Startseite » Chemie » Pumpen (Chemie) »

Vom Labor über das Technikum zur Produktion

Abgestimmtes Pumpen- und Antriebskonzept erleichtert das Scale-up
Vom Labor über das Technikum zur Produktion

Üblicherweise wird ein Verfahren im Labor entwickelt und dann im Technikum oder auch in Miniplants zur Produktionsreife weiterentwickelt. Beim Scaling-up können eine ganze Reihe von Problemen auftauchen. Ein Beispiel ist die Temperaturentwicklung. Im Labormaßstab kann ein Prozess endotherm, im Prozessmaßstab aber ganz im Gegenteil exotherm verlaufen. Auch das Regelverhalten der Pumpen im Zusammenspiel mit der Peripherie ändert sich in vielen Fällen mit dem Produktionsmaßstab.

Die im Labor häufig eingesetzten Dosierpumpen mit multifunktionellen Aufsätzen für verschiedene Pumpentypen bieten in der Regel keine besonders hohe Temperatur- oder Förderbandbreite an. Für das spätere Scale-up sind diese Merkmale jedoch von hoher Bedeutung. Gather setzt hier auf seine magnetgekuppelten Pumpen, die in so breiter Palette zur Verfügung stehen, dass bei einem Scale-up vom Labor über Miniplant bzw. Technikum bis zur Produktion die Pumpen- und Steuerungstechnik beibehalten werden kann. Das Unternehmen kooperiert mit der chemischen Industrie, Instituten und Universitäten, um die Verfahrensentwicklung von den ersten Laborversuchen bis zum Produktionsprozess zu erleichtern.

Für jede Anforderung gerüstet
Die Anforderungen an die Pumpen unterscheiden sich stark: Im Labor werden neue Produkte entwickelt und mit kleinen Mengen die ersten Produktionsmöglichkeiten durchgespielt. Im Miniplant erlangen die Konzepte unter realen Bedingungen ihre Produktionsreife. Daraufhin erfolgt das Scale-up des neuen chemischen Herstellungsverfahrens zur Produktionsanlage. Heute sind Scale-up-Schrittweiten von 1:8000 üblich.
Sowohl der Schritt vom Labor zur Miniplant als auch der weitere Schritt hin zur Produktionsanlage birgt viele Hindernisse, die durch entsprechende Eigenschaften der eingesetzten Ausrüstung und Instrumentierung überwunden werden müssen. Um die moderne Mess- und Regeltechnik für die benötigten Kleinstmengen einsetzen zu können, bedarf es beispielsweise leistungsfähiger Pumpen, die auch kleinste Stoffmengen pulsationsfrei fördern und damit eine präzise, reproduzierbare Dosierung gewährleisten. Die Pumpen müssen aus chemisch und thermisch beständigen Werkstoffen wie Edelstahl, Hastelloy, Titan oder anderen Sonderlegierungen bestehen.
Die verwendete Antriebstechnik (mit Drehzahlsteuerung) muss universell nutzbar und in das Mess- und Regelsystem leicht zu integrieren sein. Das Pumpensystem muss darüber hinaus noch weitere Anforderungen in Labor, Miniplant und der Produktion erfüllen:
  • Im Labor benötigt man die maximal mögliche Flexibilität in der Verwendung von unterschiedlichen Pumpensystemen (Verdränger- und Kreiselpumpen).
  • Im Miniplant werden besonders in der chemischen Industrie hermetisch geschlossene Pumpen benötigt, um jedwede gesundheitliche Gefährdung auszuschließen. Diese fördern über einen möglichst großen Stellbereich kleinste Mengen pulsationsfrei und müssen für die Reinigung der Anlage auch heiße Lösungsmittel pumpen können. Die Lebensdauer muss die einer Prozesspumpe sein, damit die Produktion nicht unterbrochen wird, denn es handelt sich schließlich – und dass sollte nie vergessen werden – um eine Kleinproduktion unter realen Bedingungen. Zur besseren Regelung und Auswertung werden die Pumpen in einen Regelkreis (z. B. Durchflussmesser) eingebunden. Die Mess- und Regeltechnik im Zusammenspiel mit der Antriebs- und Steuerungstechnik sollte in gleicher Weise auf die Produktion abgebildet werden können, um Zeit und Kosten zu sparen.
  • In der Produktionsanlage sind die Anforderungen an die Pumpensysteme denen in der Miniplant sehr ähnlich. Da allerdings die Prozessparameter der Pumpen relativ fest stehen, ist eine hohe Flexibilität nicht mehr notwendig. Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit stehen im Zentrum des Interesses, damit ein Produktionsstillstand vermieden wird. Darüber hinaus erfolgt auch hier der Betrieb der Pumpen im Regelkreis zur Einbindung ins PPS, um die Dokumentation der Qualität des Endproduktes zu gewährleisten und einen hohen Automatisierungsgrad zu erreichen.
  • Umsetzung in die Praxis
  • Man erkennt sehr schnell, dass diese Anforderungen, so unterschiedlich sie sich auch erst einmal anhören, sich auf zwei entscheidende Kerneigenschaften reduzieren lassen. Die eine ist eine pulsationsfreie Fördercharakteristik der Chemie-Prozesspumpe, die andere eine multifunktionelle Antriebstechnik.
Der erste Punkt ist schnell abgehakt: Alle Pumpen (Kreisel- und Zahnradpumpen) von Gather besitzen eine pulsationsfreie Fördercharakteristik und sind durch die Magnetkupplung hermetisch geschlossen (TA-Luft-konform). Pulsationsfrei ist jedoch nicht gleich pulsationsfrei. Es empfiehlt sich hier zwischen Schwingung und Pulsation zu unterscheiden. Zahnradpumpen schwingen und sind dabei immer pulsationsfrei, da sie keinen Einzelimpuls erzeugen wie eine einfache Membran- oder Kolbenpumpe. Häufig verwendet man den Begriff Pulsation und meint eigentlich Schwingung.
Wie wenig die Zahnradpumpe von Gather schwingt, zeigen die mittels Piezoquarz aufgenommenen Werte. Die Schwingungen liegen unter 10 mbar und werden von Durchflussmessgeräten in dieser Größenordnung und Frequenz kaum oder gar nicht wahrgenommen. Das erhöht die Zuverlässigkeit der Dosierung erheblich, da der Regelkreis insgesamt auch nicht so stark schwingt. Die robuste Bauweise der Gather-Pumpen garantiert zusätzlich Langlebigkeit und Zuverlässigkeit.
Was die Antriebstechnik angeht, bieten sich verschiedene Konzepte an, die entweder individuell für Labor, Technikum oder Produktion ausgeführt werden oder auch übergreifend. Basis ist die bewährte LAB-Antriebs- und Steuerungsserie. LAB 10 ist der klassische, kompakte Laborantrieb. Es handelt sich um einen einfachen Gleichstrom-Servomotor, der in ein Gehäuse eingebaut ist und entweder mit einem Potentiometer oder einem externen Sollwert (010 V, 020 mA) in der Drehzahl verstellt werden kann. An ihm kann sowohl die Zahnradpumpe als auch die Kreiselpumpe betrieben werden.
Die Steuerungen LAB 20 und LAB 22 sind übergreifend vom Labor bis zur Produktion einsetzbar. Da es sich im Wesentlichen um Frequenz-umrichter-gestützte Antriebsvarianten handelt, können die Parameter der Programmierung sogar auf Anlagenkonzepte für den explosionsgefährdeten Bereich (Atex) übertragen bzw. auch für den anwendereigenen Steuerungsstandard übernommen werden.
Kosten- und Zeitersparnis inklusive
Die Institute, Universitäten und Industrieunternehmen, mit denen Gather kooperiert, loben die enorme Zeitersparnis, die durch die Verwendung der Produkte möglich geworden ist, um ein Verfahren vom Labormaßstab bis hin zur fertigen Produktionsanlage zu realisieren. Die modular aufgebauten Pumpensysteme ermöglichen eine einfache Anpassung an veränderte Förder-, Temperatur- und Druckbedingungen. Die besonders zeitaufwendigen Anpassungen der Regelparameter, bis die Anlagen in den einzelnen Entwicklungsstufen so abgestimmt waren, wie der Prozess es benötigte, entfielen nahezu völlig.
Das umfassende Gesamtpumpenkonzept inklusive Antriebstechnik hilft somit nicht nur die Kosten zu dämpfen, sondern auch dabei, neue Produkte früher für den Markt bereitzustellen.

Sven Borghoff
Vertriebsleiter,Gather Industrie
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de