Ende Mai hatte der VDMA Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart und dem Fraunhofer IPA zu einer Veranstaltung nach Weil der Stadt, zur Firma Wolftechnik Filtersysteme GmbH & Co. KG, eingeladen. Geladen waren Verantwortliche für das Thema Industrie 4.0 in Unternehmen. Sie kamen von mittelständischen, großen und teilweise sehr großen Firmen, um sich anhand eines Fallbeispiels der Wolftechnik Filtersysteme über die Möglichkeiten der Smartifizierung von Komponenten zu informieren.
Unter dem Begriff Smartifizierung versteht man die Erweiterung eines normalen Industrieprodukts um intelligente Eigenschaften. „Mithilfe von Informationstechnologien wird es möglich, dass selbst Standardkomponenten Daten verarbeiten und zusätzliche Mehrwerte bieten“, erklärten die Moderatoren Dr. Marc-Daniel Moessinger und Nikoletta Streicher (beide VDMA Baden-Württemberg).
Zusammenarbeit von Wolftechnik und Fraunhofer IPA
Im Rahmen eines vom Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart geförderten Projekts hatten sich Wolftechnik Filtersysteme und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA diesem Thema gewidmet. „Neben der Frage, wie die Intelligenz in die Komponente gebracht werden kann, ist für viele Komponentenhersteller insbesondere das Verhältnis von Aufwand und Nutzen der Smartifizierung von Bedeutung“, so die Moderatoren. Mit vergleichsweise geringem personellem und technischem Aufwand seien die Filtersysteme des Unternehmens Wolftechnik im Projekt so weiterentwickelt worden, dass jetzt eine Fernüberwachung in Echtzeit möglich sei und das aufwendige Öffnen der Filterkammer zur Sichtprüfung vermieden werden könne, hoben die Moderatoren heraus. Im Projekt erarbeitete das Fraunhofer IPA das IT-Konzept und entwickelte einen smarten Filtercontroller zur Aufnahme und Übermittlung der Sensordaten, während Wolftechnik das filterspezifische Know-how einbrachte.
Neue Geschäftsmodelle durch Smartifizierung
Gemeinsam mit Bumin Hatiboglu, Themenfeldleiter Produktion, Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart, referierte Wolftechnik Geschäftsführer Peter Krause über digitale Mehrwerte für Komponenten am Beispiel des Smarten Filtersystems. Zuvor informierte Bumin Hatiboglu über neue Geschäftsmodellen, die durch eine Smartifizierung von Komponenten möglich werden. Er erläuterte die Systemarchitektur am Beispiel Wolftechnik. So entstehen mit der echtzeitnahen Verfügbarkeit der Informationen neue Ansätze in der Organisation und Steuerung der Filtersysteme. Neben neuen Services handelt es sich beim smarten Filter um ein System zur vorausschauenden Wartung und Produktionsoptimierung. In der optisch an moderne Bedürfnisse angepassten Ausgabe der Daten zum Beispiel auf dem Smartphone, Tablet oder in der Cloud und in der Vernetzung mit einem spezialisierten Servicepartner liegen die großen Vorteile gegenüber einer reinen Überwachung des Filtersystems mit der SPS. Derzeit arbeitet Wolftechnik daran, den Prototypen des smarten Filters in ein verkaufsfähiges Serienprodukt weiter zu entwickeln.