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Pumpenwahl ohne Qual

Vorteile von Spezialkreiselpumpen konsequent nutzen
Pumpenwahl ohne Qual

Eine Pumpenauswahl birgt insbesondere für Anwendungen mit schwierigen Fördermedien erhebliche Risiken, denn sie sind für Standardpumpen nur schwer zu meistern. Zudem entwickelt die chemische Industrie laufend neue Stoffe, deren Verhalten im Förderprozess Probleme aufwerfen können. Spezialkreiselpumpen, die individuell auf die jeweilige Applikation angefertigt werden, können viele dieser Probleme von vornherein verhindern.

Für die Pumpenwahl sind neben technischen Fragen und Vorschriften, die z. B. Sicherheit und Umweltschutz betreffen, vor allem ökonomische Gesichtpunkte relevant. Diese schon bei den Anschaffungskosten enden zu lassen, würde dem sprichwörtlichen „Äpfel-mit-Birnen-Vergleich“ nahekommen. Für ungewöhnliche Lösungen bei komplexen Förderaufgaben, wie es sie in der chemischen Industrie zuhauf gibt, kommen Spezialkreiselpumpen von Bungartz zum Einsatz. Sie werden für Aufgaben konzipiert, bei denen herkömmliche Pumpen versagen. Diese Pumpen werden ausschließlich für die jeweilige Anwendung vor Ort entwickelt und gebaut. Der Austausch einer alten Pumpe, die Umrüstung wegen zu häufiger Schadensfälle innerhalb einer Prozesskette oder die Erstinstallation bei einem Neubauprojekt sind typische Einsatzfälle.

Ingenieure lösen gerne Probleme

„Je schwieriger die Einsatzbedingungen, umso wichtiger ist ein exzellentes Zusammenspiel aller Beteiligten“, weiß Sadko Meusel, Vertriebesleiter beim Pumpenhersteller Bungartz. Um das gemeinsame Ziel – die technisch und ökonomisch optimale Lösung – zu erreichen, hat das Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte auf der Basis seiner speziellen Pumpentechnologie eine eigene Philosophie und darauf aufbauend, eine besondere Vorgehensweise entwickelt. Anders als Hersteller, die standardisierte Pumpen verkaufen, setzt Bungartz auf die individuelle Entwicklung seiner Kreiselpumpen. Darüber hinaus stehen kompetente und engagierte Ansprechpartner in Vertriebsbüros Auftraggebern in Deutschland und weltweit beratend zur Seite. Sie agieren lösungsorientiert und kennen die unterschiedlichsten Anforderungen aus jahrzehntelanger Praxis. Weil sie sich ebenso wie die Ingenieure und Konstrukteure des Herstellers für die beste aller Lösungen einsetzen, wissen sie, dass dazu die Kommunikation mit allen an der Planung Beteiligten notwendig ist. Berater, Planer, Anlagenbauer, die Betriebsingenieure und Praktiker der Fachabteilungen in den Unternehmen werden ebenso einbezogen wie die Mitarbeiter der Fertigung in Euskirchen, dem Produktionsstandort von Bungartz.

Spannend wird es bei besonderen Herausforderungen wie schwierigen Fördermedien in explosiver Umgebung, temporären Fördereinsätzen oder Medien, die zum Kristallisieren oder Polymerisieren neigen. Auch für jede noch so spezielle Anwendung wird eine technisch und ökonomisch optimale Lösung entwickelt. „Es ist schon ein Erfolgserlebnis, zusammen mit z. B. Verfahrens- und Projektingenieuren den Einsatz unserer selbstregelnden Pumpen für unterschiedliche Anlagen zu entwickeln. Kunden staunen immer wieder, dass keine zusätzliche Regelungstechnik notwendig ist. Wenn auch noch bereits angedachte oder geplante Baumaßnahmen komplett eingespart werden können, ist die Freude groß“, so Meusel.

Alternativen kennenlernen

„Was man nicht kennt, kann man nicht einsetzen,“ so der heutige Geschäftsführer, Frank Bungartz. Er beschreibt die Grundlage so: „Mit unserem Drei-Säulen-Modell können wir für jeden schwierigen Anwendungsfall die geeignete Pumpe entwickeln.“

1. Säule: Die Dichtungstechnologie: Fast alle Pumpen kombinieren die hydrodynamische Abdichtung als Primär- mit einer nachgeschalteten trockenlauffähigen Sekundärdichtung. Durch die permanente Trockenlaufsicherheit wird eine extrem hohe Langlebigkeit erzielt. „In der Praxis zeigt sich das so: Das Fördermedium wird bei sehr aggressiven und für Dichtungen anspruchsvollen Anwendungen während des Betriebs und sogar während des Stillstandes von der eigentlichen Dichtung komplett ferngehalten. Die klassische Dichtung (Sekundärdichtung) kommt oft mit dem Medium überhaupt nicht in Kontakt und wird daher nicht sonderlich beansprucht. Das alleine führt schon zu höheren Standzeiten“, erläutert Bungartz.

Wirkungsvolles Selbstregelverhalten

2. Säule: Die Sonderphysik: So wird das wirkungsvolle Selbstregelverhalten der Pumpen-Baureihe V-AN bezeichnet. Diese Pumpen passen sich selbsttätig regelnd veränderlichen Zulaufmengen an. Ihr NPSH-Wert liegt bei 0, sodass sie kavitationsfrei arbeiten, selbst wenn der Dampfdruck im Zulaufbehälter erreicht wird. Das geschieht ohne jede mechanische oder elektrische Regeleinrichtung, damit fördern diese Pumpen eigensicher. Durch diese hohe Eigensicherheit können Anlagen- und Wartungskosten auf Dauer gering gehalten werden.

3. Säule: Die Werkstoffauswahl: Die Werkstoffpalette umfasst alle gieß- und schweißbaren Edelstahlqualitäten, Sonderlegierungen (Titan, Zirkonium), Grauguss bis hin zu Bauteilen aus SiC. „Durch die richtige Auswahl des Werkstoffs sind die Pumpen sehr robust. Teilweise können in sehr komplizierten Fällen durch Pumpenwechsel Standzeiten von vorher nur sechs Wochen auf mehr als sechs Monate verlängert werden“, schildert der Geschäftsführer die Erfahrungen der Bungartz-Teams.

Durch die Auswahl und den Einsatz dieser Spezialpumpen werden sogar fast alle bekannten Fehlerquellen im Vorfeld eliminiert, wie ein praktisches Beispiel zeigt. Im Chemiepark Gendorf mussten bei einer Verfahrensumstellung unterschiedliche chemische Abwässer (sauer, Feststoffe) aus Produktionsprozessen in einen anderen Betriebsbereich gefördert werden. Der Leiter der Fachstelle Pumpen, Josef Lehner, setzte dabei auf die Bungartz-Pumpen (siehe cav 5/2015, Ohne Netz und doppelte Pumpe). Lehner gehört zu den namhaften Experten des Fernstudien-Lehrgangs Pumpenfachingenieur (www.pump-engineer.org). Dem Pumpenspezialisten war Bungartz als Anbieter bekannt. Ebenso die Vorteile der V-AN-Pumpen, die ohne zusätzliche Regelung auskommen. Eine Grundvoraussetzung, um sich mit dem Angebot eines Herstellers auseinanderzusetzen, ist für den erfahrenen Praktiker außerdem die Zuverlässigkeit der Aussagen über die Pumpeneigenschaften und die reibungslose Zusammenarbeit bei der Inbetriebnahme.

Verständnis kommt von Verstehen

„Wir suchen immer nach neuen Methoden, um unsere Technik anschaulich zu machen“, so Sadko Meusel. Wenn Worte nicht ausreichen, müssen Modelle zum Begreifen her. Auf Messen, Kongressen und Fachausstellungen bietet Bungartz seit einiger Zeit Funktionsmodelle zum Ausprobieren an. „Unsere lokal veranstalteten Tage der Technik unter Nutzung unseres mobilen Vorführstandes haben sich als sehr effektiv erwiesen“, kommentiert Meusel den Einsatz. Die Pumpen können sowohl im Normalsaugebetrieb oder, wie es Bungartz nennt, im abnormalen Betrieb gefahren werden. Damit werden die Vorteile der Sonderphysik gezeigt und die Unterschiede deutlich sichtbar gemacht.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: cav0717bungartz


Zum Nachlesen:   Sicherheit bei Pumpen

Trockenlaufsicherheit ist die Fähigkeit einer Pumpe, schwierige Betriebssituationen ohne Schaden oder Herbeiführung einer gefährdenden Situation zu verkraften. Zu den schwierigen Situationen zählen Förderprozesse, in denen nur wenig oder gar kein Fördermedium im Pumpengehäuse ist oder Gasanteile im Fördermedium auftreten.

Eigensicherheit ist eine technische Eigenschaft eines Gerätes oder Systems, die aufgrund spezieller Konstruktionsprinzipien sicherstellt, dass selbst bei einem Fehlverhalten kein unsicherer Zustand auftritt.


Autorin: Annette van Dorp

Freie Journalistin

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