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Zutrittskontrolle: Aus einem Guss

Für industrielle Großobjekte
Zutrittskontrolle: Aus einem Guss

Trotz riesiger Datenmengen, Kilometern von Datenwegen und extrem hohen Sicherheitsanforderungen arbeiten die MICAccess-Systeme schnell, zuverlässig und manipulationsgeschützt. Die Zutrittskontrollsysteme für industrielle Großanlagen mit mehreren 100 Durchtritten und einigen 100 000 Personen sind ganzheitlich konzipiert, in vorhandene Strukturen (IT und Organisation) integrierbar und werden dabei den individuellen Anforderungen gerecht.

Dr. Helmut de Witt

Unternehmensfusionen und Konzernverschmelzungen in der Chemie- und Pharmaindustrie lassen gigantische Unternehmenskonglomerate mit dezentraler Struktur entstehen, die nicht selten über die ganze Welt verteilt sind. Diese Entwicklung stellt die Sicherheitsbranche vor neue Herausforderungen: Wie sollen heterogene Sicherheitssysteme unterschiedlicher Standorte zu einem unternehmensweit einheitlichen System integriert werden? Wie können Zutrittskontrollen über Hunderte von Kilometern sichergestellt werden? Wie werden Ausfallsicherheit und Systemverfügbarkeit für alle Objekte gewährleistet?
Eine extrem hohe Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit stellt die wichtigste und gleichzeitig schwierigste Anforderung an ein Zutrittskontrollsystem dar. Je größer das System, d. h. je verteilter die Objekte und je mehr zu kontrollierende Durchtritte vorhanden sind, umso größer ist die Gefahr von Ausfällen, aber auch die von Manipulationen und umso schwieriger ist die Verfügbarkeit in Echtzeit. Das Zutrittskontrollsystem MICAccess erfüllt alle diese Anforderungen durch ein hierarchisches Konzept, in dem über drei Ebenen bestimmte Aufgaben und Daten aufgeteilt sind. Durch Redundanzen und verteilte, dezentrale Intelligenzen wird für einen reibungslosen Betrieb des gesamten Systems gesorgt.
Das Data Management System (DMS) repräsentiert die oberste Ebene des Systems. Hier werden alle administrativen Aufgaben ausgeführt, beispielsweise die Bekanntmachung neuer Ausweise und die Vergabe von Zutrittsrechten sowie die Anbindung der plattformunabhängigen und replikationsfähigen Datenbank und die Führung des Logbuchs. Das DMS ist auch für die Vernetzung der einzelnen Betriebsstätten eines Großunternehmens und für den automatischen Abgleich der Zutrittskontrolldaten verantwortlich. Vorteil dieser übergeordneten Ebene ist eine zentrale Steuerung und Überwachung aller Aufgaben und Dienste inklusive eines zentralen Störfallmanagements. Dies gilt ganz besonders für viele über eine große Fläche verteilte Objekte.
Die zweite Ebene setzt sich aus einem oder mehreren sogenannten Main Access Controller (MAC) zusammen. Dort werden nochmals alle ortsbezogenen Daten für den Dauerbetrieb bereitgehalten und an die unterlagerten Geräte weitergegeben.
Aufgrund seiner Eigenständigkeit ist der MAC in der Lage, auch ohne Kontakt zur nächst höheren Ebene alle relevanten Stammdaten und Ereignismeldungen über mehrere Tage hinweg zu speichern und alle Zutrittskontrollfunktionen auszuüben. Gerade diese Eigenschaft trägt entscheidend zur Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit des Systems bei. Zusätzlich ist eine einfache sukzessive Erweiterung auf viele Türen und Durchtritte möglich, ohne die Leistungsfähigkeit des Systems zu beeinträchtigen.
Die eigentliche Türüberwachung erfolgt in einer dafür entwickelten sogenannten Door Control Unit (DCU), die zusammen mit den Ausweislesern und dem Local Access Controler (LAC) die unterste, dritte Ebene bildet. Der LAC ist für die komplette Abwicklung der Zutrittslogik an den angeschlossenen Durchtritten verantwortlich und trifft selbst bei Ausfall einer höheren Ebene mit den Informationen in einem batteriegepufferten Speicher Zutrittsentscheidungen selbständig. Weitere Vorteile der dritten aus mehreren Komponenten bestehenden Ebene sind zum einen eine kurze Verbindung zwischen der DCU und den Ausweislesern, die in der Regel durch eine einfache Busverkabelung hergestellt wird, und zum anderen eine problemlose Montage. Eine Besonderheit stellt die getrennte Busverkabelung von Leser und DCU dar. Sie verhindert die Beeinflussung der Türsteuerung und das Öffnen von Durchtritten durch Manipulationen oder Sabotageakte an Leserschnittstellen im ungeschützten Außenbereich.
Verteilte Systeme sind zwar einfach zu erweitern, aber schwieriger zu überwachen. Hier bietet MICAccess eine automatische und ständige Aktualisierung aller Daten auf allen Ebenen an, wobei die Länge der Verbindungswege unerheblich ist.
Kommunikation, Kontrolle und Störfallmanagement über weite Strecken
Bei einem Zutrittskontrollsystem, das über viele Kilometer hinweg Daten austauscht, ist die Distanz ebenso ein Problem wie die Verlegung von Datenleitungen und die Verfügbarkeit an jedem Kontrollpunkt. Das MICAccess System zeichnet sich dadurch aus, dass es vorhandene Datenleitungen unterschiedlicher Art zum Datentransfer nutzen kann. Dies gilt sowohl für die Kommunikation innerhalb eines Gebäude/Grundstückkomplexes als auch für die Kommunikation zwischen Kontinenten. Bei kleineren Entfernungen kommen preiswerte Bussysteme (RS422 und RS485) oder lokale Netzwerke (LAN) zur Anwendung. Für die Kommunikation zwischen Gebäuden oder Objekten werden beispielsweise ISDN oder vorhandene WANs als Transportmedium, für die weltweite Kommunikation Satellitenverbindungen eingesetzt. Dadurch wird mit unterschiedlichsten Kommunikationstechniken ein konzernweit einheitliches System realisiert. Für die permanente Überwachung aller Leitungswege sorgt ein separater Prozess, der die Datenverbindungen auf ihre Verfügbarkeit überprüft und entsprechende Störungen anzeigt. Somit ist eine ständige zentrale Kontrolle und damit eine zügige Behebung von Störungen gewährleistet.
Implementierung und Anpassung an vorhandene Strukturen
Auch die Anbindung des Zutrittskontrollsystems an vorhandene Fremdapplikationen wie Zeitwirtschaftssysteme, Alarmmanagementsysteme oder Gebäudeleittechnik stellt eine besondere Herausforderung dar. Hierfür sind anwendungsspezifische Schnittstellen erhältlich, so dass vorhandene Organisationsstrukturen wie z.B. eine SAP-Zeitwirtschaft genutzt werden können, aber auch eigene Zusatzmodule wie z.B. Zeiterfassung, Ausweiserstellung oder Einsatzinformationen. Für den Fall, dass bisher unabhängige Unternehmen zu einem Ganzen zusammenwachsen, müssen viele unterschiedliche IT-Infrastrukturen vereint werden. Der Systemanbieter hat diese Erfahrung und erstellt aus vorhandenen Schnittstellen und Einzelsystemen ein Gesamtsystem.
E cav 294
LARGE SCALE SECURITY SYSTEM Zutrittsrechte flexibel konfigurieren
MICAccess ist ein Zutrittskontrollsystem, das gezielt für die Überwachung großer Objekte mit hohen Sicherheitsanforderungen und komplexen Berechtigungsregeln entworfen wurde. Seit über 10 Jahren sind MICAccess-Systeme in sicherheitskritischen Institutionen im Einsatz. Durch seine Client/Server-Architektur und seinen klaren modularen Aufbau ist MICAccess für große und komplexe Systeme, jedoch auch für anspruchsvolle kleine bis mittelgroße Systeme geeignet. Zusammen mit einer breiten Palette von Hardwarekomponenten lassen sich mit MICAccess Systeme aufbauen, die angefangen vom System mit nur wenigen Türen bis hin zur konzernweiten, weltumspannenden Mammut-Applikation reichen.
MICAccess erlaubt eine außerordentlich flexible Konfigurierung von Zutrittsrechten, Zeitmodellen, Raumzonen und Türparametern. Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten Features. Einige dieser Funktionen bedürfen spezieller Hardware-Komponenten und Softwarelizenzen:
• Zutrittsfolgekontrolle,
• Doppelbuchungssperre (Anit-Pass-Back),
• Schwarze Liste von Ausweisen,
• Sperrung von Personen (befristet und unbefristet),
• Dauersperre / -freigabe von Türen,
• Einzelfreigabe,
• Türkonfigurierung über Türmodelle und Parameter,
• Alarmunterdrückung,
• Personenbezogene Zeitmodelle,
• Periodische Kalendermodelle,
• Raum-Zeit-Berechtigungen,
• Wege- und Rückweg-Kontrolle,
• Raumzonenbilanzierung,
• Gruppenbegehung,
• Schleusensteuerung,
• PIN-Code-Identifikation,
• Stiller Alarm,
• Bild- und Fingerprintverifikation,
• Vereinzelung durch Gewichtskontrolle,
• Parkhausfunktionen,
• Zufallskontrollen.
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