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Bis 2020 wird solides Wachstum vorausgesagt

Ausrüstung und Dienstleistungen für Pharmaanlagen
Bis 2020 wird solides Wachstum vorausgesagt

In den kommenden Jahren werden Pharmafirmen durch neue Technologien herausgefordert werden, die die Versorgung von Patienten weiter verbessern und zugleich das Kostenmanagement effizienter gestalten sollen. Eine Prognose für den Weltmarkt für anlagenbezogene Produkte und externe Dienstleistungen für die Pharmaindustrie gibt der Weltreport von Intechno Consulting.

Laut einem neuen erschienenen Weltreport von Intechno Consulting, Basel, wuchs der Weltmarkt für anlagenbezogene Produkte und externe Dienstleistungen für die Pharmaindustrie von 28,9 Mrd. Euro im Jahr 2010 auf 38,3 Mrd. Euro im Jahr 2015 und bis 2020 wird er auf voraussichtlich 52,7 Mrd. Euro weiter wachsen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 5,8 % im Zeitraum 2010 bis 2015 und von 6,6 % im Zeitraum 2015 bis 2020. Für den gesamten Prognosezeitraum ist mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 6,2 % zu rechnen. Wechselkursbewegungen während des Prognosezeitraums sind hierbei berücksichtigt. Unter “anlagenbezogenen Produkten” werden im Report Ausrüstungen, Anlagensoftware und Baustoffe für die Errichtung, Modernisierung und Instandhaltung von Pharmaanlagen verstanden.

Größe und Wachstum des Weltmarkts für Produktionsanlagen sowie dazugehörige Ausrüstungen, Software und Dienstleistungen für die Pharmaindustrie werden durch steigende Investitionen für Neu- und Modernisierungsprojekte bestimmt, ferner durch wachsende Betriebsausgaben der weltweit installierten und betriebenen Anlagen. Das Spektrum der anlagenbezogenen Dienstleistungen reicht von Dienstleistungen für die Projektphase wie Machbarkeitsstudien, Engineering, Montage und Installation, Inbetriebnahme und Validierung bis hin zu Dienstleistungen für die Betriebsphase wie Wartung, Support, Fernüberwachung, Outsourcing und andere.
Stetig steigende Nachfrage
Weltweit wird das Wachstum der pharmazeutischen Industrie auch weiterhin durch die wachsende Weltbevölkerung, alternde Bevölkerungen in entwickelten Ländern und besseren Zugang zu medizinischer Versorgung in weniger entwickelten Ländern vorangetrieben. Zwar dürfte die Bedeutung herkömmlicher Blockbuster-Mittel sinken, doch neue biopharmazeutische Arzneimittel und Generika stellen offenbar weitere wichtige Wachstumssektoren dar. Gleiches gilt für personalisierte Arzneimittel und gezielte Therapien. Vor allem bei onkologischen Arzneimitteln sind hohe Wachstumschancen zu erwarten. Stetig steigende Nachfrage nach neuen synthetischen und biopharmazeutischen Medikamenten beschert Pharmaanlagenbauern, EPC-Firmen sowie Anbietern von Prozess-, Verpackungs-, Elektrik- und Automatisierungsausrüstungen sowie Anbietern von MES (Manufacturing Execution Systems) und Herstellern von Reinraum- bzw. sonstigen Gebäudeausrüstungen und Bauarbeiten positive Wachstumsaussichten.
Ungleiches Wachstum
Für Westeuropas Anteil an den Märkten für Produkte und externe Dienstleistungen für pharmazeutische Produktionsanlagen wird ein Rückgang von 28,1 % im Jahr 2010 auf 23,8 % im Jahr 2020 erwartet, und Nordamerikas Marktanteil dürfte im gleichen Zeitraum von 26,2 % auf etwa 25,0 % zurückgehen. Dagegen ist für Asien-Pazifik ein Anstieg von 33,7 % im Jahr 2010 auf etwa 41,3 % im Jahr 2020 zu erwarten. Im gleichen Zeitraum dürften Osteuropas Anteil am Weltmarkt der Produkte und externe Dienstleistungen für Pharma-Produktionsanlagen von 5,5 % auf 4,8 % und der Anteil Südamerikas von 3,3 % auf 2,3 % sinken. Für den Rest der Welt wird ein Rückgang des Weltmarktanteils von 3,1 % im Jahr 2010 auf 2,8 % im Jahr 2020 prognostiziert.
Der Anstieg der Produktionskapazitäten in hoch industrialisierten und entwickelten Ländern, um größere Produktionsmengen, innovativere Medikamente und eine wachsende Vielfalt an Präparaten zu bewältigen, wird die Nachfrage für neue Produktionsanlagen auf unerschlossenem und erschlossenem Gelände weltweit fördern. Ein weiterer Stimulus für die Nachfrage der Pharmaindustrie nach Produkten und externen Dienstleistungen für Produktionsanlagen ist die zunehmende Notwendigkeit von Modernisierungs- und Rationalisierungsinvestitionen.
Ziel dieser Investitionsvorhaben ist die Verbesserung der Effizienz und Flexibilität, der Energieeffizienz und der Umweltverträglichkeit bestehender pharmazeutischer Produktionsanlagen. Qualitätsprobleme in China und Indien sowie die unklaren Bezugsquellen für bestimmte Inhaltsstoffe von Medikamenten könnten zur Folge haben, dass ein Teil der Produktion wieder in entwickelte Länder verlagert wird. Eine stark wachsende Inlandsnachfrage nach Medikamenten in Schwellenländern führt dort zu erheblichen Kapazitätserweiterungen pharmazeutischer Anlagen. In dem Maße, in dem große, international agierende Pharmakonzerne das Outsourcing von Produktionskapazitäten weiter forcieren, entstehen in diesen Ländern zahlreiche Neubau- und Erweiterungsprojekte, vor allem in Indien, China und Südostasien.
Modulare Konzepte auf dem Vormarsch
In der pharmazeutischen Produktion besteht ein Trend zu modularen Konzepten, um Kosten einzusparen, die Zeit bis zur Markteinführung zu verkürzen und die Anlagenflexibilität zu erhöhen. Neue biopharmazeutische Arzneimittel werden komplexere Produktionsprozesse erfordern als bei herkömmlichen synthetischen Arzneimitteln üblich. In den nächsten Jahren wird die Produktvielfalt pharmazeutischer Präparate sehr viel größer sein als heute. Dementsprechend werden kleinere Produktionsanlagen und Mehrzweckanlagen häufiger. Bei der Herstellung von biopharmazeutischen Wirkstoffen sind Mikroreaktoren in paralleler Anordnung auf dem Vormarsch. Mehrzweck-Prozessausrüstungen ermöglichen eine bessere Kapazitätsauslastung.
In der Produktion bioharmazeutischer Wirkstoffe nehmen Einweg-Bioreaktoren den herkömmlichen Edelstahl-Bioreaktoren weiter Marktanteile ab. Dies ermöglicht deutliche Kostensenkungen bei Engineering und Reinigung der Maschinen. Auch Reinraumsysteme und Containment-Systeme für eine sichere und zugleich effiziente Pharmaproduktion gewinnen weiter an Bedeutung, besonders in der Herstellung hochaktiver pharmazeutischer Wirkstoffe. Immer häufiger werden ganze Produktionseinrichtungen mit Containment-Systemen ausgerüstet.
Innovative IT-Systeme und -Lösungen für die pharmazeutische Industrie werden künftig voraussichtlich flexibler sein als heute. Außerdem müssen sie immer mehr für Big-Data- und Smart-Data-Lösungen geeignet sein; auch Cloud-Modelle sind auf dem Vormarsch.
Eine wichtige Herausforderung ist der Kampf gegen Produktpiraterie zum Schutz des Pharma-Geschäfts. Neue Strichcodes zur Sendungsverfolgung sowie elektronische RFID-Etiketten werden ein Teil der Lösung und führen gleichzeitig zu neuen Marktchancen für Sensor-, Prüfgeräte- und Automatisierungsfirmen. Immer wichtiger werden MES-Systeme. Sie ermöglichen die Integration und Verarbeitung von Daten aus unterschiedlichen Prozessen und Anlagenbereichen und sind unverzichtbare Werkzeuge im Falle ungeplanter Ereignisse sowie bei plötzlich auftretenden Nachfrageveränderungen.
Strategien
Erfolgreiche Planungs- und Beschaffungsfirmen sowie ausführende Firmen für Bau- und Montagearbeiten (engineering, procurement, construction, EPC) kooperieren eng mit den internen Engineering-Teams der Anlagenbetreiber, um die Projektdurchführung zu beschleunigen, Partnerschaften zu vertiefen und ihre Leistungen zu verbessern. Spezialisierte Engineering-Anbieter passen sich an die Bedürfnisse der pharmazeutischen Industrie an. Um in ihrem Geschäft erfolgreich zu sein, müssen Anlagenbauer, EPC und Bauunternehmen die technischen und regulatorischen Anforderungen der Anlagenbetreiber mit den technischen Fähigkeiten und der Preisgestaltung der verschiedenen Maschinenbauer sowie der Anbieter von Ausrüstungen für Elektrik und Automatisierung in Einklang bringen.
Modularer Aufbau und Standardisierung von Komponenten und Ausrüstungen bieten den Vorteil, dass Anlagen rascher errichtet oder verlagert und Engineering-Kosten gesenkt werden können. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Anlagenbauer ist die Fähigkeit, vorgefertigte Standardprodukte anzubieten, wo immer es möglich ist, und maßgefertigte Kerntechnik, nur dann wenn es nötig ist.
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