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Empfindliche Backwarenschonend verpackt

Flexibles Konzept für International Delights
Empfindliche Backwarenschonend verpackt

Die Herausforderung für Spiro Sayegh, Inhaber von International Delights, war gewichtig. Ein neues Geschäftsfeld erfordert die Installation einer ganz neuen Verpackungs-linie. Während das Unternehmen noch an der richtigen Lösung zur Produktion von Croissants und Plunderteilchen arbeitete, ging man gleichzeitig gemeinsam mit dem Verpackungspartner Schubert an die Entwicklung einer TLM-Anlage zur Einzelab-packung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Neun unterschiedliche Layouts und Vorgehensweisen entwickelte das Schubert-Team zusammen mit dem Kunden, bis die optimale Lösung gefunden wurde. Hierbei spielten vor allem Platzbedarf, Bedienerfreundlichkeit sowie die Beachtung zukünftig möglicher Produkte und Verpackungen eine wichtige Rolle. Der Vertriebsingenieur von Schubert kommunizierte direkt mit dem Inhaber des mittelständischen Unternehmens in Clifton, New Jersey (USA), für den der Schritt ins Geschäft mit verpackten Produkten neu war: Bisher hatte sein Unternehmen die Backwaren nur an Restaurants und Bars verkauft – als frische Produkte, die für den Transport lediglich in Plastiktüten und Kartons gelegt wurden. Nun sollte die Belieferung großer Lebensmittelketten als neues Geschäftsfeld hinzukommen. Wie bei US-amerikanischen Unternehmen gängig, wurden die Maschinen für die Herstellung und die Verpackung der Produkte gleichzeitig entwickelt. Sowohl der Platzbedarf für die Anlage als auch der Verpackungsprozess einschließlich der Abpackgeschwindigkeit mussten gemäß der sich wandelnden Parameter des Herstellungsprozesses in der Projektierungsphase mehrmals geändert werden.

Flexibles Konzept
Die Schubert-Linie, die schließlich das Rennen machte, empfängt die Produkte – Croissants, Plundergebäck und Pain au Chocolat – von den Kühl- oder Gefrierspiralen und setzt sie mit drei F4-Robotern in vorgegebenen Abständen auf ein Transportband. Dieses speist die Produkte in eine Schlauchbeutelmaschine ein. Im Anschluss daran verteilt ein weiterer Roboter die verpackten Backwaren auf zwei Bahnen. Der doppelbahnige Transport reduziert die Bandgeschwindigkeit der Linie, sodass eine hohe Menge an Produkten schonend verpackt werden kann. Zur Formung der Trays kommen ein F2- sowie ein F3-Roboter zum Einsatz. Der F3-Roboter übernimmt die flachliegenden Trayzuschnitte aus dem Magazin und übergibt diese an den F2-Roboter. Dieser führt die Zuschnitte über Leimdüsen, drückt den Zuschnitt durch den Faltkasten und stellt das fertig aufgerichtete Kartontray auf dem Formatteil eines Transmoduls ab. Zwei F44-Roboter befüllen anschließend die Kartontrays mit den in Schlauchbeuteln verpackten oder wahlweise auch unverpackten Produkten. Dabei gibt es jeweils zwei unterschiedliche Packformate für Sechser- und Zwölferpacks. Die Zwölferpacks enthalten zwei Lagen à sechs Produkte, die Sechserpacks sind mit nur jeweils einer Lage bestehend aus sechs Produkten befüllt. Zwei weitere F2-Roboter arbeiten zusammen, um die Laschen zu schließen und die Kartons wieder auf das Auslaufband zu setzen. Die Schrumpffolienverpackung der Kartons sowie ihre Palettierung erfolgen auf nachfolgenden Maschinen.
Das Anlagenkonzept wurde so gestaltet, dass die Verpackung der Produkte wahlweise auch in Clamshells (tiefgezogene Plastikschalen) oder Plastikboxen (für die Belieferung von Restaurants) umgestellt werden kann. Der Kunde spart durch diese Flexibilität Platz und kann sich jederzeit an aktuelle Marktbedürfnisse anpassen, ohne jedes Mal eine neue Maschine kaufen zu müssen. „Dies ist gerade für die Backwarenindustrie wichtig, wo Einzelhändler praktisch jeden Monat etwas Neues bieten müssen, um gegenüber der Konkurrenz bestehen zu können“, erläutert Giorgio Calorio.
Durch eine Kombination des Schubert-Scanners mit den Greifsystemen lässt sich eine produktschonende Handhabung mit präziser Qualitätskontrolle verbinden. Das ist vor allem wegen der variablen Größe der Backwaren von Bedeutung. Bei der Abkühlung nach dem Backen, die etwa eine Stunde dauert, kann das Volumen der Waren nur schwer genau kontrolliert werden. Wenn das Produkt deutlich zu groß oder zu klein ist, erkennt dies der Scanner und meldet das Produkt nicht an den Roboter, sodass es von dessen Greifern nicht erfasst wird. Auch beschädigtes Gebäck wird nicht verpackt. Darüber hinaus können die Produkte bei nur geringen Abweichungen, die innerhalb der vorgegebenen Toleranzen liegen, dennoch optimal aufgenommen werden, da der Scanner ihre genaue Form, Größe und Lage an den Roboter meldet. Sorgfältige Handhabung ist besonders bei Croissants von enormer Wichtigkeit, da bei unsachtem Umgang leicht Stücke abbrechen oder ein zu starker Druck des Greifers die Form beeinträchtigen würde. Wie andere Anlagen des Herstllers zeichnet sich auch diese TLM-Verpackungsanlage durch gute Übersichtlichkeit, leichte Zugänglichkeit und einfache Bedienbarkeit aus. Ihre wichtigsten technischen Daten sind:
Zahlen und Fakten
  • Größe: 14 x 3,8 x 2,7 m (L x B x H)
  • Drei Produkte: 2 x Croissants, 1 x Plunder-gebäck
  • Leistung: bis zu 180 Produkte pro Minute
  • Zwei Trayformate: 6er- und 12er-Trays
  • Umrüstzeit: je nach Format zwei bis maximal 30 Minuten
  • Hand in Hand entwickelt
  • Die Planung und Realisierung der kundenspezifischen Anlage war nur durch eine sehr enge Zusammenarbeit des Projektteams von International Delights und Schubert möglich. Da Back- und Verpackungsprozess parallel entwickelt wurden, waren Schubert-Mitarbeiter viele Tage vor Ort, um die Eigenschaften der Produkte direkt nach dem Kühlprozess zu beurteilen. So wurde sichergestellt, dass die Handhabung der Produkte im gesamten Verpackungsprozess den hohen Anforderungen des Kunden gerecht wurde. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Insgesamt nahm der Entwicklungsprozess rund ein Jahr in Anspruch. International Delights ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Schubert hat erfolgreich unter Beweis gestellt, dass das Unternehmen die Backwarenindustrie versteht und sich bei der Entwicklung der Linie jederzeit auf unsere Bedürfnisse einstellt“, sagt Inhaber Spiro Sayegh. „Wir haben damit eine neue Innovationsstufe erklommen. Für die sonst sehr traditionelle Backwarenindustrie ist die Schubert-Maschine dank ihrer Flexibilität, ihrer Anpassungsfähigkeit an wechselnde Marktanforderungen und der produktschonenden Handhabung ein Meilenstein. Wir sprechen bereits über die nächste Linie.“

Frische Croissants für New York

Zum Unternehmen

International Delights wurde 1986 als kleine Konditorei in Greenwich Village, USA gegründet. Inzwischen ist daraus der führende Hersteller von Backwaren für die Region New York geworden, mit mehr als 230 Mitarbeitern und einer modernen Produktionsstätte von über 16 000 m2. Das Unternehmen, das heute in Clifton, New Jersey, ansässig ist, verkauft frische, vorgebackene und tiefgekühlte Backwaren an große Hotels, Tagungsstätten und Supermarktketten in New York und Umgebung.
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