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Mit Hochdruck an die Arbeit

Reinigungskonzepte für die Lebensmittelindustrie
Mit Hochdruck an die Arbeit

Im Lebensmittelbereich kommt es auf das richtige Zusammenspiel von Reinigungsmethoden, -geräten und -mitteln sowie passendem Zubehör an. Neben Hygiene- und Arbeitssicherheitsstandards zählen Effizienz und eine reibungslose Integration in die Fertigung zu den Erfolgsfaktoren.

Produktion, Lagerung und Transport von Lebensmitteln unterliegen strengen Richtlinien und Standards. Damit Unternehmen diese Vorgaben erfüllen können, brauchen sie unter anderem zuverlässige Reinigungskonzepte. Zum Einsatz kommen Nass- und Trockensauger, Industriesauger, Scheuersaug- und Kehrmaschinen, Absauganlagen, Heißwasserdampf- und Höchstdrucktechnik und die Trockeneisreinigung.

Gegen Keime im Schlachthof

Der Umgang mit rohem Fleisch erfordert vor allem Keimreduktion. Die täglich durchgeführte Endreinigung erfolgt in der sogenannten Drei-Schritt-Variante: Bei der Grobreinigung der kompletten Produktionsanlagen wird handwarmes Wasser mit Fettlöser verwendet, um Fleischreste mechanisch mithilfe von Besen und Schiebern zu entfernen. Darauf folgt die Feinreinigung mit speziellen Hygiene-Hochdruckreinigern, wobei heißes Wasser mit einer Temperatur von bis zu 85 °C und das passende Reinigungsmittel zu Schaum vermischt werden. Diesen trägt man mit einer Schaumlanze auf die zu reinigenden Bereiche auf. Wichtig ist, dass die eingesetzten Reinigungsmittel Blut, Eiweiß und Fett lösen können. Nach einer vorgegebenen Einwirkdauer, die von der Art des Reinigungsmittels, der Dosierung und dem Grad der Verschmutzung abhängt, wird mit heißem Wasser nachgespült. Den letzten Schritt bildet die Desinfektion.

Um diesen aufwendigen Reinigungsprozess effizient durchführen zu können, setzen viele Schlachthöfe auf eine stationäre, fest verrohrte HACCP-konforme Hochdruckanlage mit mehreren Entnahmestellen. Sie schafft die Möglichkeit, dass mehrere Hochdrucklanzen gleichzeitig aktiv sein können und die Arbeiten sehr schnell vonstattengehen. Darüber hinaus wird der überstellte Raum reduziert und es besteht keine Gefahr, dass mobile Geräte Keime eintragen. Die Transportfahrzeuge werden in eigenen Waschanlagen von außen gereinigt, die Innenreinigung erfolgt ebenfalls über stationäre Hochdruckanlagen.

Gegen Mehlstaub in der Bäckerei

Die Hauptherausforderung in Bäckereien ist der feine Mehlstaub, der sich überall verbreitet, auf den Bauteilen der Maschinen absetzt und somit deren Lebensdauer verringert. Nicht zuletzt sorgt er auch für Explosionsgefahr. Um dies zu vermeiden, werden zum
einen stationäre Atex-konforme Absauganlagen installiert. Sie dürfen laut Atex-Produktrichtlinie 2014/34/EU in Bereichen eingesetzt werden, in denen Explosionsgefahr besteht, und saugen den Mehlstaub während der Teigproduktion sofort ein. Zum anderen gibt es mobile Sauger mit bis zu 200 °C hitzebeständigen Schläuchen, die zur Zwischenreinigung der Öfen eingesetzt werden.

Bei der Tagesendreinigung der Produktionsanlagen wird wieder Wasser verwendet. Dafür sind entweder, wie bei den Schlachthöfen, stationäre Hochdruckanlagen mit mehreren Entnahmestellen installiert oder einzelne mobile Geräte im Einsatz. Ebenso wird in Bäckereien zum Beispiel in Küchen, in denen Brötchen belegt werden, mit Hochdruck- und Scheuersaugmaschinen nass gereinigt.

Gegen Schimmel in der Brauerei

Brauereien haben im Vergleich zu Herstellern von Softdrinks erheblich mehr Prozessschritte zu bewältigen, da sie nicht nur Wasser mit
Sirup oder anderen Zusätzen versehen. Die Produktion beginnt mit der Verarbeitung des Malzes, das zu Schrot gemahlen wird. Dabei treten feine Stäube auf, die mit mobilen ATEX-konformen Saugern beseitigt werden können. Tanks, Behälter und Verrohrungen, die einen geschlossenen Kreislauf bilden, lassen sich
innen mit fest installierten Selbstreinigungsanlagen säubern, sogenannten Cleaning-in-Place-Anlagen. Bei offenen Tanks und Behältern kommen häufig Hochdrucklösungen zum Einsatz.

Bei der Außenreinigung und bei gekachelten Wänden und Böden finden stationäre Hochdruck-Anlagen mit Mehrfach-Anschlüssen Verwendung. Mit dem passenden Zubehör können Hochdrucklanzen zu Flächenreinigern für Wand und Boden umgerüstet werden. Sie erzielen im Vergleich zum einfachen Hochdruckstrahl eine bis zu zehnmal höhere Flächenleistung. Da in Brauereien eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, werden kritische Stellen mit Dampfreinigern bearbeitet, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach der Reinigung saugen schmale Scheuersaugmaschinen, die sich gut durch die engen Gänge manövrieren lassen, das anfallende Wasser vollständig auf.

Stationärer Hochdruck

Die stationären Kaltwasser-Hochdruckreiniger der HDC-Serie von Kärcher lassen sich individuell ausstatten, Module wie Pumpen- und Lanzenzahl können variabel auf die jeweiligen Anforderungen ausgelegt werden. Zur Auswahl stehen die drei Linien Classic, Standard und Advanced, ausgestattet mit einem Rahmen bzw. einer Verkleidung aus verzinktem Stahl oder Edelstahl. Gearbeitet wird an bis zu zwölf Waschplätzen gleichzeitig.

Die Techniker des Winnender Spezialisten übernehmen die Grundeinstellungen und planen bei Bedarf mit dem Anwender zusammen das für ihn optimale Rohrleitungsnetz zwischen Gerät und Entnahmestellen. Die robusten Anlagen, die mit ein bis vier Kurbelwellenpumpen ausgestattet sind, fördern zwischen 2000 und 12 000 l Wasser in der Stunde. Gearbeitet wird mit einem maximalen Druck von 80, 120 oder 160 bar, wahlweise mit 60 oder 85 °C warmen Zulaufwasser. Für sensible Oberflächen lassen sich Druck- und Wassermenge im laufenden Betrieb am Servo-Control-Regler des Strahlrohrs stufenlos dosieren, ohne zum Gerät laufen zu müssen.

Mit dem HDC-Varianten des Typs „Standard“ ist eine Zentralversorgung für gleichzeitig zwei bis acht Hochdrucklanzen an beliebig vielen Waschplätzen möglich. Sie lassen sich mit zwei, drei oder vier Motor-Pumpen-Aggregaten betreiben; die Fördermenge beträgt 2000 bis 8000 l/h. Um möglichst wenig überschüssiges Wasser im Kreislauf zu führen, werden die Pumpen lastabhängig zu- bzw. abgeschaltet. Dies geschieht abwechselnd, sodass eine gleichmäßige Auslastung aller Aggregate gegeben ist.

Die stationären Hochdruckreiniger „Advanced“ sind mit bis zu vier Aggregaten bestückt, deren Pumpen je nach Leistung 2000 oder 3000 l/h fördern. Der gewünschte Arbeitsdruck lässt sich über ein Display einstellen. Gereinigt wird bei einer Wassermenge von bis zu 12 000 l/h an ein bis zwölf Waschplätzen gleichzeitig. Alle Top-Modelle sind mit einer raffinierten Teilmengenregulierung ausgestattet: Ein Frequenzumformer steuert die Motorleistung so, dass nur die jeweils erforderliche Wassermenge gefördert wird. Das reduziert den Verschleiß und senkt die Energiekosten.

Mit der von Grund auf neu konstruierten Pistole „Easy Force“ hat Kärcher das wichtigste Bedienteil des Hochdruckreinigers neu definiert. Ihr wesentliches Merkmal ist der Abzug, der mit dem Handballen in den Griff geschoben wird. Dadurch erübrigt sich nach dem Auslösen praktisch jegliche Haltearbeit, da der Rückstoß des Wasserstrahls den Abzug von selbst in die Hand drückt. Die bisher nötige, dauerhafte Anspannung von Hand- und Fingermuskulatur entfällt, einer Verkrampfung der Muskulatur wird somit vorgebeugt. Ungewolltes Auslösen wird durch einen gelben Sicherungshebel, an der Innenseite des Griffs, verhindert. Nach einmaligem kurzem Betätigen kann er wieder losgelassen werden.

www.prozesstechnik-online.de
Suchwort: dei0917kärcher

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