In einem internationalen Kongress und einer Ausstellung zum Thema Save Food im Mai dieses Jahres wollen die Welternährungsorganisation der UN (FAO) und die Messe Düsseldorf ihre internationalen Kompetenzen bündeln und mit Experten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft das Problem des Verlustes von Nahrungsmitteln und mögliche Lösungsansätze diskutieren. Grundlage dieser Initiative sind drei Länderstudien der FAO, deren Ergebnisse auf dem Kongress in Düsseldorf erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Im Zentrum eines internationalen Kongresses am 16. und 17. Mai 2011 stehen die Themen Ernährung, Verpackung und Nachhaltigkeit: Save Food beleuchtet Ausmaß und Gründe der globalen Nahrungsmittelverluste und will unter anderem zeigen, welchen Beitrag die Art der Verpackungen zur Sicherung von Nahrungsmitteln leisten können. Dazu führt der Kongress die Akteure aus Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, Handel, Politik, Verwaltung, Forschung und NGOs in Düsseldorf zusammen.
Im Rahmen des Kongresses stellt die Welternährungsorganisation drei neue Studien auf der Basis derzeit laufender Erhebungen in entwickelten Ländern, Entwicklungs-und Schwellenländern vor. Eine Untersuchung beleuchtet Gründe und Ausmaß der Nahrungsmittelverluste in entwickelten Ländern und schätzt ab, inwieweit die Art der Verpackungen Abhilfe schaffen kann. Eine weitere Studie befasst sich mit dem gleichen Thema in wenig entwickelten Ländern. In der dritten Studie soll eruiert werden, welche Investitionen notwendig sind, um vor Ort in diesen Ländern eine adäquate Versorgung mit Lebensmittelverpackungen sicherzustellen.
Mangelhafte Infrastrukturen
„Schätzungen zufolge liegt der weltweite Nahrungsmittelverlust je nach Art des Lebensmittels zwischen 20 und 75 %, mit einem Gesamtvolumen von bis zu 1,2 Mrd. Tonnen. In entwickelten und Industrieländern wird der Pro-Kopf-Verlust im Jahr auf ca. 300 kg geschätzt, wovon der überwiegende Teil auf Verbraucherebene anfällt. „Deshalb ist es enorm wichtig, das Bewusstsein der Menschen für diese Problematik zu stärken und auf eine Änderung ihres Verhaltens hinzuwirken“, erläuterte Robert van Otterdijk, Beauftragter der FAO für Save Food, die Initiative auf einer Pressekonferenz in Berlin. Van Otterdijk weiter: „Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich um 50 % wachsen, auf dann 9 Mrd. Menschen. Dabei wird sich das gesamte Wachstum in den städtischen Regionen vollziehen, und zum überwiegenden Teil in den Entwicklungsländern. In diesen Ländern entsteht der größte Teil der Nahrungsmittelverluste auf Produktionsebene durch unterentwickelte Produktions-, Konservierungs-, Verpackungs- und Marketingmethoden sowie falsche Lagerung, schlechte Transportbedingungen und mangelhafte Infrastrukturen. Wirtschaftliche Entwicklung und Investitionen sind nötig, um die Situation zu verbessern und dafür zu sorgen, dass die Lebensmittel von den Bauern in die Städte gelangen.“
Zwei Tage lang werden beim Save Food-Kongress Experten aus allen Regionen der Welt auf Grundlage der Ergebnisse der FAO-Studien Themen wie Welternährung, Nahrungssicherheit, Urbanisierung, Lebensmittelentwicklung und -vermarktung, Logistik und Agrarwirtschaft diskutieren. Das Programm umfasst Key Notes, Streitgespräche, Diskussionsrunden und Best Practice-Präsentationen. Van Otterdijk hierzu: „Wir müssen Lösungsansätze entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette suchen – from farm to fork – und das mit möglichst großer Aufmerksamkeit“.
Hochrangige Gastredner
Unter den Gastrednern des Kongresses sind hochrangige Vertreter der Vereinten Nationen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Forschungsinstituten wie dem UNEP Sustainable Consumption and Production Centre beim Wuppertal Institut. Zu Gast ist auch Selina Juul, die mit ihrer dänischen Initiative „Stop Wasting Food“ maßgeblich zur gemeinsamen EU- und UN-Erklärung „Joint Declaration Against Food Waste“ vom Oktober 2010 beigetragen hat.
Die begleitende Ausstellung im Save Food-Pavillon auf dem interpack-Gelände soll den Zugang zu den Kongressthemen und zu den FAO-Studien erweitern. Sie zeigt unter anderem Best Practices von Unternehmen und Verbänden im Kampf gegen die globalen Lebensmittelverluste.
Tickets zum Save Food-Kongress sind zu einem Preis von 950 Euro zzgl. MwSt. (inkl. abendlichem Get-together und Drei-Tages-Ticket für die interpack) unter www.save-food.org erhältlich. Für NGOs, Non-Profit-Organisationen und Forschungseinrichtungen steht ein begrenztes Freikartenkontingent zur Verfügung.
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