Die Molkerei Ammerland setzt bei der Steuerung ihrer Anlagen auf Grenzstandmessgeräte von Endress+Hauser. Diese arbeiten selbst bei anhaftenden, stückigen und viskosen Medien problemlos. Welche Geräte zum Einsatz kommen und für welche Messaufgaben sie genutzt werden, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Der Liquiphant ist ein millionenfach bewährter Vibrationsgrenzschalter für Flüssigkeiten. Unbeeinflusst von den Eigenschaften des zu messenden Mediums wie Leitfähigkeit, Dielektrizitätszahl oder Dichte bzw. Prozesseigenschaften wie Strömungen, Turbulenzen, Luftblasen, Schaum und Vibrationen detektieren die Geräte zuverlässig den Grenzstand. In der Lebensmittelindustrie sind die Hygieneausführungen FTL50H und FTL51H der Liquiphant-Familie mit der polierten Schwinggabel sowie den leicht zu reinigenden Prozess-anschlüssen und Gehäusen gängig.
Bei Prozessen mit stark anhaftenden Medien stoßen die Liquiphant-Geräte jedoch an ihre Grenzen. Gleiches gilt für Anwendungen, bei denen das Risiko besteht, dass mechanische Kräfte in den Prozessleitungen auftreten können. Ferner kann es zu Fehlschaltungen kommen, wenn sich Feststoffe, beispielsweise Fruchtstücke, in der Gabel verklemmen. Für solche anspruchsvollen Prozessbedingungen hat Endress+Hauser den konduktiven Grenzschalter Liquipoint FTW33 im Programm. Durch die aktive Ansatzkompensation sowie die frontbündige Bauweise ist dieser Grenzschalter für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie prädestiniert.
Handwerk trifft auf Hightech
Die Molkerei Ammerland gehört zu den größten Milchverarbeitern Europas. Sie besitzt ein hochmodernes Werk für Frischeprodukte. Hochwertige und sichere Lebensmittel auf nachhaltige Art und Weise zu produzieren, ist das Ziel dieses genossenschaftlichen Unternehmens. Deshalb legt die Molkerei auf Qualität und Hygiene größten Wert. Jährlich werden mehr als 1 Mrd. kg Milch zu Käse, Butter, Frischprodukten und Milchpulver verarbeitet. Dabei setzt die Molkerei neben traditionellem Handwerk auch auf neueste Technologien. Das belegen u. a. die Produktionsstandorte Dringenburg und Oldenburg mit ihren modernsten Produktionsanlagen. Bei der zuverlässigen und effizienten Steuerung der Anlagen setzt Ammerland auf die bewährte Grenzstandmesstechnik von Endress+Hauser.
In Tanks und Rohrleitungen – also in hygienisch sensiblen Prozessbereichen – setzt die Molkerei Ammerland Messgeräte der Baureihen Liquiphant M, FTL50H und FTL51H sowie Liquipoint FTW33 ein. Allesamt meistern die Geräte die enormen Anforderungen im Lebensmittelbereich. Dazu zählen neben der zuverlässigen Detektion von Medien unterschiedlichster Dichte, Leitfähigkeit und Viskosität, eine robuste Ausführung, hygienisches Design durch eine spaltfreie Ausführung sowie CIP- und SIP-Fähigkeit. Des Weiteren müssen die produktberührten Materialien sowie die Dichtungswerkstoffe 3A- und FDA-konform sein und über eine EHEDG-Zertifizierung verfügen.
Palette von Prozessanschlüssen
Endress+Hauser bietet für die Vibrationsgrenzschalter der Liquiphant-Baureihe eine breite Palette von Prozessanschlüssen an, mit denen die Geräte direkt in die Prozesskomponenten der Molkerei, beispielsweise in die Rohmilch- und Kesselmilchtanks oder die Käsepresse, integriert werden können. In hygienischen Prozessen werden bevorzugt DRD- und Varivent-Anschlüsse eingesetzt. Bei nicht hygienischen Anwendungen kommen Milchrohranschlüsse nach DIN 11851 zum Zuge.
Die Hygienevariante des Liquiphant ist in einem kompakten Edelstahlgehäuse mit Schutzart IP 69K untergebracht. Letzteres garantiert auch bei intensiver Reinigung und stundenlanger Überflutung dauerhafte Dichtigkeit.
Die Inbetriebnahme der Vibrationsgrenzschalter ist in kürzester Zeit erledigt; ein Geräteabgleich bei wechselnden Medien ist nicht notwendig. Die Schwinggabel wird – ganz im Sinne einer hohen Funktionssicherheit – ständig überwacht. Die Geräte sind für einen Temperaturbereich von -50 bis +150 °C, für Drücke bis 100 bar und für eine Oberflächenrauigkeit von 0,38 µm ausgelegt.
Ansatzbildung kein Problem
Wie bereits oben beschrieben, stoßen die Vibrationsgrenzschalter der Baureihe Liqui-phant an Anwendungsgrenzen, wenn sie in Kontakt mit hochviskosen, stückigen oder zur Ansatzbildung neigenden Medien (Marmelade, Pudding, Joghurt, Smoothies, Senf, Mayonnaise, etc.) kommen. Bei diesen Medien spielt der konduktive Grenzschalter Liquipoint FTW33 seine Stärken aus.
Ein für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie besonders wichtiges Feature des Sensors ist die aktive Ansatzkompensation. Diese überzeugte auch die Molkerei Ammerland. Bisher setzte man im Salzbad der Käserei Vibrationsgrenzschalter der Liquiphant-Baureihe ein. Aufgrund des hohen Salzgehaltes des Bades verkrustete die Schwinggabel stark und es bestand das Risiko von Fehlschaltungen. Um dieses Risiko zu beseitigen, entschlossen sich die Ingenieure von Ammerland, an dieser Stelle den konduktiven Grenzschalter Liquipoint FTW33 einzusetzen. Er ist in der Lage, den Ansatz durch die Verkrustungen zu kompensieren und gewährleistet so eine zuverlässige Grenzstanddetektion.
Ein weiterer Punkt, der für den Einsatz dieses Grenzgebers sprach, ist dessen Frontbündigkeit. So können keine Beschädigungen durch Messer oder Rührwerke am Sensor entstehen. Die Frontbündigkeit des Sensors bietet aber auch Vorteile beim Einbau in Rohrleitungen. Letztere können weiterhin ohne Probleme gemolcht werden. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise von 11,2 cm finden die Liquipoint-Geräte in allen branchentypischen Lagertanks und Rührwerksbehältern sowie in engen Rohrleitungen Platz. Funktionstests sind mithilfe einer Magnetkarte möglich.
Schäume sind messbar
Den konduktiven Grenzschalter Liquipoint FTW33 gibt es in einer Standardversion und in einer Version mit erweitertem Funktionsumfang. Mit letzterem sind sowohl Frei- als auch Bedecktmeldungen selbst in schäumenden Medien möglich. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um fein- oder grobporigen Schaum handelt. Die Geräte sind in der Lage, den Übergang vom flüssigen Medium zu Schaum bzw. von Luft zu Schaum fehlerfrei zu detektieren.
Halle 6, Stand 311
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