Bereits zum achten Mal hatte der Geschäftsbereich Packaging Technology von Bosch zum Pharmatag nach Crailsheim geladen. Mit 50 % mehr Gästen aus Pharmazie und Prozesstechnik verzeichnete das Symposium einen Besucherrekord. Neben den Möglichkeiten, die die vernetzte Produktion bietet, waren Trends in der Abfüllung hochpotenter Pharmazeutika und die Entwicklung parenteraler Darreichungsformen spannende Themen.
Die vernetzte Industrie und ihre Chancen für die pharmazeutische Produktion – darüber diskutierten rund 300 internationale Pharmaexperten vom 10. bis 11. Mai bei Bosch in Crailsheim. Der Gastgeber sieht sich bei diesem Zukunftsthema als Anwender und Anbieter zugleich. Zum einen wendet man in den eigenen Werken bereits eine Vielzahl vernetzter Technologien an. Zum anderen bietet Bosch seinen Kunden zahlreiche Lösungen auf diesem Gebiet.
Am ersten Tag hatten die Besucher, und kurz davor auch Vertreter der Presse, die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Produktionsstandorts Crailsheim zu werfen und sich über die pharmazeutische Linienkompetenz sowie die neuesten Portfolioerweiterungen von Bosch zu informieren. Ein besonderes Highlight war dabei die Vorstellung der Füll- und Verschließmaschine ALF 5000 für Ampullen und Injektionsflaschen. Neben einer Ausbringung von 600 Behältnissen pro Minute zeichnet sich diese Maschine durch hohe Flexibilität und Prozesssicherheit aus. Ob vier, sechs, acht oder zwölf Füllstellen: Die Alf 5000 kann mit allen gängigen Füllsystemen ausgerüstet werden. Durch ihre kompakte Bauweise eignet sie sich für den Wandeinbau und lässt sich problemlos in ein Barrieresystem integrieren.
Neben zahlreichen Maschinen und Linien zur Abfüllung flüssiger Pharmazeutika demonstrierten Bosch-Mitarbeiter Systeme zur Außenreinigung von Vials und Ampullen (RAN 3080), die Kombination visueller Inspektionstechnologie und Dichtigkeitsprüfung (AIM 3000) sowie passendes Downstream-Equipment (RIL 3010) und stellten spezielle Kundenprojekte vor. Sekundärverpackungs- und Serialisierungslösungen rundeten die Angebotspalette ab.
Darüber hinaus zeigte Bosch Industrie 4.0-Anwendungsmöglichkeiten für die pharmazeutische Industrie. Kombiniert mit der CPI-Software lassen sich Track & Trace-Lösungen mehrstufig in die Unternehmens-IT integrieren. So kann man nicht nur das gesamte Ordermanagement abwickeln, sondern auch den Import und Export der Seriennummern steuern. Alle relevanten Daten stehen im gesamten Firmennetzwerk zur Verfügung und lassen sich gemäß den gesetzlichen Vorgaben an behördliche oder herstellereigene Datenbanken übertragen.
Eine Industrie-4.0-Anwendung speziell für die Verpackungs- und Prozessindustrie repräsentiert das Remote Service Portal. Über eine sichere Datenanbindung können Bosch-Experten per Fernzugriff auf Kundenanlagen zugreifen, um bei der Inbetriebnahme, bei Wartungsarbeiten oder Software-Aktualisierungen zu unterstützen. Bei Bedarf lassen sich zum Beispiel durch Fernzugriff auf das HMI (oder die Maschinensteuerung) Einstellungen und Parameter auf Kundenwunsch anpassen.
Abwechslungsreiche Tage
Den zweiten Tag mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion eröffnete Friedbert Klefenz, der Vorsitzende des Bereichsvorstands von Bosch Packaging Technology. Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung sowie des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart, gab anschließend Einblicke in die Möglichkeiten von Industrie 4.0 und Ausblicke auf die pharmazeutische Produktion der Zukunft. In ihren Vorträgen berichteten Vertreter der Unternehmen AbbVie, Eli Lilly, NNE Pharmaplan, Roche Diagnostics, und Vetter Pharma von ungewöhnlichen Projekten, aktuellen Herausforderungen und künftigen Trends wie der Abfüllung hochpotenter Pharmazeutika oder innovativen Ansätze für die Entwicklung parenteraler Darreichungsformen. Die anschließende Podiumsdiskussion stand im Zeichen von Qualität, Flexibilität und Industrie 4.0 in der pharmazeutischen Fertigung.
Der Standortleiter bei Bosch Packaging Technology in Crailsheim Joachim Brenner äußerte sich zufrieden „Der Pharmatag 2016 bot den Teilnehmern aus aller Welt einen abwechslungsreichen Mix aus Vorträgen, Podiumsdiskussion und neuen Technologien. Die steigende Teilnehmerzahl dieser alle drei Jahre stattfindenden Veranstaltung zeigt uns den großen Bedarf unserer Kunden nach Veranstaltungen dieser Art.“
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