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Ein System für alle Pressen

Matrizenscheibensegmente in der Tablettenproduktion
Ein System für alle Pressen

Ein System für alle Pressen
Durch die Reduzierung der Teile lassen sich sehr kurze Rüstzeiten für die Matrizenscheiben erzielen
Im Rahmen eines viermonatigen Praxistests hat ein Pharmaunternehmen die im Folgenden vorgestellten Matrizenscheibensegmente in einer Einfachrundläufertablettenpresse getestet. Das Ergebnis waren bis zu 88 % verkürzte Rüstzeiten sowie eine gesteigerte Ausbringung im Vergleich zur Verwendung herkömmlicher Matrizenscheiben mit eingebauten Matrizen.

Stand der Technik bei Einfach- oder Mehrfachrundläufertablettenpressen ist, dass eine Matrizenscheibe auf dem Rotor mit standardisierten Bohrungen unterschiedlicher Anzahl versehen ist. In diese Bohrungen werden einzelne Matrizen eingebaut, die mit ihrem Durchmesser die Tablettengröße bestimmen. Für die Praxis bedeutet das, dass sich beispielsweise bei einem Durchmesser einer runden Tablette von 16 mm auf einem Rotor 36 Stationen für Matrizen nach dem EU19 Standard befinden. Jede dieser 36 Matrizen ist mit Schrauben fixiert. Diese Konstruktionsweise bietet ein weites Feld für Produktverlust und Verunreinigung, für mechanische Mängel, Montagefehler und lange Rüstzeiten.

Anzahl der Teile reduziert
Der Tablettenpressenhersteller Fette hat durch den Einsatz von Matrizenscheibensegmenten eine Reduktion der Teileanzahl in der Presse erreicht und dadurch die vorangehend beschriebenen Nachteile überwunden. Je nach Pressentyp sind nur drei bis fünf Matrizenscheibensegmente erforderlich, die jeweils mit zwei Schrauben auf Spannkeilen befestigt werden. Die Matrizenbohrungen, rund, oblong, usw., sind direkt in die Matrizenscheibensegmente eingearbeitet. Dies hat in dem vorangehend beschriebenen konkreten Anwendungsfall eine Verringerung der auszutauschenden Teile von vormals 72 auf 9 bis 15 zur Folge. Gleichzeitig werden alle Normen eingehalten, so dass auch weiterhin mit Stempeln von Fremdherstellern produziert werden kann. Fette bietet diese Technologie im Speziellen für 1200i-Einfachrundläufer, 2090i-Einfachrundläufer, 2200i-Einfachrundläufer, 3090i-Doppelrundläufer, 3200i-Doppelrundläufer sowie in der Zukunft für die entsprechenden WiP(Washing in Place)-Versionen an.
Verkürzte Rüstzeiten
Die bei dem Pharmaunternehmen im Praxistests eingesetzte Tablettenpresse 2090i ist mit einem Handlingarm ausgestattet, mit dem in der Vergangenheit der Wechselrotor inklusive aller Matrizen, Stempel und Kurven aus der Presse ausgeschwenkt und auf einem Rüstwagen aufgesetzt wurde. Dort hat der Bediener Matrizen und Stempel ausgebaut, bevor die Teile separat in ein Waschcenter gingen. Alle Teile mussten separat gereinigt und nach der Reinigung wieder in die Matrizenscheibe eingebaut werden. Bei allen Formattabletten war dies zudem mit einer zeitaufwändigen Justierung der Matrize zum Stempelpaar und sorgfältiger Prüfung auf fehlerfreien Lauf nach dem Einbau verbunden. Durch den Einsatz der Matrizenscheibensegmente konnte in der speziellen Anwendung bei dem Pharmaunternehmen ein Zeitgewinn von 88% ermittelt werden. Zudem ist mit der Reduzierung der Teile auch mehr technische Sicherheit gewährleistet. Die häufig aufgetretene Fehlerquelle, dass Matrizen nicht bündig montiert wurden, ist ebenfalls ausgeräumt.
Vereinfachte Struktur
Die Rotoren für die Matrizenscheibensegmente entsprechen bis auf wenige Details exakt den konventionellen Rotoren. Die Matrizenscheibensegmente werden auf diesen reib- und formschlüssig fixiert. Eine deutlich verbesserte Reinigung von Rotor und Matrizenscheibensegmenten gegenüber herkömmlichen Matrizen und Matrizenscheiben resultiert daraus, dass keine Bohrungen für Matrizenschrauben vorhanden sind. Zur Anwendung kam bei den Matrizenscheibensegmenten im Test eine neutrale Reinigung mit PUR 80 oder eine alkalische Reinigung mit 3 % P3 cosa CIP 92 bei 75 °C. Die Reinigungsdauer betrug lediglich 5 bis 10 min. Auch der Produktverlust konnte durch die vereinfachte Struktur der Matrizenscheibe verringert werden. Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie ist, dass die Zahl der Pressstationen pro Matrizenscheibensegment gegenüber der herkömmlichen Zahl bis zu 25 % größer sein kann, da kein Platz für Bohrungen zur Befestigung von Matrizen benötigt wird. Das Füllverhalten bei den Matrizenbohrungen bleibt gleich, da der Rotor mit der gleichen Umdrehungszahl läuft. Abgespeicherte Produktionsdaten können ohne Änderungen übernommen werden, lediglich die Ausbringungszahlen erhöhen sich. Ein weiteres Ergebnis der Tests in der laufenden Produktion des Pharmaunternehmens springt deutlich ins Auge: Nach der Produktion von 210 Mio. Hormon-Tabletten waren an den Matrizenscheibensegmenten keine Verschleißerscheinungen zu erkennen.
cav 442

Näheres zu Matrizenscheibensegmenten
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