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Leichter Austausch alter 19″-Interfacekarten

19''-Konzept auf Basis moderner Interfacetechnik
Leichter Austausch alter 19″-Interfacekarten

Leichter Austausch alter 19"-Interfacekarten
Nach der Bedarfsanalyse und der anschließenden Konzeptplanung liefert Turck maßgeschneiderte 19"-Baugruppenträger mit neuester Interfacetechnik Bild: Turck
Eines der Probleme, die Unternehmen in der Prozessindustrie derzeit beschäftigen, ist die Erneuerung der Interfacetechnik im 19″-Kartenformat. Mehr als 30 Jahre nach deren Einführung finden sich die in der Regel abgekündigten Interfacekarten heute noch in vielen 19″-Racks. Gemeinsam mit dem Anwender erarbeitet Turck ein kosten- und zeitoptimiertes Austauschkonzept mit modernster Interfacetechnik der IMX-Serie, die bereits auf 19″-Baugruppenträgern vormoniert ist.

Hersteller von MSR-Technik für die Prozessindustrie stehen vor anderen Herausforderungen als Automatisierungshersteller in der Fabrikautomation. So sind die Veränderungszyklen in der Prozessautomation tendenziell länger. Eine neue prozesstechnische Anlage oder die Generalüberholung einer Anlage sind erheblich seltener als neue Produktlinien oder Neuanlagen in der Fabrikautomation. Die technische Entwicklung geht währenddessen weiter. Der Anwender möchte in der Regel bewährte Technik einsetzen, die dem neuesten Stand der Technik entspricht. Die Geräte, die er heute kauft, sollen auch in zehn Jahren noch alle notwendigen Zulassungen erhalten. Je älter eine Baureihe aber wird, desto mehr darin enthaltene Komponenten werden abgekündigt. So sind Hersteller mitunter zu einem Redesign ihrer Geräte gezwungen. Diese runderneuerten Geräte müssen wiederum erneut zugelassen werden.

Neuer ist im Bereich der Interfacetechnik schon insofern besser, als dass neuere Geräte neuere Bauteile verwenden, die langfristig lieferbar bleiben. Die internationalen Zulassungen können daher erheblich leichter langfristig garantiert werden. Unter anderem aus diesen Gründen hat Turck 2015 seine komplett neuentwickelte Interfacetechnikreihe IMX vorgestellt. Die Gerätefamilie wächst seitdem kontinuierlich. Zentrale Eigenschaften sind die nur 12,5 mm schmalen Gehäuse und der flexible Einsatz der Geräte. So ist die gesamte IMX-Reihe bei Betriebstemperaturen bis zu 70 °C und Betriebsspannungen von 10 bis 30 V(DC) einsetzbar. Das erlaubt auch den Einbau in mobilen Anwendungen mit Bordnetzspannung, Notstromversorgung oder anderen batteriegespeisten Anwendungen.

Temperaturmessverstärker

Das jüngste Mitglied der IMX-Familie ist der Temperaturmessverstärker IMX12-TI zum Einsatz direkt in Zone 2. Neben einer einkanaligen Variante, die Überschreitungen des Temperaturgrenzwerts direkt über einen zusätzlichen Relaiswechselkontakt ans Leitsystem meldet, bietet Turck zwei zweikanalige Versionen an: eine für Widerstandsthermometer oder Thermoelemente in 2- oder 3-Leiter-Anschaltung, eine weitere für Widerstandsthermometer in 4-Leitertechnik. Neben Widerstandsfühlern können alle gängigen Thermoelemente angeschlossen werden. Wie die gesamte Gerätefamilie, so kann auch das IMX12-TI optional per Power-Rail-System über die Hutschienen mit Spannung versorgt werden, für hochverfügbare Applikationen auch redundant und mit Sammelstörmeldungen.

Die technischen Eckdaten der IMX-Reihe bilden in puncto Flexibiltät und Kanaldichte die Marktspitze. Bei der Auswahl eines Interfacetechniksystems sind die reinen Features und Eckdaten allerdings nur ein Entscheidungskriterium unter anderen. Sie sind der erste Filter bei der Lösungssuche. Auch wenn sich die Hersteller in Details unterscheiden, bleiben in der Regel immer noch einige Anbieter übrig, die die geforderten Kriterien erfüllen.

Beratung und Umsetzung

Neben den Produkten bietet Turck daher eine Reihe von Dienstleistungen, mit denen der Automatisierungsspezialist ein Rundum-sorglos-Paket schnüren will. So berät Turck seine Anwender bei der Konzeption und Auswahl des passenden Systems zur Signalübertragung aus dem Feld bis zur Anbindung der Signale an das Leitsystem. Ausgehend von einer Soll-Ist-Analyse wird der Funktionsbedarf ermittelt und darauf aufbauend die beste Lösung konzipiert. Das muss nicht in allen Fällen eine Interfacetechnik-Lösung sein. Wird beispielsweise das gesamte Leitsystem einer Anlage neu aufgesetzt, kann es sich lohnen, in eine System-I/O-Lösung zu investieren. Turcks I/O-System Excom für Zone 2 kann direkt im MSR-Raum eingesetzt werden. Es wird per Profibus-DP an das Leitsystem angebunden und ersetzt somit die I/O-Ebene des Leitsystems. Die Signaltrennung Richtung Ex-Bereich ist bereits im Excom-System integriert. In anderen Fällen eignet sich eine Interfacetechniklösung besser – aus technischen, betriebswirtschaftlichen oder anderen Gründen.

Ist die optimale Lösung identifiziert, unterstützt Turck auch bei den mechanischen Aufgaben und der Inbetriebnahme. Das umfasst die Vorverdrahtung auf Klemmen, kundenspezifische Beschriftungen von Leitungen, Adern oder Klemmen sowie die Konfektionierung von Steckverbindern. Turcks hauseigener Spezialist für Schaltschrankbau und kundenspezifische Lösungen, Turck mechatec, übernimmt diese Aufgaben, dennoch hat der Kunde nur einen Ansprechpartner im Turck-Vertrieb.

Der vierte Teil der Komplettlösung beinhaltet das Angebot zusätzlicher Services wie die Berechnung von Ex-Kreisen oder die Erstellung einer umfassenden Dokumentation von Projekten. Insbesondere bei der Ablösung von 19″-Kartensystemen profitieren Anwender von diesem Komplettangebot. Fast alle Hersteller haben sich mittlerweile aus diesem Segment zurückgezogen. Und wer noch nicht abgekündigt hat, hat die Preise für 19″-Karten deutlich erhöht – ohne die Technik weiterzuentwickeln. So lässt sich auch mit neuen Karten lediglich der Status quo halten, eine echte Modernisierung der Anlage ist dies nicht.

State-of-the-art-Technik im 19″-Rack

Turck bestückt zur Ablösung alter 19″-Installationen spezielle 19″-Racks mit Geräten der Interfacetechnikreihe IMX. Für den Anwender ergibt sich damit der denkbar kleinste Aufwand zur Modernisierung seiner 19″-Racks. Er bespricht mit dem Turck-Vertrieb die aktuelle Konfiguration von Karten und Signalen. Turck bestückt darauf 19″-Baugruppenträger mit entsprechenden Geräten und bildet die ursprüngliche Signalzusammenstellung eins zu eins ab. Die Interfacegeräte werden auf Klemmen an der Rückseite des Racks vorverdrahtet. Der Kunde muss das Rack im Schaltschrank lediglich montieren und seine Leitungen auf diese Klemmen auflegen.

CCM zur Schaltschrankdiagnose

Was 19″-Karten wie Interfacetechnik fehlt, sind moderne Diagnosesysteme, wie sie die Feldbussysteme der Prozessautomation in der Regel an Bord haben. Gerade für ältere Systeme ohne Diagnose oder Schaltschränke mit einfachen Klemmen hat Turck den Schaltschrankwächter IMX12-CCM entwickelt. Das Gerät kann nachträglich in Schaltschränke oder Schutzgehäuse installiert werden. Durch einen simplen Teach-in-Prozess wird es auf die Gegebenheiten vor Ort eingelernt. Mit einem einfachen Schaltsignal meldet der Schaltschrankwächter IMX12-CCM (Cabinet Condition Monitoring) den Schutzgrad des Schaltschranks nach außen. Da das 12 mm breite Gerät auch im explosionsgefährdeten Bereich eingesetzt werden soll, verfügt es über eine eigensichere 2-Leiter-Messumformer-Speisequelle. Somit benötigt man maximal vier Drähte und einen freien Platz auf einer DIN-Hutschiene, um das IMX12-CCM installieren und in Betrieb nehmen zu können. Der Teach-in-Prozess lässt sich ohne Computer oder zusätzliche Hilfsmittel starten. Für weitere Diagnosemöglichkeiten, etwa um die absoluten Messwerte auszulesen, steht die standardisierte Hart-Schnittstelle zur Verfügung.

Neben der Interfacetechnik bringt Turcks Schaltschrankwächter gleich mehrere Sensoren mit, die den aktuellen Status der Umgebung erfassen: ein Temperatur-, ein Relativfeuchte- und ein Triangulationssensor wurden im IMX12-CCM verbaut. Letzterer erfasst hochpräzise den Abstand zum Deckel oder zur Tür. Sollte die Tür nicht richtig verschlossen werden, meldet das Gerät dies und der Betreiber kann gezielt den Fehlerzustand direkt beseitigen.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: cav0817turck


Kurz und bündig :   Schaltschrankwächter

Auf der Hannover Messe stellte Turck eine zweite Version seines Schaltschrankwächters vor. Der IM12-CCM ist für den Einsatz in Nicht-Ex-Bereichen vorgesehen. Standardmäßig verfügt der IM12-CCM über zwei Schaltkontakte sowie eine IO-Link-Schnittstelle. Im Quick-Teach-Modus kann der Anwender die Grenzwerte vor Ort ganz einfach einstellen. Alternativ ist eine Parametrierung über IO-Link oder ein FDT-Framework wie Pactware möglich. Das Besondere: Über eine Schnittstelle lassen sich zwei Schaltschrankwächter im Master-Slave-Mode betreiben, um den Türschluss und die anderen Grenzwerte gleichzeitig an zwei Punkten im Schaltschrank zu überwachen. Der Master verarbeitet die Daten des Slaves und sendet ein Signal an die Steuerung.

Der IM12-CCM komplettiert Turcks Angebot an Schaltschrankwächtern
Bild: Turck

Autor : Klaus Ebinger

Leiter Produktmanagement Interfacetechnik,

Turck

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