Ob Pharma, Chemie oder Offshore: In vielen Branchen müssen Schaltanlagen, Umrichter oder Motorsteuerungen überdruckgekapselt in Zündschutzart Ex p betrieben werden. Um sie von explosionsfähigen Gasgemischen der Umgebung fernzuhalten, wird die nicht-ex-geschützte Elektronik in ein mit Schutzgas gespültes Ex-p-Gehäuse integriert. Um dieses Konzept an künftige Anforderungen anzupassen, hat Bartec seine Ex-p-Steuerungsgeräte grundlegend modernisiert.
Die streng nach IEC/EN 61508 (SIL2) entwickelten Überdrucksteuergeräte für Zone 1/21 (Apex) und Zone 2/22 (Silas) decken mit einem erweiterten Temperaturbereich von -25 bis +70 °C ein klimatisch breites Einsatzspektrum ab. Für eine zusätzliche Kühlung sind je nach Ausführung bis zu drei PT100/PT1000-Widerstandsthermometer integriert. Die Apex-Version bietet ferner zwei optionale 4…20-mA-Anschlüsse, um zusätzliche Druck- oder Gassensoren anzusprechen. Damit lässt sich etwa die Spülphase bei Ex-Freiheit verkürzen, bei Wertüberschreitung automatisch abschalten oder die interne Gaskonzentration überwachen. Den Wunsch nach einem möglichst einfachen Containment-Engineering erfüllt Bartec mit einem Weitspannungseingang für AC oder DC.
Modulares Design mit Blackbox-System
Ganz im Zeichen der Einsatzflexibilität steht auch das modulare Design, das Bartec mit den neuen Steuerungen für Ex-p-Lösungen konsequent fortsetzt. Das bisherige Sensormodul ist nun in eine Druckmessungseinheit und das optional erhältliches Anzeigemodul aufgeteilt, das Daten, Einstellungen und Status visualisiert. Ohne das zusätzliche p-Operator-Panel stellt die Ex-p-Steuerung ein sicheres Blackbox-System dar, das nach außen weder Informationen preisgibt, noch manuelle Änderungen gestattet. Die Bedienung erfolgt in diesem Fall ausschließlich über die integrierte LAN-Schnittstelle und ein passwortgeschütztes Web-Interface, wie Anwender es vom heimischen DSL-Router kennen.
Industrie 4.0 und Enterprise-Mobility
Im Sinne von Industrie 4.0 lässt sich das Gerät somit bei Bedarf ortsunabhängig konfigurieren und überwachen. Zum Datenaustausch mit der Leitwarte im Rahmen der Qualitätssicherung beinhaltet die Steuerung ferner einen internen Container, der alle Druckwerte und Klartextmeldungen zum Auslesen in einen Ringspeicher schreibt. Über einen optionalen, ex-geschützten WLAN-Adapter lassen sich die Ex-p-Steuergeräte darüber hinaus mit tragbaren Geräten wie dem für Zone 2 zertifizierten Tablet-PC Agile X verbinden. Das mobile Management bringt gerade in großen Umgebungen einen merklichen Produktivitätsgewinn.
Breites Spektrum an Aufbauten
Mit dem stärker modularen Design hat sich auch das Anwendungsspektrum vergrößert. Neben dem einfachen Steuerungsgerät für den Einbau im Ex-p-Gehäuse sind so etwa geflanschte externe Anbauten möglich sowie Varianten mit Doppeldruckwächter für größere Betriebsmittel mit kürzerer Spülzeit. Im Vergleich zu Ex-d-Geräten, die bei den Verlustleistungen beschränkt sind, lassen sich mit den aktuellen Ex-p-Steuerungen deutlich größere Bauformen realisieren. Nicht zuletzt bietet Bartec seinen Anwendern auch Komplettsysteme mit allen Komponenten und abgesetztem Steuergerät für ein separates zu spülendes Gehäuse an.
Bedarfsgerecht und zukunftssicher
Typische Einsatzbeispiele für die Ex-p-Steuerungen im Bereich Pharmazie und Chemie bilden vor allem überdruckgekapselte Bedienpanels, Steuerschränke oder Druckerlösungen. Häufige Einsatzbereiche in Offshore-Anlagen stellen die Steuerung und Überwachung von Separatoren und Elektromotoren sowie Steuerschränke dar. Dank der erweiterten Variabilität, dem Blackbox-Design und der IP-basierten Kommunikation lassen sich diese und weitere Aufbauten nun effizienter, noch sicherer und mit zeitgemäßer Vernetzung umsetzen.
Halle 4A, Stand 325
www.prozesstechnik-online.deSuchwort: cav1116bartec
Jens Schurwanz
Head of Ex p,
Bartec
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