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BASF behauptet sich in schwierigem Umfeld

Umsatz geht 2019 leicht zurück
BASF behauptet sich in schwierigem Umfeld

BASF behauptet sich in schwierigem Umfeld
BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller stellt die Zahlen des Geschäftsjahres 2019 vor Bild: BASFs

BASF erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 59,3 Mrd. Euro; der leichte Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr resultierte aus niedrigeren Mengen und Preisen. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 4,5 Mrd. Euro um 1,7 Mrd. Euro unter dem Wert des Vorjahres, bedingt durch geringere Beiträge der Segmente Materials und Chemicals. Das EBITDA belief sich auf 8,0 Mrd. Euro gegenüber 9,0 Mrd. Euro im Jahr 2018. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen stieg auf 8,4 Mrd. Euro, nach 4,7 Mrd. im Vorjahr. Darin ist ein Buchgewinn von rund 5,7 Mrd. Euro infolge der Entkonsolidierung von Wintershall nach dem Zusammenschluss mit DEA enthalten.

„Unser Unternehmen behauptet sich auch in schwierigen Zeiten. 2019 war ein herausforderndes Jahr mit starkem weltwirtschaftlichen Gegenwind“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller, der die Zahlen des Geschäftsjahres 2019 gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Hans-Ulrich Engel vorstellte. Die Handelskonflikte zwischen den USA und China wirkten negativ. Wichtige Absatzmärkte entwickelten sich langsamer. Verstärkt wurde dies durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit. Industrie- und Chemieproduktion wuchsen deutlich langsamer als erwartet. Die Nachfrage aus vielen wichtigen Kundenbranchen ging deutlich zurück, vor allem aus der Automobilindustrie. Das EBIT vor Sondereinflüssen der beiden Segmente Materials und Chemicals ging um 2,2 Mrd. Euro auf 1,8 Mrd. Euro zurück. Der starke Verfall der Isocyanate-Preise, geringere Cracker-Margen, die planmäßigen Wartungsabstellungen von Crackern und eine insgesamt schwache Nachfrage wirkten hier erheblich belastend.

In den verbrauchernahen Segmenten erzielte BASF dagegen eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr: Das Segment Industrial Solutions steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich, vor allem durch niedrigere Fixkosten, positive Währungseffekte und höhere Margen. Auch im Segment Surface Technologies stieg das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich. Das Segment Nutrition & Care steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen durch einen deutlich verbesserten Beitrag des Bereichs Care Chemicals leicht. Das Segment Agricultural Solutions steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich. „Sehr erfreulich entwickelten sich die von Bayer erworbenen Geschäfte. Sie trugen wesentlich zum Umsatz- und Ergebnisanstieg bei“, so Brudermüller.

Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele

BASF hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 CO2-neutral zu wachsen. Das heißt, dass das Unternehmen bei steigender Produktion die Treibhausgasemissionen der Standorte und des Energieeinkaufs konstant halten will – auf dem Niveau von 2018. Im Vergleich zu 2018 sind die absoluten Treibhausgasemissionen von BASF im Jahr 2019 um 8 % auf 20 Mio. Tonnen gesunken. Dies ist größtenteils auf Abstellungen von Großanlagen zurückzuführen, unter anderem für planmäßige Wartungsarbeiten. Zudem wurden Energielieferverträge angepasst und Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und Prozessoptimierung umgesetzt.

Für das Jahr 2020 erwartet BASF einen Anstieg der Emissionen auf das Niveau von 2018, unter anderem bedingt durch eine geringere Anzahl geplanter Großabstellungen und die Übernahme des Polyamidgeschäfts von Solvay.

Beschleunigte Umsetzung des Exzellenzprogramms

Das laufende Exzellenzprogramm hat BASF beschleunigt. Brudermüller: „Wir sind zuversichtlich, den angestrebten jährlichen EBITDA-Beitrag von 2 Mrd. Euro bis Ende 2021 zu erreichen.“ 2019 wurden positive EBITDA-Beiträge in der Größenordnung von 600 Mio. Euro erzielt. Diesen standen Kosten von rund 500 Mio. Euro gegenüber. Im laufenden Jahr erwartet BASF aufgrund der beschleunigten Umsetzung einen EBITDA-Beitrag von 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro. Die damit verbundenen einmaligen Kosten werden auf rund 300 bis 400 Mio. Euro geschätzt.

Auch die Straffung der Organisation wurde beschleunigt. BASF hatte angekündigt, bis Ende 2021 weltweit 6000 Positionen abzubauen. Diese Zahl soll nun schon Ende 2020 erreicht werden. Im vergangenen Jahr hat BASF weltweit bereits 3100 Stellen abgebaut.

Aktives Portfoliomanagement

BASF hat eine Reihe von Portfoliomaßnahmen umgesetzt. So wurde die Übernahme des Polyamid-Geschäfts von Solvay am 31. Januar 2020 abgeschlossen. Der Kaufpreis beträgt 1,3 Mrd. Euro. Mit Lone Star hat sich BASF über die Veräußerung des Bauchemie-Geschäfts für 3,17 Mrd. Euro geeinigt. Der Abschluss wird im 3. Quartal 2020 erwartet. Das weltweite Pigmentgeschäft von BASF wird Teil des japanischen Spezialchemieunternehmens DIC werden. Der Kaufpreis beträgt 1,15 Mrd. Euro. Mit einem Abschluss wird im 4. Quartal 2020 gerechnet.

Im vergangenen Jahr wurde zudem der Zusammenschluss von Wintershall und DEA abgeschlossen und damit das führende unabhängige europäische Explorations- und Produktionsunternehmen geschaffen. BASF hält 72,7 % und

LetterOne 27,3 % an Wintershall Dea.

Den Erwerb von Geschäften von Bayer im Segment Agricultural Solutions wertet BASF als erfolgreichen Schritt. Die Integration der Geschäfte wurde innerhalb eines Jahres abgeschlossen. Sie erwirtschafteten 2019 einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro und trugen mehr als 500 Mio. Euro zum EBITDA vor Sondereinflüssen bei.

Ausblick 2020 für die BASF-Gruppe

„In diesem Jahr erleben wir bereits in den ersten beiden Monaten eine hohe Unsicherheit in der Weltwirtschaft. Mit dem Coronavirus ist ein neuer Faktor hinzugekommen, der das Wachstum am Jahresanfang vor allem in China erheblich belastet. Eine geringere Nachfrage und Produktionsausfälle in vielen Branchen sind bereits sichtbare Folgen der Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus“, so Martin Brudermüller.

BASF geht davon aus, dass sich die negativen Effekte des Coronavirus weltweit vor allem im 1. und im 2. Quartal 2020 deutlich auswirken werden. Diese Annahmen berücksichtigen derzeit keine weltweite Ausbreitung des Virus, die zu wesentlichen Beeinträchtigungen der Weltwirtschaft über die erste Jahreshälfte hinaus führt. Brudermüller: „Wir erwarten jedoch nicht, dass die Corona-Effekte im Jahresverlauf vollständig ausgeglichen werden können.“

Brudermüller: „Unseren Umsatz wollen wir auf 60 bis 63 Mrd. Euro steigern – auch wenn das Umfeld weiter herausfordernd und von hoher Unsicherheit geprägt ist.“ Das EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe wird voraussichtlich einen Wert zwischen 4,2 Mrd. Euro und 4,8 Mrd. Euro erreichen (2019: 4,5 Mrd. Euro).

Investitionen in organisches Wachstum

Einen Ausblick gab Brudermüller auch auf künftige Investitionen. So plant BASF, in den nächsten fünf Jahren 23,6 Mrd. Euro zu investieren. Mehr als ein Drittel davon entfallen im Zeitraum von 2020 bis 2024 auf die Wachstumsschwerpunkte, also die beiden Großprojekte in Asien, den Verbundstandort in Guangdong und den Chemiekomplex im indischen Mundra, sowie auf das Arbeitsgebiet Batteriematerialien.

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