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Die Cloud macht Dampf

Automatisierte Dampferzeugung dank digitaler Technik
Die Cloud macht Dampf

Dampf ist ein wichtiger Bestandteil in der industriellen Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Ob Maschinenantrieb, Erwärmung oder Reinigung – die Nahrungsmittelindustrie profitiert von Wasser in seinem gasförmigen Aggregatzustand. Noch produktiver können Dampfautomaten genutzt werden, wenn man sie wie der Hersteller Certuss mit der Telekom-Cloud der Dinge vernetzt.

Seine größten Vorteile entfaltet Dampf in der Lebensmittelproduktion als Energieträger. Da er sich absolut gleichmäßig verteilt und bedarfsgerecht dosieren lässt, kann er Produkte äußerst schonend erhitzen. Trotz schneller Verarbeitung bleibt so die Qualität erhalten. Besonders in der Fleischindustrie zeigt sich, dass das Multitalent Dampf sowohl für den Betrieb von Koch- und Rauchschränken oder das gradgenaue Aufheizen von Brühkesseln als auch zur Reinigung und Desinfek-tion von Gefäßen und Transportbehältern, zur Produktion von Fertiggerichten und Konserven und zur Klimatisierung von Produktionsräumen genutzt werden kann.

Die Dampfautomaten sind häufig in die hochtechnischen Produktionsstraßen komplett eingebunden. Das Gerätedisplay der Maschine ist meist nur schwer einsehbar. Wenn die Anzeige aber nicht ständig überprüft wird, werden Fehlermeldungen zu spät wahrgenommen, was den unerwarteten Ausfall des Dampfautomaten zur Folge hat. Die mögliche Konsequenz: Ausfall des kompletten Produktionsprozesses mit hohen Ausfallkosten.
Cloudbasierte IoT-Plattform
Um diesem Risiko effektiv vorzubeugen, verbaut der Dampfautomatenhersteller Certuss in seine Produktreihe Universal TC Mobilfunkkarten (SIM-Karten) sowie Mobilfunkdevices, über die die Maschinen Daten in die Cloud der Dinge senden. Diese cloudbasierte IoT-Plattform (Internet of Things, englisch für Internet der Dinge) sammelt Informationen von allen mit ihr vernetzten Dampfautomaten, speichert sie und wertet sie aus. So lassen sich die Verbrauchsdaten der Dampfautomaten analysieren, um anschließend die Einstellungen der Maschinen individuell an die realen Nutzungsansprüche anzupassen. „Mit dieser Machine-to-Machine(M2M)-Lösung modernisieren wir den Service für unsere Kunden und gehen den Schritt in Richtung Zukunft und Industrie 4.0“, sagt Thomas Hamacher, Chief Technical Officer bei Certuss. Die M2M-Lösung ist dank Mobilfunkübertragung vom IT-Netz des Kunden unabhängig, was einerseits eine Anpassung unnötig macht und andererseits das Sicherheitsbedürfnis der Kunden befriedigt. Die Daten selbst werden verschlüsselt übertragen. Zudem wird die Cloud der Dinge in sicheren deutschen Rechenzentren der Telekom gehostet.
Präventive Wartung
Die Sensoren an den Dampfautomaten von Certuss messen insgesamt 60 Parameter wie Druck, Temperatur, Verbrennungszustände sowie Wasserstand und senden sie kontinuierlich per Mobilfunk an die Cloud der Dinge. Die IoT-Plattform wertet die Informationen aus und löst bei Überschreitung vorher festgelegter Schwellenwerte einen Alarm aus. Die Wartungstechniker von Certuss können die Informationen über ein Online-Dashboard einsehen. „Wir erhöhen damit die Zufriedenheit unserer Kunden in zwei Bereichen: Im Falle eines Ausfalls benachrichtigen wir automatisch unsere Kunden und einer unserer Techniker kann schnellstmöglich reagieren und den Schaden so gering wie möglich halten. Viele Störungen lassen sich sogar aus der Ferne beseitigen, ohne dass ein Servicetechniker vor Ort sein muss“, erklärt Hamacher.
Ein weiterer Vorteil der M2M-Lösung: Auf Basis der erhobenen Maschinendaten können die Ingenieure analysieren, wodurch Störungen überhaupt entstehen und sich frühzeitig anbahnende Schäden anzeigen lassen. Fehler werden so erkannt und behoben, bevor sie einen Ausfall verursachen. Dieses vorbeugende Wartungssystem, auch Predictive Maintenance genannt, erinnert Certuss-Kunden rechtzeitig, dass eine Kontrolle ansteht. „Mit Cloud der Dinge Data Analytics gehen wir auf Spurensuche, um anhand der interpretierten Daten die Geräte vorausschauend zu warten“, sagt Hamacher. Beide Funktionen – die schnelle Störungsbeseitigung und die vorausschauende Wartung – bringen den Nutzern Zeitersparnis dank Fernüberwachung, mehr Produktivität durch geringere Ausfallzeiten sowie Kostenersparnisse durch präventive Wartung.
Ein Plus für Certuss: Die gewonnenen Informationen fließen in die Weiterentwicklung der Dampfautomaten ein, indem das Unternehmen seine Produkte und Funktionsweisen im täglichen Gebrauch unter verschiedenen Umständen noch besser kennenlernt. „Mit den bisherigen Ergebnissen sind wir sehr zufrieden, wir erhalten in nahezu Echtzeit detaillierte Werte über den Produktivbetrieb unserer Dampferzeuger“, urteilt Hamacher.
Indem Certuss die Dampfautomaten mit M2M-Technologie ausstattet, bietet das Unternehmen seinen Kunden nicht nur mehr Service, es hat sich durch die Vernetzung auch eine gute wirtschaftliche Ausgangslage geschaffen. Laut einer Studie des IT-Verbands Bitkom wird durch Industrie-4.0-Technik allein für die sechs Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik, Automobilbau, chemische Industrie, Landwirtschaft und Informations- und Kommunikationstechnologie bis 2025 ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von 78 Mrd. Euro erwartet.

Lena Tausend
Fachjournalistin
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