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Deutsche Eisproduzenten setzen auf Nachhaltigkeit

Kakao, Palmöl und Kokosfett für Speiseeis
Deutsche Eisproduzenten setzen auf Nachhaltigkeit

Deutsche Eisproduzenten setzen auf Nachhaltigkeit
Ohne Fett kein Speiseeis. Wichtig ist, dass die eingesetzten Pflanzenöle und -fette aus nachhaltigem Anbau kommen. Dazu haben sich deutsche Eisproduzenten jüngst bekannt. Bild: Fotolia - Diana Taliun
Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e. V. widerspricht im Namen der deutschen Speiseeishersteller dem WWF. Dieser hatte u. a. behauptet, dass deutsche Eisproduzenten vorwiegen nichtnachhaltig erzeugte Pflanzenöle und -fette einsetzen würden.

Neben Milch und Zucker ist Fett ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Speiseeis. Milch- oder Pflanzenfette verleihen dem Speiseeis seinen cremigen Geschmack und tragen wesentlich zur Stabilität des Produktes bei.

Viele verarbeitungstechnische Gründe sprechen für Kokosfett

Entgegen der Darstellung von WWF verarbeiten die deutschen Speiseeishersteller bei einem Speiseeis mit pflanzlichen Fetten in der Eismasse seit jeher nahezu ausschließlich Kokosfett und haben keinen Wechsel von Palmöl zu Kokosfett vorgenommen.

Ein Grund für den Einsatz von Pflanzenfetten, insbesondere von Kokosfett, in Speiseeis ist der neutrale Geschmack sowie der niedrige und gleichförmige Schmelzbereich (18 bis 23 °C), der zu einer gleichmäßigen und schnellen Aromafreisetzung im Mund führt. Kokosfett bietet den Vorteil gegenüber pflanzlichen Ölen, dass es nicht gehärtet werden muss, um die notwendigen technologischen Eigenschaften für Speiseeis zu erreichen.

Palmöl nur in Überzugsmassen

Die Verwendung von Palmöl in Speiseeis hingegen erfolgt nahezu ausschließlich in kakaohaltigen Überzugsmassen, in Waffeln oder Gebäckstückchen aus technologischen Gründen in einer verhältnismäßig geringen Größenordnung von nur etwa 1000 t proJahr.

In vielen Rezepturen von Speiseeis spielen Importrohstoffe wie Kakao, Kokosfett, Palmöl oder Nüsse eine wichtige Rolle. Die industriellen deutschen Speiseeishersteller bekennen sich als Verwender dieser Rohstoffe zu ihrer gesellschaftlichen Mitverantwortung für eine nachhaltige Erzeugung. Nachhaltigkeit bedeutet, soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte dauerhaft in Einklang zu bringen.

Bekenntnis zum Arten- und Umweltschutz

Die Unternehmen der Speiseeisindustrie setzen sich verantwortlich für den Umwelt- und Artenschutz bei der Palmölproduktion ein. Sie verwenden zunehmend nachhaltig erzeugtes, zertifiziertes Palmöl. Viele engagieren sich unmittelbar als Mitglieder im Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO). Auch verwenden sie ganz überwiegend nur noch nachhaltig erzeugten Kakao.

Engpass beim nachhaltig erzeugten Kokosfett

Allerdings gibt es derzeit noch nicht für alle Lebensmittelrohstoffe ein ausreichendes Angebot an nachhaltig erzeugten agrarischen Rohstoffen. Dies trifft auch auf Kokosfett zu. Weltweit gibt es derzeit kaum ein Angebot von nachhaltig erzeugtem oder zertifiziertem Kokosfett. Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe.

Weniger Anbauflächen für Kokos

Der Verbrauch von Kokosfett, weltweit 2017 3,27 Mio.  t, ist deutlich geringer als der von Palmöl. Er lag 2017 weltweit bei 62,6 Mio. t. In Bezug auf die weltweite Anbaufläche und deren Ausdehnung spielt Kokosfett eine wesentlich geringere Rolle als Palmöl. Auch ist der Anbau weltweit gesehen nicht so stark konzentriert wie bei Palmöl. In Bezug auf den europäischen Bedarf ist die Nachfrage in der EU in den letzten Jahren sogar spürbar gesunken, wohingegen die Importe von Palmöl aufgrund der Nachfrage des europäischen Energiesektors stark zugelegt haben.

Keine Entwaldung bei der Erzeugung von Kokosfett

Anders als bei Ölpalmen bestimmen bei Kokos überwiegend kleinbäuerliche Strukturen das Bild. Eine Entwaldungsproblematik wie bei der schnell wachsenden Palmölerzeugung, dem die Süßwarenindustrie mit der Verwendung von nachhaltigem zertifiziertem Palmöl nach den Kriterien des RSPO entgegnet, gibt es bei Kokosfett nicht.

Entwicklungspartnerschaft beschlossen

Gleichwohl haben sich im Jahr 2017 die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, BASF, Cargill, Procter & Gamble (P&G) im Rahmen des DeveloPPP.de-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in einer Entwicklungspartnerschaft zusammengeschlossen. Ziel der Partnerschaft ist es, auf den Philippinen und in Indonesien eine nachhaltig zertifizierte und transparente Lieferkette für Kokosöl aufzubauen.

Besseres Einkommen für Kleinbauern

Durch die Zusammenarbeit mit den Kleinbauern und die Vermittlung besserer Praktiken soll die Produktivität des Anbaus verbessert und so das Einkommen der Kleinbauern sowie ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit erhöht werden.

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