Pfizer eröffnete im Mai 2017 eine neue Produktionsanlage in Freiburg. Io-Consultants war im Rahmen dieser Werkserweiterung verantwortlich für die Planung der Pharmaprozesse einschließlich Layoutentwicklung, Automatisierung, Logistik und Projektmanagement. Mit der Inbetriebnahme geht Pfizer den ersten Schritt zur kontinuierlichen Produktion nach Industrie-4.0-Maßstäben und wird so bei der Herstellung von Medikamenten zu einem der Technologieführer. Jedes Jahr stellen in Freiburg 1000 Mitarbeiter rund 6 Mrd. Tabletten, Filmtabletten und Kapseln für den deutschen und internationalen Markt her. Durch die Erweiterung der Fertigung kann das Produktionsvolumen auf rund 10 Mrd. feste Arzneimittelformen gesteigert werden.
In dem Produktionsgebäude für die kontinuierliche Fertigung setzt Pfizer auf neue kontinuierliche Produktionsverfahren, die die bestehende Batch-Produktion ablösen. Durch die Umstellung der Produktionsprozesse können die Durchlaufzeiten deutlich reduziert werden. Die neue Produktion besteht aus drei Ebenen: Versorgungsebene, Mischebene und Empfangsebene. In der Versorgungsebene werden Big Bags mit den Rohstoffen über das automatische Regalbediengerät aus dem Hochregal angeliefert und über Big-Bag-Gestelle direkt im Lieferantengebinde bereitgestellt. Über pneumatische Transporte werden die Rohstoffe einer kontinuierlichen und automatischen Dosierung zugeführt. Hier sind höchste Genauigkeit sowie ein schneller Wechsel der Big Bags wichtig. Fünf verschiedene Rohstoffe können so der kontinuierlichen Mischung auf der darunterliegenden Ebene zugeführt werden. Die Qualität der Mischgüte wird kontinuierlich während des gesamten Prozesses durch PAT geprüft. Die Mischung wird in der darunterliegenden Ebene in Container abgefüllt. Der An- und Abtransport erfolgt vollautomatisch über fahrerlose Transportsysteme. Sämtliche Transfers finden im geschlossenen System statt.
Ziel des Gesamtprojektes ist es, unterschiedlichste Produkte mit Durchsätzen von 5 bis 400 kg/h verarbeiten zu können. Daher ist auch die leichte und rückstandsfreie Reinigung der Anlage von großer Bedeutung, um Produktwechsel schnell und reibungslos zu ermöglichen. Die Reinigung erfolgt weitestgehend automatisiert. Insgesamt investierte Pfizer rund 20 Mio. Euro in den Ausbau sowie in neue Maschinen und Anlagen.