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Sartorius: Auf Wachstum programmiert

Wägetechnik
Sartorius: Auf Wachstum programmiert

Die Sartorius AG ist weltweit präsent und zählt international zu den Markt- und Technologieführern der Wäge-, Separations- und Gleitlagertechnik. Der Konzern sieht sich zunehmend als Anbieter von Komplettlösungen in den mechanischen, elektronischen und biochemischen Engineering-Bereichen. Eine Schlüsselrolle bei der strategischen Ausrichtung spielt die Wägetechnik. Für die Premium-Analysenwaage Genius erhielt das Unternehmen jetzt den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft für mittelständische Unternehmen.

Die Produktpalette der Sartorius AG reicht von Industrie- und Laborwaagen über Filtrationssysteme bis hin zu speziell zugeschnittenen Gleitlagern, wie sie beispielsweise in Dampfturbinen verwendet werden. Die Aktivitäten in der Separationstechnik orientieren sich in steigendem Maße an biotechnologischen Anwendungen. Dabei entwickelt sich Sartorius in zunehmendem Maße vom Produktanbieter zum Problemlöser, wobei die Prozesskette beim Anwender im Mittelpunkt der Bemühungen steht.

Seine weltweiten Aktivitäten hat der Sartorius-Konzern mit Wirkung zum 1. Januar 2001 den folgenden drei operativen Geschäftsbereichen neu zugeordnet:
• Mechatronik (bisher Wäge- und Gleitlagertechnik)
• Biotechnologie und Umwelttechnik (bisher Separationstechnik)
In den ersten neun Monaten des Jahres 2000 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 295,2 Mio. Euro. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von 57%. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im dritten Quartal auf 3377.
Ziel: Marktführerschaft in derLaborwägetechnik
Der Geschäftsbereich Wägetechnik trägt seit Januar 2001 die Bezeichnung Mechatronik und umfasst auch die Aktivitäten des Gleitlager-Sektors. Die Leitung dieses Geschäftsbereiches hat Michel Warter, Mitglied des Vorstandes der Sartorius AG, übernommen. Dr. Stephan Weyhe, Marketing Director Weighing Technologie und Karl-Heinz Bornemann, Division Manager Europe Weighing Technology, erklärten gegenüber der cav, welche marktpolitische und technische Zielsetzungen Sartorius in diesem Bereich verfolgt. „Um Kundenerwartungen und -ansprüche in der Wägetechnik ganzheitlich zu erfüllen, wurde die technologische und strategische Position durch Firmenzukäufe deutlich verbessert. Diese Maßnahmen führten zu einer nachhaltigen Stärkung des Laborbereichs und leiteten im Industriesektor den strukturellen Ausbau ein. Ziel des Unternehmens ist es, wägetechnische Anwendungen in den Betrieben umfassend zu lösen – und zwar weltweit“, fasst Bornemann zusammen. „Im Bereich der Laborwägetechnik strebt Sartorius die Weltmarktführerschaft an. In diesem Bereich besitzen wir bisher schon unsere höchsten Marktanteile und die beste Marktposition“, analysiert Dr. Weyhe die gegenwärtige Situation.
Die bisherigen Erfolge bei der Ausrichtung auf die Marktführerschaft in der Labor- und der industriellen Wägetechnik lassen sich am besten anhand von Produktbeispielen darlegen. Dabei wird deutlich, wie sich der traditionelle Geschäftsbereich Laborwägetechnik und die neuen Aktivitäten in der industriellen Wägetechnik ergänzen.
Analytik als Prozessgrundlage
Als optimales Arbeitsmittel für analytische Wägeaufgaben in den Labors der Pharma-, Chemie- und Nahrungsmittelindustrie zeigt sich die neue Waagenbaureihe Genius ME (Abb. 1), die im Januar 2001 den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft für mittelständische Unternehmen erhalten hat. Die vier Modelle – Semimikro- und Analysenwaagen – überdecken einen Wägebereich von 0,01 mg bis 410 g. Die Analysenwaagen liefern präzise Ergebnisse innerhalb von 2,5 s. Eine der Besonderheiten dieser Serie ist ein serienmäßig integrierter Statik-Eliminator im Wägeraum. Per Tastendruck oder Zeitautomatik neutralisiert ein Strom ionisierter Luftmoleküle elektrostatische Aufladungen des Wägegutes und der Taragefäße. Substanzen mit geringer Leitfähigkeit wie Kunststoffe, Glas, feine Pulver oder Filter lassen sich dadurch sicher beherrschen. Ladungen aus dem Umfeld schirmen leitfähig beschichtete Windschutzscheiben ab. Der dreigeteilte motorbetriebene Windschutz kann jeder Wägesituation optimal angepasst werden. Das gilt auch für Anwendungen innerhalb eines Laborabzugs. Für diese Waagen steht ein komplettes Anwendungspaket mit Programmen für die häufigsten Applikationen im analytischen Labor zur Verfügung.
Wägemodule im Prozessablauf
Voraussetzungen zur Erzeugung rezepttreuer Produkte in gleich bleibender Qualität sind genaues Wägen und Dosieren. Genaues Wägen ist aber immer auch in den ökonomischen Produktionsprozess eingegliedert und erfordert Einbindungen in die Abläufe des Unternehmens. Darüber hinaus sind die Einflüsse auf die Produktionskosten nicht zu vernachlässigen. Dies gilt insbesondere für das Dosieren und Rezeptieren in der chemischen, pharmazeutischen und petrochemischen Industrie.
Die Modelle der Industriewaagen-Baureihe WIM (Weighing in Motion) sind mit einem Wägetransportband ausgerüstet und können unmittelbar in den Produktionsprozess eingebunden werden (Abb. 2). Der Herstellungsablauf wird dabei nicht unterbrochen. Durch höhenverstellbare Aufstellböcke lassen sich die Wägemodule unterschiedlichen Produktions- oder Logistiklinien anpassen. Innerhalb der Baureihe gibt es zwei Varianten. Die Economy-Reihe dient ausschließlich dazu, Wägewerte dynamisch zu erfassen. Demgegenüber verfügen die Quality-Modelle über weitere Zusatzfunktionen. 25 Datenspeicher speichern die produktbezogenen Toleranzen, serielle Schnittstellen übermitteln die Gewichtswerte. Außerdem können über Relais Sortieranlagen, Warneinrichtungen oder Transportsysteme in Abhängigkeit vom Wägeergebnis gesteuert werden. Jede Baureihe wiederum verfügt über drei Modelle mit unterschiedlich gestalteten Transportbändern. Der maximal mögliche Wägebereich beträgt bei allen Ausführungen 35 kg. Die Genauigkeit beim dynamischen Wägen liegt bei 25 g, wobei Produktbesonderheiten eine Rolle spielen.
Komplettlösungenfür Batchprozesse
Moderne Produktionsanlagen der chemischen Industrie werden immer komplexer. Unverzichtbare Anforderungen an den Produktionsprozess sind hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit. Gleichzeitig aber soll die Bedienung einfach und überschaubar sein sowie der Aufwand für die Wartung wirtschaftlichen Gesichtspunkten genügen. Für einfache und umfangreiche Chargen orientierte Produktionsprozesse (Batch-Prozesse) erarbeitet Sartorius wägetechnische Lösungen, die Datenverarbeitung, Datenverwaltung und Verfahrenssteuerung einschließen. Das dreistufige Konzept deckt unterschiedliche Ebenen von Prozess- und Benutzeranforderungen ab.
Für kleine Batch-Lösungen steht das autark arbeitende System Basic Batch zur Verfügung (Abb. 3). Es kann bei unterschiedlichsten Arten von Wäge-, Misch- und Befüllprozessen eingesetzt werden und kommt ohne zusätzliche Hardware wie PC oder Terminal aus. Zum Definieren und Modifizieren von Rezepten enthält das System die Datenbank Rezepturverwaltung. Mit Hilfe der internen SPS lässt sich ein Prozess eigenständig steuern. Außerdem sind Schnittstellen zu anderen Systemen vorhanden. Über Interbus-S, Profibus und DeviceNet kann Basic Batch als Feldbus Slave kommunizieren. Typische Anwendungen sind Mischprozesse chemischer Reinigungsmittel, Fassbefüllungen oder Herstellungsverfahren für Lacke und Harze.
Wenn es darum geht, Batch Applikationen mit einer großen Anzahl von Rezepten und Komponenten zu realisieren, dann kommt das System Extended Batch zum Zuge. Mit dieser Lösung lässt sich ein kleines Netzwerk von unabhängig arbeitenden Batch-Controllern aufbauen. Die Rezepturverwaltung verlagert sich auf den PC. Das Bedienkonzept ist einfach und selbsterklärend. Der Anwender hat die Wahl, das System über den PC oder vor Ort vom Controller aus zu bedienen.
Advanced Batch heißt die dritte Stufe der Batch-Lösungen. Sie ist für Anwendungen konzipiert, bei denen viele Rezepturen auf unterschiedlichen Produktionslinien verwaltet und abgearbeitet werden sollen. Als Feldbus-Master konfigurierte Batch-Controller steuern eine Vielzahl von Prozess-Ein- und -Ausgängen ohne den Einsatz einer externen SPS. Mit dieser Lösung lässt sich ein Netzwerk unabhängig arbeitender Controller aufbauen. Rezepturverwaltung und Steuerung übernehmen PCs mit entsprechender Software. Verwendet wird dieses Konzept beispielsweise bei der Fertigung von PVC-Rohren für die Wasserversorgung. Drei Controller steuern dabei neun Waagen in drei Produktionslinien. Bis zu drei Waagen versorgen die Mischer des jeweiligen Produktionsstranges. Jede Waage wiederum lässt sich jeder Produktionslinie zuordnen. Aus den Mischern werden 18 Silos befüllt. Die Lösung beinhaltet neben der Produktions- und Prozesssteuerung die Datenkommunikation auf verschiedenen Ebenen und die Visualisierung des Herstellungsprozesses.
E cav 270
Wägetechnik Konzernübersicht
Sartorius AG, Göttingen
Hochauflösende Wägetechnik für das Labor und im Prozess, Ex-geschützte Waagen, Feuchtebestimmung, Elektroanalytik, Integrierte Anwendungssoftware
Dr. Hans Boekels GmbH & Co, Aachen
Dynamische Wägetechnik bis 500 Wägungen/Minute, Kontrollwaagen, Bandwaagen, Metallsuchtechnik, Spezifische Hard- und Softwarelösungen
GWT GLOBAL Weighing Technologies GmbH, Hamburg
Wägezellen für Druck- und Zuglasten incl. Zubehör, Analoge und digitale Transmitter, Kompakt- und System-Wägeindikatoren, Dosiersysteme, Wägebrücken und -plattformen, On-Board-Weighing-Systeme, Produktspezifische Wägeapplikationen, Engineering,
Denver Instrument Company, USA
Waagen, Elektochemische Messgeräte (pH-Meter, Feuchtemessgeräte (Mikrowellentechnik)
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