Hohe Qualitätsanforderungen bestimmen in Deutschland den Markt für Industriedienstleistungen. Gemessen an der wirtschaftlichen Bedeutung der Branche und ihrer weiterhin dynamischen Entwicklung erscheint der Markt aufgrund der zum Teil hochspezialisierten Kundenanforderungen jedoch vergleichsweise intransparent. Auffallend ist in diesem Zusammenhang der Nachholbedarf seitens der Anbieterseite, ihre unternehmensspezifische Leistungspalette stärker als bisher bekannt zu machen. Dieser Nachholbedarf kennzeichnet ebenso das Informationsverhalten der potenziellen Nutzer bzw. Einkäufer von Industriedienstleistungen, das sich bisher als nicht regelmäßig und eher passiv darstellt. Dies sind wesentliche Erkenntnisse der 1. Bundesweiten Marktstudie der Fachhochschule für Oekonomie & Management (FOM), Essen, die Prof. Dr. Burghard Hermeier im Rahmen eines Pressegesprächs der Messe München zur Maintain 2006 unter dem Titel „Industriedienstleistungen: Worauf es den Kunden wirklich ankommt“ vorstellte.
„Viele Unternehmen haben Instandhaltungsstrategien entwickelt, die heute integrativer Bestandteil der gesamten Produktionsstrategie sind. Dabei ist die Tendenz zum Fremdbezug von Industriedienstleistungen weiter stark steigend“, erläuterte Prof. Hermeier. Immer mehr Unternehmen verfügten bereits über umfängliche Erfahrungen mit Outsourcing-Projekten und grundsätzliches Know-how bei der Auswahl und Steuerung von externen Partnern. Outsourcing reduziere Fixkosten und führe zu mehr Flexibilität bei Kapazitäts- und Auslastungsschwankungen. „Die Studie zeigt deutlich auf“, so Prof. Hermeier, „dass insgesamt gute Erfahrungen mit dem arbeitsteiligen Ansatz gemacht wurden. Gerade hinsichtlich der wichtigsten Anforderungskriterien der produzierenden Unternehmen konnten hohe Zufriedenheitswerte erzielt werden.“ In dem zunehmend härter werdenden Markt werde überwiegend über die Qualität und weniger über den Preis entschieden. Insgesamt ergibt sich bei den Entscheidungskriterien für die Anbieter von Industriedienstleistungen, dass qualitative und zeitliche Aspekte signifikant stärkeren Einfluss haben als rein wirtschaftliche Aspekte. Die Markttransparenz stuft die Studie als sehr gering ein. Sie reklamiert erheblichen Nachholbedarf sowohl auf der Seite der Anbieter, die ihr Leistungsspektrum stärker vermitteln und sich überwiegend als Unternehmen klarer profilieren müssten, als auch auf der Nachfrageseite, deren Informationsverhalten die Studie als bisher nicht sehr ausgeprägt charakterisiert.
Für Norbert Bargmann, Geschäftsführer der Messe München, erklären sich genau aus dieser Statusbeschreibung der Erfolg der Premierenveranstaltung und das große Interesse an der Maintain 2006. Er betonte anlässlich des Pressegesprächs in Hannover: „Wir haben genau zum richtigen Zeitpunkt der Branche eine eigenständige Messeplattform bieten können, nämlich in einer Zeit, in der industrielle Instandhaltung betriebs- und volkswirtschaftlich an Bedeutung gewinnt.“ Einen Messevorbericht zur Maintain, die nach derzeitigem Anmeldestand einen Ausstellerzuwachs von ca. 70 % zu verzeichnen hat, finden Sie ab Seite 26.
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