Wie in vielen anderen Kläranlagen auch, fallen in der Kläranlage „Am Rüdesheimer Hafen“ diverse Reinigungs- und Spülprozeduren an, für die in großen Mengen Trinkwasser eingesetzt wird. Seit Oktober 2015 erzeugt die Anlage das Brauchwasser für diese Reinigungsprozesse durch Desinfektion des Nachklärwassers aus eigener „Quelle“. Die Desinfektion ist hier aus Gründen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes der Mitarbeiter eine absolute Voraussetzung (Arbeitsstätten-Verordnung), denn bei den Reinigungsarbeiten wird häufig mit Sprühlanzen gearbeitet und es entstehen auch Aerosole. Der Legionellenausbruch auf der Kläranlage in Warstein war damals ein aktueller Anlass zur Mahnung für alle Kläranlagenbetreiber, alles Nötige zu unternehmen, damit keine Gesundheitsrisiken für die eigenen Mitarbeiter und darüber hinaus für die unmittelbare Umgebung einer Kläranlage besteht.
Störunanfällig und robust
Durch Dosierung von mittels Elektrolyse frisch erzeugter Natriumhypochlorit-Lösung werden ca. 50 bis 100 m3/h gereinigtes Wasser aus dem Klarablauf des Nachklärbeckens desinfiziert. Dadurch lassen sich große Mengen an Trinkwasser einsparen.
Der Betreiber der Kläranlage hat sich für eine Easychlorgen-Rohrzellenelektrolyse von Lutz-Jesco entschieden, da diese verfahrensbedingt nahezu störunanfällig und sehr robust ist. Gute Argumente für diese Anlage waren auch, dass sie einfach zu bedienen ist und nur einen sehr geringen Betreuungsaufwand erfordert. Außer Salz nachfüllen, in den bekannten verbrauchsabhängigen Intervallen, und den geübten regelmäßigen „Kontrollblick“ ist kein weiterer Aufwand erforderlich. Ein guter Indikator für den jährlichen Wartungstermin der Elektrolyseanlage ist, wenn es im desinfizierten Brauchwasser zu geringer Schaumbildung kommt.