Die Ulmer Brauerei Gold Ochsen investierte rund 200 000 Euro in eine Umkehrosmoseanlage (RO-Anlage) zur Entsalzung und Aufbereitung des verwendeten Brauwassers. Damit setzte die Brauerei einen Meilenstein in Bezug auf Brauwassergüte, Energieeffizienz und Umweltschutz. Die Anlage ersetzt die bisherige Ionenaustauschertechnik durch ein Membranverfahren.
Franz Hoffmann
Die Traditionsbrauerei Gold Ochsen befindet sich seit 1868 in Familienbesitz. Rund 600 000 hl Bier- und alkoholfreie Getränke produzieren die Schwaben jährlich und beliefern damit das Umland bis in die Schweiz hinein. Das Brauwasser wird aus dem eigenen Tiefbrunnen auf dem Brauereigelände gefördert. Daher kam es den Ulmer Bierbrauern besonders darauf an, nicht allein die qualitativen Anforderungen der gesetzlichen Trinkwasserverordnung zu erfüllen. Sie wollten auch den Geschmack und den Charakter ihrer gebrauten Produkte durch eine konstant hohe Brauwasserqualität unverwechselbar machen, der sich in der chemisch-biologischen Zusammensetzung, je nach Hersteller, Biersorte und Quellort des verwendeten Rohwassers generell unterscheidet. Zudem sollte die ständige Verfügbarkeit im laufenden Produktionsprozess gegeben sein.
Um diese hohen Anforderungen zu erfüllen, wandte sich die Brauerei an die Grünbeck Wasseraufbereitung. In Zusammenarbeit mit dem Pumpenspezialisten ITT Lowara wurde ein Konzept entwickelt, das sich durch Umweltfreundlichkeit, einfache Handhabung sowie kostengünstige Betriebsweise auszeichnet. Allein die von Lowara gelieferten frequenzgeregelten Pumpen sollten im Anlagenbetrieb über 30 % der elektrischen Energie sparen.
Im Detail
Die Anlage dient zur Erzeugung von Brauwasser. Sie entsalzt das Brunnenwasser. Anschließend wird das entsalzte Wasser wieder mit 10 % filtriertem Brunnenwasser verschnitten, um so ein optimales Brauwasser zu erzielen. Die Einstellung des m-Wertes liegt bei ca. 0,8 bis 1 val/m³. Bei der Umkehrosmoseanlage wird mit Druck das Brunnenwasser durch eine semipermeable Membrane gepresst und somit nahezu salzfreies, reines und keimfreies Wasser erzeugt.
Die Brauerei wollte von der Ionenaustauschertechnik weg hin zu den Membranverfahren. Die großen Vorteile des Kunden bei der eingesetzen RO-Anlage bestehen darin, dass keine aggressiven Medien wie Säuren oder Laugen eingesetzt werden müssen. Durch die Verwendung von mehrstufigen, frequenzgeregelten Lowara-Pumpen der Baureihe SV mit der Drehzahlregelung Hydrovar ergeben sich weitere wichtige Vorteile: Unabhängig von Druckschwankungen. Im Zulauf zur RO-Anlage wird der Betriebsdruck konstant gehalten. Die Vermeidung von Druckschlägen verlängert die Lebensdauer der Umkehrosmosemembranen. Darüber hinaus arbeitet eine RO-Anlage im Gegensatz zum Ionenaustauscher kontinuierlich. Die Permeatleistung der konzentratgestuften RO-Anlage beträgt 42,5 m³/h. Die Verschnittleistung 7,5 m³/h. Somit beträgt die Gesamtleistung der Brauwasseraufbereitungsanlage 50 m³/h.
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