Graf Lew Tolstoi (1828 – 1910) entstammte einem alten Adelsgeschlecht, das im 14. Jahrhundert aus Deutschland eingewandert war. Dick oder Dickmann wurde im russischen Sprachraum zu Tolstoi, der Sprung von Lew (Leo) zu Löwe ist auch für Mitteleuropäer nachvollziehbar. Tolstoi entspannte sich oft beim Schachspiel mit dem Komponisten Sergej Tanejew. Tolstoi brach sein Jurastudium ab, um seinen Leibeigenen bessere Lebensbedingungen zu verschaffen. Nach Reisen durch Westeuropa, auf denen er Gelehrte (u.a. Charles Dickens) und Pädagogen traf, richtete er Dorfschulen ein. Als der Zar diese schloss, schrieb er Lesebücher über Geschichte, Biologie und Relegion. Er wollte Wissen und Werte vermitteln. Bis in die 1920er-Jahre war sein Alphabet Standard an russischen Grundschulen. 1862 heiratete er und seine beiden monumentalen Historienromane „Krieg und Frieden“ sowie „Anna Karenina“ entstanden. Danach hatte er seine große Lebenskrise. Er wandte sich Glaubensthemen zu. Im Mittelpunkt seines Glaubensbildes standen Nächstenliebe und Pazifismus. Mit seinen Publikationen dazu stand er im Gegensatz zu Kirche und Staat. Seine Bücher wurden konfisziert und er stand unter polizeilicher Beobachtung. 1910 verließ er sein Anwesen und seine Frau, holte sich auf der Bahnfahrt eine Lungenentzündung und starb am Bahnwärterhäuschen von Astapowo.
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