Mit steigender Komplexität moderner Produktionsanlagen wird es zunehmend schwerer, den Überblick über den gesamten Produktionsprozess zu behalten. Die Auswertung protokollierter Daten von Anlagenstillständen und Ausfällen ermöglicht Rückschlüsse auf die Ursachen der Ausfälle und darauf, welche Linien immer wieder Probleme verursachen.
Georg Süss
Für die Beobachtung von Stillständen und Ausfällen steht innerhalb der Intellution Dynamics-Produktfamilie die Komponente iDownTime zur Verfügung. Die Funktionalität dieser Komponente setzt auf der regulären Aufzeichnung von Prozessdaten auf und erzeugt daraus Information über Stillstandszeiten. Im Detail lassen sich damit die Problembereiche auf Basis einer Ursachen-Wirkungs-Analyse identifizieren, die Gründe für Stillstände in entsprechende Kategorien einteilen und Bereiche mit einem niedrigen Wirkungsgrad erkennen. iDownTime arbeitet eng mit iFIX, der Komponente für Prozessvisualisierungs- und Leitsystemaufgaben zusammen. Die iDownTime-Funktionalität setzt auf einer Reihe von Einzelkomponenten auf. Ausgang dafür ist die Protokollierung von Prozessdaten im Rahmen der historischen Datensammlung, die Bestandteil von iFIX ist. Diese Daten werden in der Erweiterten Datenarchivierung für eine individuelle Auswertung aufgezeichnet.
Stillstände beobachten
Der iDownTime-Server liest nun die in der erweiterten Datenarchivierung abgelegten Daten, filtert die Datenpunkte heraus, die für die Beobachtung von Stillständen festgelegt wurden und verarbeitet diese auf Basis der festgelegten Stillstandsbedingungen. Beispielsweise könnte hier der Ausdruck „StatusEinfüllstutzen.F_CV > 5“ als Bedingung für die Überwachung des Einfüllstutzens verwendet werden. Ist eine festgelegte Überwachungsbedingung erfüllt, wird daraus ein Ereignis generiert und in einer relationalen Ereignisdatenbank abgelegt. Ein solcher Eintrag könnte etwa „Stillstand Einfüllstutzen um 20:05 Uhr“ lauten. Der nächste Schritt der iDownTime-Funktionalität ist dann die gezielte Auswertung der gespeicherten Daten und Information im Rahmen der Überwachung durch den iDownTime-Client. Damit lässt sich etwa die Information zu Stillstandszeiten der Anlage oder der Linie individuell in ein iFIX-Visualisierungsbild einbinden oder für die Erstellung der verschiedenen festgelegten Berichte verwenden.
Die Einzelkomponenten eines iDownTime-Systems können in verschiedenen Systemarchitekturen eingesetzt und beliebig auf einzelne Rechner innerhalb einer Netzwerkumgebung verteilt werden.
Besondere Freiheitsgrade existieren für die erweiterte Datenarchivierung. Es lassen sich sowohl mehrere dieser Einzelkomponenten zur historischen Datensammlung einsetzen, die dann im iDownTime-Server zusammengefasst werden, als auch mehrere iFIX-Leitsystemstationen über eine Einzelkomponente erweiterte Datenarchivierung zusammenbinden.
Applikationen erstellen
Aufsetzend auf den funktionalen Einzelkomponenten ermöglicht die iDownTime-Architektur ebenfalls ein strukturiertes Vorgehen bei der Applikationserstellung. Hier lassen sich vier Schritte identifizieren, die im Folgenden vorgestellt werden. Für die Konfiguration der Anwendung steht ein Experte zur Verfügung, der die Anwendungserstellung aus der iFIX-Entwicklungsumgebung heraus möglich macht. Hier werden über spezielle Eingabemasken die einzelnen zu beobachtenden Anlagen, Linien und Geräte sowie deren Standorte festgelegt, die verschiedenen Ursachen für Stillstände definiert, die Liste der möglichen Anlagenfehler zur Verfügung gestellt und als Verbindung all dieser Einzeldaten die Stillstandsereignisse und das Vorgehen zur Erkennung festgelegt. Zur Vereinfachung dieses Konfigurationsaufwands stehen innerhalb des Experten bereits vordefinierte Modelle zur Erkennung und Verfolgung von Stillstandszeiten für verschiedene Prozesstypen zur Verfügung.
Für die Erstellung der iDownTime-Benutzeroberfläche kommt die Visualisierungs- und Leitsystemkomponente iFIX mit den darin standardmäßig verfügbaren Objekten wie Schaltflächen, Alarmobjekte und Wertverläufe zum Einsatz. Darüber hinaus steht mit iDownTime ebenfalls ein ActiveX-Steuerelement zur Verfügung, das innerhalb der sicheren Einsatzumgebung in eine iFIX-Anwendung eingebunden werden kann.
Dieses ActiveX-Steuerelement dient als Fenster zu den aktuellen und vergangenen Anlagenstillständen. Darüber hinaus kann auf diesem Weg ebenfalls auf Stillstandsereignisse zugegriffen und damit etwa die Konfiguration online verändert werden. Für die Erstellung von Berichten stehen vorgefertigte Stillstandsberichte zur Übersicht, für Einzelheiten und für den Verlauf zur Verfügung. Allgemein lassen sich die erstellten Berichte entweder in der iFIX-Umgebung oder alternativ in einem Standard-Internetbrowser anzeigen. Schließlich können ebenfalls die Bedingungen für die Erstellung der Stillstandsberichte individuell festgelegt werden. So können diese Berichte beim Auftreten bestimmter Bedingungen oder auch in festen Zeitabständen zur Erstellung konfiguriert werden.
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