Das Jahr 2020 ist für die J.D. Neuhaus GmbH Co. KG in Witten-Heven ein besonderes Jahr. Aber nicht aufgrund der wirren Zeiten, ausgelöst durch die Corona-Pandemie.
Am 9. September feiert das dynamische Unternehmen stolz sein 275-jähriges Bestehen. Ein kompakter Einblick in die Firmen-Historie spiegelt den Unternehmergeist von mittlerweile sieben Generationen des noch immer familiengeführten Hebezeugherstellers aus dem Ruhrgebiet wider. Mit dem Blick nach vorn gerichtet, stellt sich das traditionsreiche und zukunftsorientierte Unternehmen aktuell schon der nächsten großen Herausforderung: der Digitalisierung. Auch hier ist man in Witten-Heven auf einem guten Weg und erschließt die Chancen der Digitalisierung für Hebezeugbetreiber.
Erste Holzschaft-Winde
Die Firmengeschichte begann 1745, als Johann Diederich Conrad Neuhaus (1726–1809) seine erste Holzschaft-Winde baute. Diese Erfindung zum Bewegen schwerer Lasten legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte von J.D. Neuhaus. Das Familienunternehmen erlebte über die Jahrhunderte die verschiedensten Epochen, darunter schwierige Kriegsjahre, aufblühende Industrialisierung und die Entwicklung des Eisenbahnbaus, die zunehmende Technisierung im Maschinenzeitalter und die wachsende Bedeutung des Bergbaus. Und schon bevor Frauen das Recht auf Erwerbstätigkeit zugesprochen wurde, stand ab 1905 mit Emma Neuhaus eine Frau an der Firmenspitze von J.D. Neuhaus.
Einen bedeutenden Meilenstein in der Firmengeschichte beschreibt das Jahr 1952, als man bei JDN auf die Idee kam, den bis dahin üblichen Handantrieb der Hebezeuge durch einen mit Druckluft betriebenen Lamellenmotor zu ersetzen. Anders als ein Elektromotor verursacht dieser keine Funken, was je nach Einsatzort überlebenswichtig ist. Von da an konnte besonders im Untertagebergbau effektiver, wirtschaftlicher und vor allem sicherer gearbeitet werden.
Globalisierung des Geschäfts
Seit 1995 leitet Wilfried Neuhaus-Galladé als geschäftsführender Gesellschafter das nun schon in siebenter Generation geführte Familienunternehmen. Seine erste Herausforderung bei der Übernahme bestand in der Anpassung an den wirtschaftlichen Strukturwandel. „Der einst wichtige Wirtschaftszweig des deutschen Bergbaus verlor nach und nach an Bedeutung, stattdessen rückten globale Märkte in den Fokus“, erklärt Neuhaus-Galladé. Der Aufbau einer weltweiten Vertriebsorganisation mit Tochtergesellschaften in den USA, Frankreich, Großbritannien und Singapur steigerte den Exportanteil im Laufe der Jahre auf über 80 %. „Auf dem Spezialgebiet der Fördertechnik bleibt auch zukünftig unser oberstes Ziel, die Dinge immer etwas besser zu machen, als sie sein müssen“, so Neuhaus-Galladé, der zugleich Präsident der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet zu Bochum ist.
Kompakte Drucklufthebezeug
Dass es für den Weltmarktführer keinen Stillstand gibt, beweist die Entwicklung der neuen Serie Mini. Die kompakten Drucklufthebezeuge mit integriertem NFC-Tag und Service-App sind branchenweit einzigartig. Im Vergleich zum Vorgängermodell konnte der Wirkungsgrad optimiert werden. Gesicherte Prozesse im Produktionsablauf tragen darüber hinaus zu einer deutlichen Effizienzsteigerung bei. „Mit der Entwicklung der Serie Mini haben wir speziell in den Bereichen Automotive, Food, Pharma und der chemischen Industrie zusätzliche Marktanteile gewinnen können“, sagt der 62-jährige Wilfried Neuhaus-Galladé.