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Auf Wachstums- und Innovationskurs

Aerzener Maschinenfabrik eröffnet Produktionscenter und präsentiert umfassende Produktentwicklungen
Auf Wachstums- und Innovationskurs

Für die Aerzener Maschinenfabrik, einen weltweit führenden Hersteller von Gebläsen und Verdichtern, hat am 3. April 2008 ein neues Zeitalter in der über 140-jährigen Firmengeschichte begonnen. Unter dem Motto „the future has begun“ wurde in Aerzen in einer offiziellen Eröffnungsfeier das neue Produktionscenter erstmalig vorgestellt. Die Festreden hielten Klaus-Hasso Heller, geschäftsführender Gesellschafter, sowie der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff. Ganz nebenbei präsentierte das Unternehmen auch noch bedeutende Weiterentwicklungen seiner Produktpalette.

Bereits Anfang 2006 fiel die Entscheidung, den Produktionsstandort in Aerzen erheblich auszubauen und eine Gesamtsumme von 65 Mio. Euro zu investieren. Vorangegangen ist hierbei ein detailliertes Planungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut zur Realisierung eines neuen Produktionscenters, um die avisierte Stückzahlsteigerung von 15 000 Einheiten in 2005 auf über 30 000 Maschinen in 2009 erreichen zu können. Das neu erworbene Areal umfasst eine Größe von 110 000 m², das Produktionscenter nimmt hierauf eine Fläche von über 11 000 m² ein.

Im Sommer 2006 begannen die Erdarbeiten, im November 2006 folgte die Grundsteinlegung. Nach bereits 13 Monaten Bauzeit und einer Investition von 12 Mio. Euro allein für den Neubau konnte das Produktionscenter bezogen werden. Schrittweise wurden nun die neuen Bearbeitungszentren installiert und in Betrieb genommen. Zukünftig werden hier die Standardmaschinen in hohen Stückzahlen von der Anlieferung des Rohmaterials bis zur Endmontage der Gebläse und Verdichter inkl. Verpackung durchgängig und komplett hergestellt. Das neue Produktionscenter zeichnet sich durch innovative Fertigungskonzepte, die Herstellung nach höchsten Qualitätsmaßstäben sowie eine energieeffiziente Bauweise aus.
Für Klaus-Hasso Heller, den geschäftsführenden Gesellschafter der Aerzener Maschinenfabrik, ist die Ausrichtung des Unternehmens in den kommenden Jahren klar: „Wir setzen auf die Fortführung des sehr dynamischen Wachstums, den weiteren Ausbau der Aerzener Vertriebs- und Serviceorganisation und den Aufbau weiterer Montagestandorte. Außerdem wollen wir auch weiterhin ein stabiles, unabhängiges Familienunternehmen bleiben. Ein wichtiger Erfolgsgarant hierfür liegt in den konsequenten Innovationen aus dem Hause Aerzen.“ Bester Beleg hierfür sind die neuen Baugrößen der Gebläseaggregate Delta Blower Generation 5 und die während der Eröffnungsfeier erstmals präsentierten ölfreien Verdichteraggregate Delta Screw Generation 5.
Ölfreie Verdichteraggregate
Die Schraubenverdichter Delta Screw Generation 5 zeichnen sich durch zwei unterschiedliche Rotorenprofile aus: Für Niederdruckanwendungen bis 2 bar wird ein speziell konzipiertes 3- + 4-Profil (VML-Verdichter), für höhere Drücke bis 3,5 bar ein 4- + 6-Profil (VM-Verdichter) angeboten. Damit steht je nach Anwendung und Druckbereich der energetisch optimale Verdichtertyp zur Verfügung.
Die Energieeffizienz der Aerzener Kompressoren verstärkt sich zudem durch zwei unterschiedliche Druckauslässe je Rotorprofil, die je nach Druck und Volumenstrom für ein Optimum in der inneren Verdichtung sorgen. Die unterschiedlichen inneren Druckverhältnisse vermeiden mögliche Überkompressionen, der Wirkungsgrad der Maschinen steigt. So kann sich beispielsweise im Niederdruckbereich bis 2 bar ein energetischer Vorteil von über 20 % im Vergleich zu anderen Verdichtermodellen einstellen.
Auch die Zubehörkomponenten der Verdichteraggregate wurden technisch überarbeitet. Durch spezielle Verfahren in der Druckschalldämpfung konnten die Druckverluste um bis zu 20 % reduziert werden. Ergänzend werden standardmäßig nur noch Motoren der energieeffizienten Klasse EFF1 eingesetzt. Hieraus ergeben sich weitere Einsparpotenziale je nach Baugröße von bis zu 3 %.
Gegenüber der Vorgängergeneration war es möglich, die Schallpegel der neuen Baureihe Delta Screw Generation 5 deutlich zu senken, im Schnitt um ca. 6 dB(A), im Einzelfall sogar noch darüber. Dabei wurde weiterhin bewusst auf die Verwendung von Absorptionsmaterial verzichtet. Durch die erheblichen Schallreduzierungen ließen sich kostenaufwendige Sondermaßnahmen (Spezial-Schallhauben) von vornherein einsparen.
Ein entscheidender Nutzen für den Anwender liegt in der Atex-Zertifizierung als Funkensperre. Die Umsetzung der europäischen Maschinenrichtlinie 94/9/EG für explosionsgefährdete Bereiche findet in allen Branchen und Einsatzgebieten einen immer höheren Stellenwert. Die Aerzener Verdichteraggregate sind dabei speziell auf die Anforderungen in den Kategorien 2 und 3 für Staub- wie auch für Gaszonen zugeschnitten und entsprechend zertifiziert. Zusätzlich zeichnen sich die Aggregate Delta Screw Generation 5 durch eine besondere Lösung für Explosionsschutz in der pneumatischen Schüttgutförderung aus. Werden brennbare Schüttgüter pneumatisch gefördert, können in der Anlage bei bestimmten Staub-Luftkonzentrationen zündfähige Gemische entstehen. Auf Basis der EU-Richtlinie 1999/92/EG (Atex 137) ist deshalb ein zusätzlicher Schutz beispielsweise durch eine externe Funkensperre im Zusammenhang mit Kompressoren vorzusehen. An diesem Punkt setzt die Lösung der Aerzener Maschinenfabrik an: Der neu konzipierte Druckschalldämpfer der Verdichteraggregate ist frei von Absorptionsmaterial, der Schall wird rein durch Luftumlenkungen gedämpft. In aufwendigen und praktischen Tests konnte dieser Schalldämpfer nun zusätzlich als Funkensperre zertifiziert werden. Auf externe Funkensperren kann somit verzichtet werden. Die Verdichteraggregate Delta Screw Generation 5 zeichnen sich durch eine sehr kompakte Bauform aus. Ergänzend ist eine Aufstellungsvariante „Side-by-Side“ möglich, d. h. die Aggregate lassen sich direkt nebeneinander aufbauen, ohne dass sich Nachteile für Service- und Wartungsarbeiten ergeben.
Die Bedienung der Aggregate erfolgt von der Frontseite. Alle Komponenten, die eine Wartung benötigen, sind leicht zugänglich. Ein bedeutender Vorteil ist auch das neue Ölsystem. Es ermöglicht eine Kontrolle des Ölstands bei laufender Maschine. Notwendige Abschaltungen der Maschinen und damit Prozess- bzw. Produktionsunterbrechungen gehören damit der Vergangenheit an. Das patentierte Antriebskonzept mit Riementrieb erfüllt zudem eine Reduzierung des Wartungsaufwandes und damit auch eine Reduzierung der Life-Cycle-Costs.
Zu den weiteren Vorteilen der Delta Screw Generation 5 gehören der bewusste Verzicht auf Absorptionsmaterial bei der Schalldämpfung (Lebensmittelreinheit), der Einsatz eines mechanischen Lüfters sowie eine Klasse-0-Zertifizierung für Ölfreiheit. Die Baureihe steht zur Zeit als riemengetriebene Ausführung für Über-, Unterdruck- und Stickstoffanwendungen in den Nennweiten DN 125 bis DN 200 zur Verfügung.
Ein flexibles Baukastensystem ermöglicht es, dass innerhalb eines Nennweitenbereiches alle infrage kommenden Verdichter und Motorgrößen für Riementrieb aufgebaut werden können. Somit sind eine Anpassung an den jeweiligen Leistungsbedarf sowie eventuell später erforderliche Änderungen leicht möglich. Für die Baureihe Generation 5 stehen sieben Baugrößen für Ansaugvolumenströme von ca. 270 m³/h bis 2600 m³/h und Überdrücke bis 3,5 bar zur Verfügung. Im Unterdruckbetrieb lassen sich die Verdichter VML bis 70 % Vakuum (0,3 bar abs.) einsetzen, als Sonderausführung bis 85 % Vakuum (0,15 bar abs.).
Baugrößen erweitert
Die Gebläseaggregate Delta Blower Generation 5 standen bisher mit zehn Maschinengrößen für Überdruckanwendungen bis 1000 mbar in den Nennweiten DN 50 bis DN 200 und Ansaugvolumenströmen von ca. 30 m³/h bis 3600 m³/h zur Verfügung. Mit den neuen Maschinentypen GM 80L-G5 und GM 90S-G5 in der Nennweite DN 250 bekommen sie nun Zuwachs im oberen Volumenstrombereich. Hiermit werden Ansaugvolumina von 1140 m³/h bis 5400 m³/h bei maximalen Überdrücken bis zu 1000 mbar abgedeckt. Als Motorleistungen können 18,5 kW bis maximal 200 kW installiert werden.
Außerdem wird der Serienstart der Maschinenbaugrößen GM 130L-G5 und GM 150S-G5 in der Nennweite DN 300 kurzfristig erfolgen. Hier werden die Volumenströme den Bereich bis zu 9100 m³/h, die Überdrücke bis zu 1000 mbar und die Motorleistungen bis zu 355 kW abdecken.
cav 400

Wichtige Messen, auf denen die neuen Produkte zu sehen sind
Weitere Informationen zu den Produkten der Aerzener Maschinenfabrik

Glänzende Zeiten
Der Auftragseingang der Aerzener Maschinenfabrik GmbH erreichte 2007 einen Rekordwert von 235,8 Mio. Euro, was einer Steigerung von 25 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch der Umsatz schloss mit 190 Mio. Euro und einem Plus von 18 % auf Rekordniveau ab. Der Umsatz der Aerzener Gruppe, zu der neben dem Stammhaus weltweit 26 Tochtergesellschaften zählen, hat einen konsolidierten Wert von 260 Mio. Euro erreicht, im Bereich Auftragseingang sogar 300 Mio. Euro. Insgesamt gesehen hat die Aerzener Maschinenfabrik in den letzten fünf Jahren Auftragseingang und Umsatz mehr als verdoppelt. Auch das derzeitige Geschäftsjahr 2008 entwickelt sich sehr erfreulich, denn der bestehende Auftragsbestand hatte bereits im März einen Rekordwert von 145 Mio. Euro erreicht.
Die Gründe für das rasante Wachstum der Aerzener Maschinenfabrik sind nach eigenen Angaben nur zum Teil in der guten Weltkonjunktur zu finden. Vielmehr ist die positive Geschäftslage ein Resultat der stärkeren Internationalisierung und der kontinuierlichen Innovationskraft. So wurden in 2007 die neuen Tochtergesellschaften Aerzen Italia und Aerzen Andina in Kolumbien gegründet. Für 2008 steht die Gründung von Aerzen Russia und Aerzen Gulf in den Vereinigten Arabischen Emiraten bevor.
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