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IT-Sicherheit im Fokus

Becker Chemie setzt auf unkomplizierte Hochverfügbarkeitslösung
IT-Sicherheit im Fokus

Zur Sicherung der Betriebsbereitschaft ihrer IT hat Becker Chemie die ausfallsichere Lösung Stratus Avance implementiert. Die beiden per Software synchronisierten Wortmann-Server stehen in unterschiedlichen Brandabschnitten. Dennoch verhalten sie sich gegenüber dem Betriebssystem wie ein System. Dies reduziert die Kosten und vereinfacht Installation und Administration.

Der Autor: Dr. Rainer Doh Redakteur

Sicherheit ist in der chemischen Industrie ein zentrales Thema und reicht von den Produktionsverfahren über die Logistik bis zu den Gebäuden, die in Brandabschnitte aufgeteilt und gegen das Grundwasser abgedichtet sein müssen. Für jeden Aspekt gibt es umfangreiche Vorschriften, deren Einhaltung von den Behörden akribisch kontrolliert wird – „bis hin zur Größe der Hinweisschilder für den Notausgang“, wie Jörg Becker, Geschäftsführer bei Becker Chemie in Leopoldshöhe, anmerkt. Weniger streng sind die Anforderungen zur Sicherung der IT: Was die Betriebe hier unternehmen, bleibt ihnen selbst überlassen.
Becker Chemie ist ein Familienunternehmen, das mittlerweile in der dritten Generation Reinigungs- und Pflegemittel für Großhändler und für Großverbraucher wie Kliniken oder Altenheime oder industrielle Anwender herstellt, wobei zahlreiche Eigenmarken unter dem Label der jeweiligen Abnehmer produziert werden. Etwa ein Viertel der Jahresproduktion von rund 16 000 t geht in den Export. Viele betriebliche Abläufe sind sicherheitskritisch, nicht nur die Arbeit im Labor des Unternehmens und das Mischen und Abfüllen der Reinigungsmittel, sondern auch auf den ersten Blick einfache Vorgänge wie das Drucken von Frachtpapieren: Da die Produkte unter die Gefahrgutverordnung fallen, dürfen sie nicht ohne entsprechende Papiere transportiert werden.
Obwohl also Sicherheitsfragen im betrieblichen Alltag des Unternehmens eine große Rolle spielen, war die Betriebssicherheit der IT in der Vergangenheit kein zentrales Thema. Zwar sind Produktionsanlagen, zum Beispiel Mischer, Abfüll- und Verpackungsautomaten nicht zentral gesteuert, sondern arbeiten als eigenständige Systeme, aber der Betrieb ist dennoch vom reibungslosen Funktionieren der IT abhängig. Als 2011 bei Becker Chemie der Ausbau und die Erneuerung der IT notwendig wurde, um die Systeme den gestiegenen Anforderungen anzupassen sowie um die Aufgaben aus dem neuen Bereich Labor und Qualitätssicherung mit abdecken zu können, wurde erstmals auch die Betriebssicherheit der IT thematisiert. „Wir hatten in dieser Hinsicht keine großen Vorkehrungen getroffen“, erläutert Jörg Becker, Geschäftsführer bei Becker Chemie. „Wir hatten eine USV und haben ansonsten lediglich die regelmäßigen Datensicherungen durchgeführt. Nun aber wurde uns bewusst, dass der Ausfall eines Servers gravierende Folgen haben kann. In unseren Produktionsabläufen lässt sich die IT nicht mehr ersetzen. Ein IT-Ausfall kann daher zu einer mehrstündigen oder sogar mehrtägigen Betriebsunterbrechung führen. Und wenn es bloß am Ende der Prozesskette der Lieferschein ist, der nicht mehr geschrieben werden kann: Die Papiere können heute nun mal nicht mehr von Hand ausgefüllt werden, und das bedeutet, dass der Lkw in so einem Fall unverrichteter Dinge wieder vom Hof fahren muss.“ Aufgrund dieser Überlegungen, wurde die Ausfallsicherheit zu einer wichtigen Anforderung für die neue Server-Generation bei Becker-Chemie.
Stratus Avance – proaktiv verfügbar
Nach einer Evaluation der in Frage kommenden technischen Möglichkeiten entschied sich das Unternehmen schließlich für die Implementierung der Software-Lösung Stratus Avance auf Terra-Servern von Wortmann. Bei Stratus Avance werden zwei normale x86-Server im Betrieb laufend synchronisiert. Bei einem Server-Ausfall übernimmt der jeweils andere automatisch den Betrieb, das heißt, es ist ein nahtloser Betrieb ohne jegliche Ausfallzeit sichergestellt. Ist die Störung behoben, so werden beide Server von Avance wieder automatisch auf den gleichen Stand gebracht, so dass sie wieder synchron laufen können.
Stratus Avance wartet aber nicht passiv auf den etwaigen Ausfall einer Systemkomponente, sondern kontrolliert ständig mehr als 150 unterschiedliche Systemparameter von der Stromspannung über die Temperatur bis zum Fehlerkorrekturverfahren des Arbeitsspeichers. Das System verfügt über eine automatische Fehlererkennung auf Basis einer Fehlermusterdatenbank und kann damit auftretende Hardwareprobleme schon während der Entstehung identifizieren und vor einem Ausfall proaktiv entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. So ist die Software zum Beispiel in der Lage, die Daten noch bevor sich ein Problem bemerkbar macht, auf den intakten Partner-Server zu verlagern; eine Ausfallzeit oder Unterbrechung entsteht dabei nicht. Dadurch erreichen die Server mit Stratus Avance ein Verfügbarkeitsniveau von mehr als 99,99 %.
Zur Erhöhung der Sicherheit wurden bei Becker Chemie die beiden verbundenen Avance-Server in einem Abstand von etwa 180 m in verschiedenen Gebäuden und unterschiedlichen Brandabschnitten untergebracht. „Wir sind damit auch für den Brandfall abgesichert“, erläutert Becker. Aus der Sicht des Systemadministrators erscheinen die beiden durch Avance verbundenen Server wie ein einziges System, was die Administration der Server und die Installation von Anwendungssoftware erheblich vereinfacht; die Lösung unterscheidet sich darin insbesondere sehr deutlich von Cluster-Systemen oder von Verfügbarkeitslösungen auf Basis von Virtualisierungssoftware. „Die Implementierung der Lösung gestaltete sich ganz einfach“, merkt Becker an. „Nach zwei Tagen Arbeit im Hintergrund war alles erledigt, der IT-Betrieb musste nicht unterbrochen werden.“
Auf einen weiteren Aspekt weist Peter Jong, vom Bielefelder Systemhaus Jobri, hin, das die Implementierung von Stratus Avance bei Becker Chemie durchgeführt hat: „Im Unterschied zu anderen Lösungen braucht man bei Avance keine doppelten Software-Lizenzen, denn die beiden Avance-Server verhalten sich gegenüber dem Betriebssystem wie ein System. Das reduziert die Kosten der Gesamtlösung noch einmal deutlich, und es vereinfacht Installation und Administration.“ Auch sonst ist Avance in den Anforderungen deutlich bescheidener als alternative Lösungen: So benötigt Avance kein Speichernetzwerk (SAN), was sich erheblich auf die Gesamtkosten auswirkt; bei Stratus Avance reicht das interne gespiegelte RAID-System. „Für andere Lösungen hätten wir erheblich mehr investieren müssen“, merkt Becker an. „Wir hätten damit den für ein mittelständisches Unternehmen einzuhaltenden Rahmen deutlich überschritten und uns dann mit weniger Verfügbarkeit zufrieden geben müssen.“
Stratus Avance ist auch in der Administration einfach. Das System lässt sich von einer einzigen Management-Konsole überwachen und steuern. Mit den integrierten Prognosewerkzeugen werden die meisten Hard- und Softwareprobleme schnell identifiziert; Störungsmeldungen werden direkt an Jobri und an Wortmann weitergemeldet, so dass umgehend Austauschteile geliefert und installiert werden können. Die Server sind so über die technischen Aspekte hinaus in ein umfassendes Verfügbarkeitskonzept eingebunden.
prozesstechnik-online.de/cav0513473
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