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Pumpen optimal betreiben

Dr. Thomas Paulus über smarte Produkte von KSB
Pumpen optimal betreiben

Pumpen optimal betreiben
Digitale Zwillinge smarter Pumpen geben den exakten Zustand der kontrollierten Aggregate wieder Bild: KSB

Auf der diesjährigen Achema präsentiert KSB eine neue Lösung zur Pumpenüberwachung erstmals einer breiten Öffentlichkeit. Welche Features dieses System auszeichnen und welche Ansatzpunkte KSB noch verfolgt, um die Lebenszykluskosten von Pumpen zu reduzieren, darüber sprachen wir mit Dr. Thomas Paulus, Leiter Digitale Transformation.

KSB hat sich seit einigen Jahren das Thema Industrie 4.0 und Digitalisierung auf die Fahnen geschrieben. Wo liegen in diesem Bereich Ihre wichtigsten Ansätze?

Dr. Paulus: Unsere Aktivitäten zum Thema Industrie 4.0 gliedern sich in die drei Bereiche „Neue digitale Produkte und Services“, „Interne Prozesse“ und „Technologien“.

Wie lassen sich Pumpen mithilfe von Digitalisierungslösungen optimal betreiben und die Lebenszykluskosten optimieren?

Dr. Paulus: Jede Pumpe hat einen hydraulisch optimalen Betriebspunkt, für den sie konstruktiv ausgelegt wurde. Mit der Hilfe von Digitalisierungslösungen kann der Betreiber auf ganz einfache Art und Weise feststellen, ob die Anlagenumgebung es seinen Pumpen auch erlaubt, so kosteneffizient und materialschonend wie möglich zu arbeiten.

Welche Industrie-4.0-tauglichen Lösungen bietet KSB bereits an?

Dr. Paulus: Hier wären der KSB Guard, der Pump Operation Check und der Myflow Drive, der KSB Sonolyzer sowie die Digitale Lebenslaufakte zu nennen.

Welche Merkmale zeichnen die smarten Produkte von KSB aus?

Dr. Paulus: Vor allem die einfache Bedienbarkeit und Kompatibilität der Produkte untereinander.

Mit dem Pump Operation Check geht KSB im Bereich der Pumpenüberwachung einen Schritt weiter in Richtung Digitalisierung. Was verbirgt sich hinter dieser smarten Serviceleistung?

Dr. Paulus: Der Pump Operation Check hilft Betreibern, die Pumpen in ihrer Anlage auf Effizienz zu überprüfen und gibt im Bedarfsfall Vorschläge, wie sich die Energiekosten senken lassen und wie man die Verfügbarkeit der Anlage steigern kann.

Ist die Pumpenüberwachungseinheit PumpMeter in jedem Fall Voraussetzung für den Pump Operation Check?

Dr. Paulus: Die einfachste Möglichkeit, einen solchen Pumpencheck durchzuführen, ist es, die Daten der Pumpenüberwachungseinheit PumpMeter zu nutzen. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, eine Effizienzprüfung mithilfe von zusätzlicher Sensorik von unserem Service durchführen zu lassen.

Mit der Myflow-Drive-Technologie ist es möglich, die Betriebsart einer Pumpe über eine Software anzupassen. Wie funktioniert das?

Dr. Paulus: Basis für die Myflow-Drive-Technologie für Anwendungen mit konstantem Volumenstrom ist unser IE5-Synchron-Reluktanzmotor. Mithilfe der integrierten Leistungselektronik lässt sich die Motordrehzahl auch nachträglich auf den gewünschten Betriebspunkt per App einstellen. Das mechanische Laufradabdrehen entfällt.

Auf der diesjährigen Achema wird KSB ein neues System zur Pumpenüberwachung namens KSB Guard erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Welche Features zeichnen dieses System aus?

Dr. Paulus: Vernetzte Schwingungs- und Temperatursensoren direkt an der Pumpe machen Verfügbarkeit auf Anlagenebene erstmalig transparent. Das System sorgt dafür, dass Veränderungen des Betriebsverhaltens der Maschine frühzeitig erkannt und Instandhaltungseinsätze besser geplant werden können. Der Anwender kann jederzeit und überall über eine App mit seinem Handy, einem Tablet oder auf einem PC die Zustandsdaten aller überwachten Pumpen abfragen, ohne vor Ort sein zu müssen.

Lässt sich der KSB Guard auch an Bestandspumpen nachrüsten?

Dr. Paulus: Anders als bei bisherigen Systemen ist der KSB Guard für die Nachrüstung ideal. Die Sensoreinheit wird am Lagerträger oder an der Antriebslaterne der Pumpe mit Magnet und Kleber befestigt und kann im laufenden Betrieb ohne Eingriff in die Maschine montiert werden. Eine ebenfalls mitgelieferte Batterieeinheit sorgt für eine autarke Stromversorgung.

Cloud-Services bilden das Herzstück der Digitalisierung und die Basis für künftige Geschäftsmodelle. Was kann KSB seinen Kunden in diesem Bereich anbieten?

Dr. Paulus: Wir vernetzen unsere Produkte, Prozesse und Dienstleistungen digital miteinander. Zentrales Element des KSB Guard ist die KSB-Cloud. Dabei stehen Sicherheit und Transparenz im Vordergrund. Seit Anfang 2018 sind die ersten digitalen Zwillinge smarter Pumpen im Netzwerk erfasst. Sie geben den exakten Zustand der kontrollierten Aggregate wieder. Auf diese Weise werden die Anlagen unserer Kunden ein ganzes Stück effizienter und sicherer im Betrieb. Die KSB-Cloud soll in der Zukunft die Datenbasis für sämtliche Buchungs-, Fertigungs- und Abwicklungsprozesse bilden, einschließlich der einfachen Ersatzteilbeschaffung.

Welche Auswirkungen hat das Thema Industrie 4.0 auf die gesamte Produkt- und Servicestruktur von KSB?

Dr. Paulus: Dank der intelligenten Nutzung von Informationstechnologie werden unsere Produkte flexibler, effizienter und sicherer im Betrieb. Der Service wird schneller und kosteneffizienter.

Mit welchen Mitteln begegnen Sie der Gefahr von Cyber-Angriffen?

Dr. Paulus: Datensicherheit und Cyber-Security spielen eine besondere Rolle, damit sichergestellt wird, dass der Zugriff auf Daten nur durch berechtigte Anwender erfolgt. Unsere Lösungen nutzen hierzu entsprechende Verschlüsselungstechnologien entlang der gesamten Prozesskette. Dennoch gilt weiterhin, dass der unsicherste Faktor in der Kette der Mensch ist.

Um neue, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, hat KSB 2017 ein „Business Innovation Lab“ in Mannheim gegründet. Woran arbeiten Sie in diesem Innovationszentrum derzeit?

Dr. Paulus: Hier möchten wir noch nicht so viel verraten. Wir arbeiten vornehmlich an neuen Produkt- und Serviceideen und ganz neuen Geschäftsmodellen.

Welche weiteren Ziele hat sich KSB auf dem Weg der digitalen Transformation gesteckt?

Dr. Paulus: Die Veränderungen durch die Digitalisierung und die daraus resultierende digitale Transformation sind für uns kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug, um für unsere Kunden neue Produkte, digitale Services und einen einfachen Zugang zu unseren Angeboten zu ermöglichen. Darüber hinaus wollen wir mithilfe der Digitalisierung unsere internen Prozesse optimieren. Langfristig geht es darum, die Chancen der Digitalisierung in einem sich verändernden Wettbewerbs- und Marktumfeld zu nutzen, um unsere eigene Position zu stärken. Wesentlicher Erfolgsfaktor sind hierbei alle Kolleginnen und Kollegen. Ohne ihre Mitarbeit wird die Transformation nicht gelingen.

Das Interview führte für Sie: Günter Eckhardt
Chefredakteur

Halle 8.0, Stand H14

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