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Alle Prozessdaten im Griff

Jederzeit transparente Produktionsdaten und Bestände
Alle Prozessdaten im Griff

Innerhalb von nur drei Monaten wurde das Gebäude des ehemaligen Edeka-Fleischwerkes in Völklingen entkernt und zu einem modernen Werk für verkaufsfertig aufgeschnittene und verpackte Käsespezialitäten, so genannte Käse-Prepacks, umgebaut. Im Rahmen dieses Projektes musste auch die ERP-Branchensoftware CSB-System implementiert werden. Hierfür hatten die Softwarespezialisten genau 60 Tage Zeit.

Die gesamte Supply Chain wurde von CSB-System geplant und umgesetzt. Die Prozesskette umfasst die Warenanlieferung mit Online-Qualitätsprüfung gemäß HACCP, sämtliche Produktions- und Verpackungsstufen, Preisauszeichnung (PAZ), Steuerung der Fördertechnik, MDE-Funkkommissionierung sowie die Palettierung mit NVE-Etikettierung (Nummer der Versandeinheit). Die Datenübermittlung wird dabei im CSB-System abgebildet und gesteuert.

Zeitplan eingehalten
Der Umbau des alten Fleischwerkes und die Implementierung des CSB-Systems wurden innerhalb des vereinbarten Zeitplans abgeschlossen. Pünktlich zum 1. Juli 2006 verließen die ersten Käsepakete das neue Werk. Heute werden mehr als 1000 Filialen der Edeka-Gruppe drei- bis viermal pro Woche über das Frischdienstlager (Cross-Docking-Plattformen) mit verkaufsfertig verpacktem Käse und Stückwaren für die Bedienungstheken beliefert. Zusammen ergibt dies ein Absatzvolumen von ca. 14 t Käse pro Tag. Derzeit umfasst das Sortiment mehr als 130 verschiedene Artikel von geschnittenem Hart- und Weichkäse für die Selbstbedienungstheken bis hin zu 200 internationalen Käsespezialitäten, die an den Bedienungstheken angeboten werden.
Die einzelnen Filialen bestellen im Rechenzentrum der Edeka Südwest per mobiler Datenerfassung (MDE) das gewünschte Sortiment. Die Käsebestellungen werden anschließend im Orders-Format in das CSB-System übernommen. Auf diese Weise stehen die Bedarfsmengen für die Produktionsplanung und die Kundenaufträge zur Verfügung. Die Liefermengen werden zusammen mit den Chargeninformationen für die Rückverfolgung im Kommissionierablauf mittels MDE-Funkscanner erfasst und als DESADV-Daten an den Zentralrechner der Edeka Südwest übermittelt. Zur eindeutigen Identifizierung erhält jede Verpackungseinheit einen NVE-Barcode sowie jede Kommission ein NVE-Ticket nach GS1-Standard. Die Rechnungsstellung erfolgt elektronisch mit Invoice.
Bereits bei der Warenannahme wird nichts dem Zufall überlassen. Um die Chargenrückverfolgung zu gewährleisten, werden rückverfolgungspflichtige Komponenten (Rohwaren, Handelswaren und Primärverpackungen) über Scanner eindeutig erfasst. Über die an die CSB-Racks angeschlossenen Waagen gelangen die Gewichte direkt in das CSB-System. Automatisch werden alle relevanten Qualitätsparameter abgefragt, die der Mitarbeiter direkt vor Ort erfasst. Die Stichprobe wird mit den Rückverfolgungsinformationen verknüpft und ermöglicht so eine detaillierte Aussage über die Qualität jeder einzelnen Charge.
Über 90 Käsesorten
Im Rohwarenlager warten mehr als 90 verschiedene Käsesorten in Form von Blöcken, Laiben und Stangen auf ihre Verarbeitung. Die Chargenkennzeichnungen, die im Wareneingang angebracht wurden, sichern eine gezielte Weiterverarbeitung und Chargenerfassung. Die im System durch die Zubuchung des Wareneinganges und den Verbrauch der Produktion erfassten Warenströme ermöglichen einen automatisierten Bestellvorschlag für die Lagerware.
Die Produktionsaufträge steuern den Verarbeitungsprozess. Der gemäß Produktionsauftrag angeforderte Käse wird ausgepackt und – je nach Sorte – entrindet. Zur chargengenauen Verbuchung wird der entrindete Käse vor dem Weitertransport in den Produktionsprozess mittels Scanning identifiziert, gewogen und der Verarbeitungslinie zugebucht. Die Primärverpackung (Tray, PE-Folien, Einlegepapier) wird dabei wie in der EU VO 178/2002 und dem IFS gefordert als Rohmaterial behandelt und chargengenau auf die Linie zugebucht. Damit wird eine Transparenz der Daten für die Kalkulation und Chargenrückverfolgung gewährleistet.
Unter hygienischen Bedingungen wird der Käse an zwei Linien für Hartkäse und einer für Weichkäse mithilfe von modernen Slicern dünn aufgeschnitten (thekenfertig) oder in Viertelstücke zerteilt. „Qualität und und Haltbarkeit der Ware hängen zum einen von der strikten Hygiene in den Produktionsräumen ab“, betont Jürgen Mäder, Geschäftsführer Vertrieb der Edeka Südwest Fleisch. „Zum anderen ist die Integration des gesamten Prozesses, beginnend beim Slicen der Ware über das Verpacken bis hin zur automatischen Preisauszeichnung mit kundenindividuellen Informationen wichtig. So ermöglicht die Online-Anbindung der Preisauszeichnung an das CSB-System einen kontinuierlichen Ablauf, ohne dass die Mitarbeiter den Hygienebereich verlassen müssen, um die Etikettierungsdaten wie Artikelbezeichnungen, Inhaltsstoffe oder die aktuellen Preise verarbeiten zu können.“
Die Käse-Prepacks verlassen auf Förderbändern den Produktionsbereich und werden anschließend in die Versandeinheiten gepackt. Aufgrund des automatisierten Kommissionierprozesses kommen hier standardisierte Kartonformate zum Einsatz. Jede Versandeinheit erhält automatisch ein Summenetikett mit NVE-Barcode. Anhand dieses eindeutigen Barcodes erkennt das CSB-System die für den weiteren Prozess notwendigen Daten wie ILN (International Location Number), Artikelnummer, Menge und Chargennummer, mit denen sich jeder Karton eindeutig identifizieren lässt. Auf Paletten werden die Käsespezialitäten in das Fertigwarenlager gebracht. Eine große Palettenkapazität und ein kontinuierlicher Nachschub garantieren hohe Verfügbarkeit und zugleich frische Ware.
Rationelle Kommissionierung
Die zur Kommissionierung freigegebenen Kundenaufträge werden über WLAN an die MDE-Funkscanner übermittelt. Der Dialog über die Handhelds stellt einen rationellen Kommissionierablauf sicher. Der Kommissionierer wird entlang der festgelegten Lagerplätze direkt zu den bestellten Artikeln geführt. Auf dem Display werden die notwendigen Angaben über Artikel und Bestellmenge angezeigt. Durch Scannen der Produkt-NVE wird jede Kommissioniereinheit eindeutig dem Auftrag zugeordnet und auf ein Förderband aufgesetzt.
Da zeitgleich mehrere unterschiedliche Kundenaufträge kommissioniert und auf die Förderbänder aufgesetzt werden, liest ein Scanner an einem zentralen Punkt die NVE der Versandeinheit und appliziert ein Auftragsetikett mit Kundeninformationen und NVE-Barcode.
Eine Sorteranlage ordnet die Versandeinheiten den jeweiligen Kunden zu. Zwei CSB-Racks zeigen den Mitarbeitern in der Endkontrolle, welcher Auftrag auf welcher Bahn bereitsteht. Da die Belieferung der Kunden über Cross-Docking-Plattformen erfolgt, werden die Versandeinheiten in Umkartons gepackt, mit einem GS1-Etikett, das Tour- und Kundeninformationen enthält, sowie einem NVE-Barcode versehen und auf Paletten gesetzt. Die Palette wiederum erhält ein GS1-Etikett mit NVE-Barcode und wird zur Verladung bereitgestellt.
Die Paletten-NVE bildet die sogenannte Ober-NVE. Darunter ist im CSB-System in einer Baumstruktur die NVE der Umkartons gespeichert. Diese enthält wiederum die NVE der Versandeinheiten mit allen zugehörigen Kunden-, Artikel- und Chargeninformationen. Sobald eine Tour abholbereit ist, werden die DESADV-Daten (elektronische Lieferdaten) erzeugt und an den Zentralrechner der Edeka Südwest übertragen. Bei Anlieferung in den Cross-Docking-Plattformen stehen diese Daten zur Verfügung und stellen so die Chargenrückverfolgung über die gesamte Supply Chain vom Produzenten bis zum einzelnen Edeka-Markt sicher. Die Rechnungsstellung erfolgt ebenfalls elektronisch mittels EDI-Invoice.
Teil des zentralen Controllings
Das Werk in Völklingen wurde in das zentrale CSB-System mit mehreren Mandanten integriert. Die Konzeption erlaubt es, die Pflege durch eine mandantenübergreifende Organisation der Stammdaten zu zentralisieren. Die Prozessdaten wie Bestände, Chargeninformationen und Kalkulationen dagegen ermöglichen einen den Anforderungen der einzelnen Produktionswerke angepassten Individualisierungsgrad. Dies sichert dem Management jederzeit eine schnelle Übersicht über die Prozessdaten. Das zentrale Controlling ist auf der Basis der konsolidierten Daten über die verschiedenen Ebenen wie Kostenstellen und Mandanten direkt im CSB-System ersichtlich.
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Weitere Informationen zum CSB-System
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