Startseite » Chemie »

Alternative Schlammentwässerung

Drainbag-Sackfiltersystem arbeitet ohne Maschinentechnik
Alternative Schlammentwässerung

Das Drainbag-Verfahren eignet sich zur vielseitigen und preisgünstigen Schlammentwässerung. Vor allem bei kleineren Schlammmengen bietet es eine echte Alternative zu herkömmlichen Entwässerungsverfahren. Da es unabhängig von der Art der Abwasservorbehandlung arbeitet, können die Sackfilter überall dort eingesetzt werden, wo Schlämme anfallen, deren Entwässerung mittels Maschinentechnik unwirtschaftlich ist.

Die Kosten für die Entsorgung von Abfällen sind heute bei den meisten produzierenden Unternehmen wesentlicher Bestandteil der Kalkulation. Dies gilt in besonderem Maße für Betriebe mit flüssigen Abfällen. Dass gerade hier ein erhebliches Potential an Einsparungsmöglichkeiten besteht, wird oft nicht erkannt. Insbesondere bei kleineren Anfallmengen werden in den Betrieben Technologien eingesetzt, die ursprünglich für große Durchsatzleistungen entwickelt und auf die geringeren Anforderungen adaptiert wurden. Als Folge davon sind derartige Verfahren technisch überzogen, entsprechend teuer in der Investition und aufwendig im Betrieb. In vielen Anwendungsbereichen genügen einfache Fällverfahren den aktuellen Anforderungen. Anlagen dieser Art sind sehr preisgünstig, einfach zu betreiben und in Verbindung mit einer geeigneten Schlammentwässerungsstufe eine kostengünstige Entsorgungsmöglichkeit für flüssige Abfälle.

Restschlammminimierung
Ganz unabhängig von der Wahl der geeigneten Abwasserbehandlungsmethode bleibt aber in jedem Fall das Problem einer effektiven und rationellen Restschlammminimierung. Hier setzt das Drainbag-System an. Der auf die jeweiligen Belange abgestimmten Vorbehandlungsstufe ist eine Entwässerungseinrichtung nachgeschaltet, die mit Filtersäcken arbeitet. Dabei wird dem Schlamm im ersten Schritt durch Filtration unter Ausnutzung der Schwerkraft das freie Wasser entzogen. Nach dem Abtropfen werden die Filtersäcke vom Entwässerungsgerät abgenommen, verschlossen und vorzugsweise im Freien zwischengelagert. Das spezielle Filtermaterial erlaubt einen Austausch der Schlammfeuchte mit der Umgebungsluft, so dass ohne Einsatz jeglicher Energie eine echte Trocknung des Schlammes stattfindet. Die erreichbaren Entwässerungswerte sind denen einer Kammerfilterpresse zumindest gleichwertig, bei Ausdehnung der Lagerzeiten sogar überlegen. Zur Endentsorgung gelangt also nur noch ein drastisch reduzierter Reststoff.
Die Vorteile des Verfahrens sind
• geringe Investitionskosten für bauliche Maßnahmen,
• kein nennenswerter Energieverbrauch,
• geringe Installations- und Betriebskosten,
• minimaler Bedienungs- und Instandhaltungsaufwand,
• hohe Verfügbarkeit durch robuste, einfache Konstruktion,
• modular anpassbar an veränderte betriebliche Anforderungen sowie
• hohe Entwässerungsraten bei niedrigen Endentsorgungskosten.
Die aus Polypropylenvlies gefertigten Einweg-Filtersäcke erlauben einfaches Handling und problemlose Entsorgung. Das ausserordentlich gute Entwässerungsergebnis ermöglicht im Zusammenhang mit den niedrigen Investitionskosten für die Anlage und in Verbindung mit den geringen Betriebskosten ganz erhebliche Einsparungen in der Schlammentsorgung. Verschiedene Konstruktionen der Filtereinrichtung – von der einfachen Sackanhängung bis zum automatisch arbeitenden Gerät – stehen zur Auswahl, so dass für jeden Bedarfsfall die optimale Variante gewählt werden kann (Abb. 1).
Auswahl des Gerätetyps
Die Auswahl des geeigneten Gerätetyps hängt von den jeweiligen Anforderungen ab. Neben den grundsätzlichen Fragen nach der Schlammbeschaffenheit, der Anfallmenge, den Entsorgungsanforderungen etc. spielen innerbetriebliche Belange wie Platzverhältnisse oder Entsorgungswege eine wesentliche Rolle. Logistische Fragen sind bereits im Planungsstadium zu beachten, da sie später große Schwierigkeiten bereiten können (Abb. 2). Dies ist besonders bei größeren Einheiten ein wichtiger Faktor.
Problematisch ist generell die theoretische Bestimmung der möglichen Durchsatzleistung. Trotz langjähriger Erfahrung mit Sackfiltern sind vorhandene Daten selbst bei identischen Schlämmen nur bedingt verwendbar und deshalb allenfalls als Richtwerte zu sehen. Schlüssige Aussagen sind nur durch individuelle Vor-Ort-Versuche möglich.
Aus dem vielfältigen Angebot der Drainbag-Serie sollen im Folgenden zwei Varianten näher vorgestellt werden.
Drainbag M
Der Drainbag M wurde ursprünglich als kompakte Wasseraufbereitungsanlage mit nachgeschalteter Schlammentwässerungseinrichtung entwickelt (Abb. 3). Er ist für die Behandlung geringer Abwassermengen geeignet. Die zu behandelnden Abwässer werden in dem Reaktionsbehälter vorgelegt. Dort erfolgt die Zugabe eines Reaktionstrenn- oder Flockmittels, das auf den jeweiligen Bedarfsfall abgestimmt ist. Das Einrühren erfolgt durch Umwälzen mit der integrierten Pumpe. Nach erfolgter Reaktion wird die Pumpe umgeschaltet und fördert das Schlamm-/Wassergemisch in die nachgeordneten Filtersäcke. Durch verschiedene Behältergrößen und Automationsgrade lässt sich dieser Anlagentyp besonders gut an den jeweiligen Bedarfsfall anpassen. Der Drainbag M ist auch besonders interessant für den temporären Einsatz in verschiedenen Betriebsbereichen. Hohe Mobilität und geringer Platzbedarf bieten dafür gute Voraussetzungen. Zur Bereitstellung eines ausreichenden Filtervolumens im Entwässerungsbereich werden zum Drainbag M Ergänzungsmodule angeboten, bei denen jeweils zwei Halter für die Filtersäcke auf einer Tropfwanne installiert sind.
Drainbag B/P
Die Ausbaustufe Drainbag B/P erlaubt den Druckbetrieb der Geräte. Die Betriebsweise ähnelt dabei der einer Kammerfilterpresse. Zunächst wird der Filtersack befüllt. Dazu wird eine Druckluftmembranpumpe eingesetzt. Entgegen der üblichen Filtersackentwässerung, bei der die Befüllung bei Erreichen eines bestimmten Füllstandes abgebrochen wird, arbeitet die Pumpe beim Drainbag B/P weiter und presst über die normale Aufnahmekapazität hinaus Schlamm in die Filtersäcke. Der Pressdruck wird an der Luftversorgung der Druckluftmembranpumpe eingestellt. Zum Schutz gegen Bersten sind die Säcke mit einer Spezialnaht versehen und stehen darüber hinaus in Schutzkörben (Abb. 4). Mit dem Gerät wird der generelle Nachteil der Sackfiltration, nämlich der zum Abscheiden der freien Flüssigkeit oft erforderliche lange Zeitraum deutlich abgekürzt. Darüber hinaus können auch Schlämme entwässert werden, die aufgrund ihres Abtropfverhaltens mit einfachen Sackfiltern nicht beherrschbar sind.
Gegenüber sämtlichen auf Schwerkraftbasis arbeitenden Sackfiltern bietet das Pressverfahren deutliche Vorteile wie
• höhere Durchsatzleistung,
• deutlich kürzere Abtropfzeiten,
• höhere TS-Gehalte in der Abtropfphase,
• bessere Ausnutzung der Filtersäcke und
• verkürzte Nachtrockenzeiten.
E cav 279
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de