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Silver Ager im Blick

Mit Ballaststoffen angereicherte Lebensmittel für Senioren
Silver Ager im Blick

Die demografische Veränderung der Bevölkerungsstruktur macht es notwendig, Lebensmittel zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Generation „55 plus“ entsprechen. Dazu zählen u. a. spezielle ballaststoffhaltige Lebensmittel, die beispielsweise mit Vitacel-Nahrungsfasern angereichert sein können. Diese Fasern ermöglichen auf genussvollem Weg, die tägliche Ballaststofflücke der Konsumenten zu schließen.

Dipl.-Ing. Hartmut Bollinger

In der Bevölkerungsstatistik lassen sich klare Fakten ablesen: Die Zahl der Senioren wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich ansteigen, die jüngeren Jahrgänge werden im Verhältnis dazu an Bedeutung verlieren. Im Jahre 2050 wird laut einer Studie der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers und der Universität St. Gallen ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland mindestens 60 Jahre alt sein. Für die Lebensmittelindustrie steckt hinter diesen statistischen Angaben eine große Chance. Denn mit spezifischen Produkten, die den Bedürfnissen der älteren Menschen hinsichtlich Zusammensetzung, Portionsgröße, Geschmack und Convenience entsprechen, können sie sich neue Zielmärkte erschließen. Hinzu kommt, dass der gezielte Mehrwert preislich akzeptiert wird. Die Senioren sind bereit, für Produkte, die ihre Bedürfnisse und Erwartungen befriedigen, einen entsprechenden Preis zu bezahlen. Das Einkommen der über 60-Jährigen betrug im vergangenen Jahr ca. 400 Mrd. Euro, das entspricht knapp einem Drittel der Kaufkraft in Deutschland.
Weitere Fakten: Nach Angaben der Akademie für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz (AGEV) halten etwa 25 % der Menschen über 65 Jahre eine spezielle Diät ein. Dabei handelt es sich in erster Linie um salz- oder cholesterinarme Kost sowie Diabetikernahrung. Ein weitaus größerer Teil der älteren Verbraucher zeigt zudem ein wachsendes Interesse an Functional Food, weil sie mit Lebensmitteln, die einen gesundheitlichen Zusatznutzen bieten, einen Beitrag zur Verhinderung oder Linderung von ernährungsbedingten Krankheiten bzw. zur Unterstützung von medikamentösen Therapien leisten möchte.
Altersspezifische Erkrankungen
Eines der wesentlichen gesundheitlichen Probleme von älteren Menschen ist neben typischen altersbedingten Erkrankungen wie Diabetes mellitus eine unzureichende Verdauung. Um hier gezielt die Wirkung von Functional Food nutzen zu können, müssen altersbedingte Veränderungen des Verdauungstraktes berücksichtigt werden. Zwar beeinflusst das Alter das Verdauungssystem weniger als andere Bereiche des Körpers, doch spielt es bei einigen Erkrankungen durchaus eine Rolle. So leiden ältere Menschen häufiger an Divertikulose oder Verstopfung, dadurch wird die Entstehung von Hämorrhoiden und Dickdarmkrebs begünstigt. Weitere altersbedingte Effekte sind:
  • schwächere Kontraktion der Speiseröhre, die den Transport der Nahrung beeinflusst
  • Gewichtsreduktion der Bauchspeicheldrüse und Bildung von vernarbtem Gewebe
  • strukturelle Veränderungen in Leber und Gallenblase, beispielsweise nehmen Gallenfluss und Gallensäureproduktion ab
  • übermäßiges Bakterienwachstum im Dünndarm verschlechtert Aufnahme bestimmter Nährstoffe
  • zurückgehende Elastizität des Magens verringert Menge aufnehmbarer Nahrung
Das alles kann bei älteren Menschen zu vermehrt auftretenden Erkrankungen des Verdauungstraktes führen, beispielhaft zu erwähnen sind Morbus Crohn, Reizdarm-Syndrom, Sodbrennen und vor allem Verstopfungen. Bedingt durch eine schlechte Verdauung werden auch andere Erkrankungen wie z. B. Arthritis, Ekzeme oder Schuppenflechte ausgelöst. Falsche oder unzureichende Ernährung kann das Immunsystem schwächen, die Beweglichkeit einschränken oder auch die geistigen Fähigkeiten herabsetzen. Mithilfe von kleinen, mit Nährstoffen angereicherten Portionen sowie mit einer erhöhten Ballaststoffzufuhr lässt sich den genannten gesundheitlichen Problemen entgegenwirken. Notwendig sind weiterhin viel Bewegung und eine hohe Flüssigkeitsaufnahme.
Keine Unterschiede zu herkömmlichen Produkten
Welche Anforderungen muss ein Ballaststoff erfüllen, der in Seniorenkost zum Einsatz kommen soll? An erster Stelle steht, dass er geschmacksneutral und hell in der Farbe sein muss, um Produkte herstellen zu können, die sich sensorisch nicht von herkömmlichen Lebensmitteln unterscheiden. Denn: Je älter ein Mensch ist, desto weniger Bereitschaft zeigt er, seine Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Das heißt, er wird nicht von hellem auf dunkles Brot umschwenken. Er wird weiterhin sein helles Brot mit dem gewohnten Geschmacks-erlebnis verzehren wollen. Durch den Einsatz von Ballaststoffen und die damit zusammenhängende Verbesserung des Frischhalteverhaltens wird die Krume allerdings weicher sein. Optische und geschmackliche Veränderungen gibt es nicht.
Um die Dosierung des Ballaststoffes so gering wie möglich zu halten, muss der Ballaststoffgehalt des Nahrungsfaserkonzentrates so hoch wie möglich sein. Zudem sollte der Kaloriengehalt des Ballaststoffes vernachlässigbar sein, um durch die Ballaststoffanreicherung auch eine Brennwertreduzierung des Endproduktes zu erreichen. Letztere ist wichtig, da die Energiebilanz des Menschen nicht nur durch Aufnahme von Nahrung, sondern in gleicher Weise durch bewegungsbedingte Energiefreisetzung bestimmt wird. Da sich ältere Menschen in der Regel wenig bewegen, muss zur Vermeidung von Übergewicht ihre Kalorienaufnahme reduziert werden.
Die Wirksamkeit des Ballaststoffes zur Senkung des Blutzuckerspiegels ohne Erhöhung der Insulinausschüttung ist hinsichtlich der Vermeidung von Typ-2-Diabetes bzw. zur Therapieunterstützung von Altersdiabetes von sehr großer Bedeutung. Mehrere epidemiologische Studien haben gezeigt, dass unlösliche Ballaststoffe (Vitacel-Getreidefasern) das Risiko für Gefäßerkrankungen deutlich reduzieren und den Glukosestoffwechsel verbessern. Darüber hinaus ist die Dickdarmwirksamkeit unlöslicher Ballaststoffe eine der Schlüsseleigenschaften für die Anwendung in Seniorenkost. Nahezu jeder dritte ältere Mensch leidet an massiven Verdauungsproblemen, die nicht medikamentös behandelt werden müssen, sondern durch den Konsum von ballasthaltiger Kost beseitigt werden könnten. So reizen viele Abführmittel die Darmschleimhaut, dem Körper wird über den Darm Flüssigkeit entzogen. Gleiches gilt für wertvolle Mineralstoffe. Zudem schwächen diese Medikamente die natürliche Peristaltik und beeinflussen die Zusammensetzung der Darmflora negativ. Ganz anders die Situation bei der Aufnahme von unlöslichen Ballaststoffen. Sie bewirken durch ihre Quellung eine optimale Dickdarmfüllung und reduzieren den Darminnendruck. Neben der dadurch bewirkten Unterstützung der Peristaltik wird das Stuhlgewicht erhöht und die Verweilzeit des Stuhls im Darm verkürzt. Der Stuhl wird somit weicher und kann leichter ausgeschieden werden. Auf diese Weise wird nicht nur ein regelmäßiger Stuhlgang erreicht, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur Verhinderung von Hämorrhoiden und Dickdarmkrebs geleistet.
Des Weiteren haben Ballaststoffe einen positiven Einfluss auf den Kauapparat. Ballaststoffhaltige Lebensmittel müssen intensiv gekaut werden, was zu einer Stärkung und Festigung der Zähne und des Zahnfleisches führt, den Speichelfluss anregt und in letzter Konsequenz die Bildung von Karies verhindert.
Hohe ernährungsphysiologische Wertigkeit
Die Vitacel-Ballaststoffe entsprechen den beschriebenen Anforderungen. Sie lassen sich optimal in Seniorenkost einsetzen und können dazu beitragen, einige der genannten Krankheiten zu verhindern bzw. ihre Therapie zu unterstützen. Es gibt zwei Gruppen von Vitacel-Ballaststoffen: Die Ballaststoff-Isolate und die Ballaststoff-Konzentrate.
Die Vitacel-Getreidefasern sind Ballaststoff-Isolate auf Basis von Weizen und Hafer. Diese unlöslichen Nahrungsfasern sind hell, geschmacks- und geruchsneutral, vollkommen inert und kalorienfrei. Sie weisen einen Ballaststoffgehalt von 97 % auf, zeigen ein hohes Quell- und Wasserbindevermögen und sind frei von Pestizid- und Schwermetallrückständen. Gluten und Phytinsäure sind analytisch nicht nachweisbar. Bedingt durch die intensive Bearbeitung (thermisch-physikalischer Extraktionsprozess) weisen die Getreidefasern eine äußert geringe Keimbelastung auf.
Bei den Vitacel-Bio-Apfelfasern und Vitacel-Kartoffelfasern handelt es sich um Ballaststoff-Konzentrate. Die Apfelfaser wird mithilfe eines schonenden Verfahrens aus entsafteten und getrockneten Bio-Äpfeln gewonnen. Die rötlich-braune Faser hat einen apfeltypischen Geschmack. Sie enthält einen relativ hohen Anteil an nativem Pektin, das als löslicher Ballaststoff ein ausgewogenes Verhältnis an löslichen und unlöslichen Ballaststoffen ermöglicht. Die Kartoffelfaser ist ein geschmacks- und geruchsneutraler Ballaststoff. Er weist ebenfalls eine hohe ernährungsphysiologische Wertigkeit auf. Letztere resultiert aus dem hohen Ballaststoffgehalt aus gerüstbildenden Substanzen sowie aus dem hohen Gehalt an Pektin und resistenter Stärke (prebiotisch).
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Weiter Informationen zu den Vitacel-Nahrungsfasern
Akademie für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz
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