Beim Austausch eines Moduls oder im Wartungsfall musste bislang der laufende Profibusbetrieb abgeschaltet werden. Diese Busabschaltung ist bei den ConCept-Bus-Modulen mit T-Funktion für schwere Steckverbinder von Weidmüller nicht mehr notwendig. Sie gestatten das Trennen und Zusammenfügen der elektrischen Verbindung einfach per Plug and Play. Das ConCept-System mit seinen verschiedenen Modulen fasst Strom- und Busleitung in einem kompakten Steckverbinder zusammen.
Dipl.-Wirt.-Ing. Christiane Ophagen, Dipl.-Ing. Horst Kalla
Profibus-DP-Geräte sind als Anschaltungen in SPS- und Prozessleitsystemen sowie in zahlreichen Komponenten wie Frequenzumrichtern, Gateways oder Sicherheitskomponenten am Markt erhältlich. Sie werden vorzugsweise in der Prozessindustrie eingesetzt, zum Beispiel bei der BASF in Ludwigshafen. Dort ist mit mehr als 10 000 Loops die weltweit größte Profibus-Anlage installiert. Bisher wurden sowohl Feldbussystem als auch Spannungsversorgung fest verdrahtet. Das steckbare Verbinden von Feldbus- und Versorgungsleitungen hat jedoch wesentliche Vorteile. ConCept-Bus-Module für schwere Steckverbinder von Weidmüller realisieren z. B. das Austauschen im laufenden Betrieb. Sie ermöglichen einfach per Plug and Play das Trennen und Zusammenfügen der elektrischen Verbindung der einzelnen Module mit schweren Steckverbindern. Bereits realisiert ist ein Profibus-DP-Modul mit T-Connector-Funktionalität, Module für die Feldbussysteme DeviceNet und CanOpen befinden sich in Planung. Durch die Kombination mit herkömmlichen ConCept-Modulen lassen sich Versorgungsspannungen von 24 bis 800 V gemeinsam mit den Feldbusdaten in einem kompakten Gehäuse übertragen. Strom- und Busleitung sind somit nicht länger separiert zu montieren, sondern fügen sich zu einer logischen Einheit in einem kompakten Modul zusammen.
USB-Steckverbinder
Das modulare System erfüllt in einem Steckverbinder-Gehäuse die unterschiedlichen Anforderungen an elektrische Kennwerte, Leistungen und Signale sowie Anschlussarten. Im gleichen Steckverbinder erfolgt die sichere Stromversorgung für das angeschlossene Feldbusgerät oder die I/O-Station. Dazu stehen applikationsabhängig verschiedene Module in unterschiedlichen Polzahlen und Anschlusssystemen zur Verfügung. Das jeweilige Feldgerät oder die I/O-Station wird per Stichleitung angeschlossen. Als Stecksystem kommt der robuste USB-Steckverbinder zum Einsatz. Mit seinen vergoldeten Kontakten garantiert er eine Übertragungsrate von 1,5 MBaud und weit über 5000 Steckzyklen. Der Bemessungsstrom beträgt 1 A, die Bemessungsspannung 30 V.
Die Profibus-DP-Module mit T-Connector-Funktion sind in der Standardmodulbaubreite von 11,4 mm konzipiert und beanspruchen nur einen Steckplatz im Aufnahmerahmen des ConCept-Systems. Der Aufbau des ConCept-Bus ist auf die Praxis hin zugeschnitten. Kunden wählen je nach Anwendung Module mit verschiedenen Kabelabgangsrichtungen. Busleitungen werden mit einem handelsüblichen Schraubendreher einfach an Leiterplattenklemmen via Schraubanschluss montiert. Das Schraubanschluss-System stellt eine gasdichte, rüttelsichere Verbindung her. Die Schirmung, Garant für sicheren Datenverkehr, erfolgt durch die Leiterplatte sowie den USB-Steckverbinder.
Aluminiumdruckguss-Gehäuse
Entscheidendes Merkmal der schweren Steckverbinder ist das robuste Aluminiumdruckguss-Gehäuse. Es gewährt die für den industriellen Alltag geforderte Schutzart und schützt die innen liegenden Kontakte zuverlässig vor mechanischen Einflüssen. Innerhalb eines Schaltschranks können Anwender auf das Aluminiumdruckguss-Gehäuse verzichten und statt dessen das Tragschienen-Montagesystem RailMate nutzen, das sich sowohl für die Buchseneinsätze der schweren Steckverbinder als auch das modulare Steckverbindersystem ConCept eignet. Die vorgesehene Schutzart übernimmt der Schaltschrank. Mit RailMate ist im Schaltschrank auf minimaler Fläche ein Maximum an elektrischen Verbindungen unterzubringen.
Die Handhabung des Tragschienen-Montagesystems ist denkbar einfach und erfolgt ohne jegliches Werkzeug durch schlichtes Verrasten der Teile.
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