Die Anforderungen an moderne Radialwellendichtringe sind vielfältig und von der Anwenderseite her oftmals sehr anspruchsvoll. Für bestimmte Einsätze bieten anwenderspezifische Lösungen ein höheres Leistungspotential als die breite Palette der Standardbauformen und -werkstoffe.
Die Anforderungen an moderne Radialwellendichtringe sind vielfältig und von der Anwenderseite her oftmals sehr anspruchsvoll. Für bestimmte Einsätze bieten anwenderspezifische Lösungen ein höheres Leistungspotential als die breite Palette der Standardbauformen und -werkstoffe.
Die Firma Jung Pumpen in Steinhagen ist ein Anbieter von Tauchpumpen (Abb. 1). Die Produkte des 1924 gegründeten Unternehmens ermöglichen die Abwasserentsorgung im Haushalts- und Gewerbebereich. Einsatzbereiche sind beispielsweise das automatische Heben von Abwässern aus Kellern oder Lagerräumen und die Verhinderung von Überflutungen bei Regenfällen. Das automatische Einschalten der Pumpe bei steigendem Wasserstand wird durch einen am Gehäuse schwenkbar gelagerten Schwimmer gewährleistet. Zur Abdichtung dieser Pumpen kommen neben statischen Dichtelementen auch mehrere Radialwellendichtringe zum Einsatz.
Zweistufige Abdichtung
Die Pumpenwelle des Elektromotors und die Schaltwelle des Schwimmers müssen gegen das Eindringen von Wasser in das Pumpeninnere abgedichtet werden. Besonders die Schaltwelle muss dauerhaft leichtgängig zu bewegen sein und darf keinesfalls durch hohe Reibkräfte am Schaltvorgang gehindert werden.
Die Abdichtung der Pumpenwelle erfolgt in zwei Stufen (Abb. 2). Direkt hinter der Lagerung verhindert ein Radialwellendichtring das Eindringen von Öl in den Motor aus einem vorgelagerten Öldepot und damit das Auswaschen des Fettes aus dem Lager. Zwei weitere Radialwellendichtringe in Tandemanordnung dichten das Öldepot gegen Wassereintritt von außen ab. Durch die doppelte Abdichtung mit insgesamt drei Radialwellendichtringen wird zuverlässig und dauerhaft der Motor vor Wassereintritt geschützt. Das Öl sorgt außerdem für einen guten Schmierzustand der Dichtungen.
Spezielles Anforderungsprofil
Um einen reibungslosen Pumpvorgang zu gewährleisten, mussten die Radialwellendichtringe ein spezielles Anforderungsprofil erfüllen. Neben der zuverlässigen Dichtfunktion waren vor allem ein reibungsarmer Lauf, die Korrosionsbeständigkeit gegen wässrige Medien und eine leichte Montage gefordert.
Die Entwicklung und Konstruktion der Dichtung erfolgte entsprechend des Anforderungsprofiles. So wurde ein besonderer, mit speziellen reibungsmindernden Zusätzen gefüllter, NBR-Werkstoff gewählt. Die Geometrie der Dichtlippe sowie die Zugfeder wurde auf eine definierte niedrige Radialkraft ausgelegt. Der Metallkäfig des Wellendichtringes ist von der Wasserseite her voll mit Elastomer ummantelt, und eine Zugfeder aus rost- und säurebeständigem Stahl wurde eingesetzt (Abb. 3). Außerdem verfügt der Außenmantel der Dichtung über eine Außenrillierung.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Testläufe wurde auf diese Weise eine für den spezifischen Einsatz leistungsoptimierte Dichtung gefunden, die sich durch eine längere Lebensdauer und eine höhere Funktionssicherheit auszeichnet.
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