Trocken aufgestellte Eintauchpumpen aus Kunststoff bieten immer dann eine elegante Lösung, wenn aufgrund der Platzverhältnisse oder verfahren- bzw. medienbedingt die Pumpen außerhalb eines Behälters installiert werden müssen. So bewegen die lagerlosen Pumpen der ETL- und ETLB-Serie von ASV Stübbe Chemikalien und Suspensionen mit Sedimenten oder auch starker Kristallbildung, die von gelagerten Eintauchpumpen nicht zu fördern sind.
Manfred Wessel
Alle trocken aufgestellten Eintauchpumpen von ASV Stübbe sind für das Umwälzen oder Abpumpen von sauberen und auch leicht verschmutzten Medien ausgelegt. Ihren universellen Vorteil zeigen die Pumpen dort, wo zum Beispiel gleitringgedichtete Kreiselpumpen infolge der abzudichtenden Medien versagen oder aber kostspielige Gleitringdichtungsvarianten in den Kreiselpumpen eingesetzt werden müssten. Die Pumpengrößen von der ETLB-T 15-60 bis zur Baugröße 80-200 ermöglichen Förderleistungen von maximal 104 m³/h bei Förderhöhen bis zu max 19 m bei 1450 1/min, bzw. 60 m³/h bei Förderhöhen bis max. 38 m und 2900 1/min. Die Eintauchtiefen der Pumpen reichen dabei von 275 bis zu 800 mm, wobei die nutzbare Eintauchtiefe durch eine Saugrohrverlängerung um bis zu 1500 mm zusätzlich vergrößert werden kann.
Die Pumpen können auch entfernt von den jeweiligen Behältern selbstansaugend und trocken aufgestellt werden. Dabei behindern keinerlei Aufbauten der Pumpen wie zum Beispiel die Motoren die freie Bewegung von Beschickungsautomaten an diesen Anlagen. Boden- oder seitliche Öffnungen in den Behälterwandungen für die Saugleitung der Pumpen sind nicht erforderlich.
Aufgrund der verschiedenen Medien und Betriebsbedingungen sind die Eintauchpumpen in der Standardausführung aus den thermoplastischen Kunststoffen Polypropylen (PP) und Polyvinylidenfluorid (PVDF) hergestellt. Weitere Materialien auf Anfrage. Die max. Medientemperatur für die Pumpen beträgt 70 bzw. 80 °C. Sämtliche im Medium befindlichen Edelstahlteile sind durch dickwandigen Kunststoff geschützt. Die ETL-T- und ETLB-T-Pumpen bieten dabei eine absolute Trockenlaufsicherheit, da sie ohne Gleitringdichtung und Gleitlagerung ausgerüstet sind und im Nassbereich keinerlei Lagerstellen besitzen.
Verbesserter Wirkungsgrad
Die freifliegenden Antriebswellen des Pumpenantriebes der ETLB-T sind vom Motorlieferanten in verlängerter Ausführung und sehr hoher Rundlaufgenauigkeit hergestellt. Eine präzise gewuchtete Pumpenmotorwelle mit einer Rundlaufgenauigkeit im Bereich 1/100 ist dabei Standard. Durch die hydrodynamische Lagerung der Pumpenwelle im Pumpenkopf wird der schwingungsfreie Lauf der Pumpen über den gesamten Förderbereich erreicht. Zusätzlich wird durch das dickwandige Tauchrohr die Stabilität der Pumpen auch bei höheren Temperaturen sichergestellt. Die mit Hilfe von Computerberechnungen verbesserten Pumpenhydrauliken erhöhen wesentlich den hydraulischen Wirkungsgrad. Die eingesetzten hochwertigen Werkstoffe ermöglichen eine lange Lebensdauer der Pumpen. Durch die standardmäßige Verwendung geschlossener Laufräder mit integriertem Axialschubausgleich und in Verbindung mit der standardmäßigen hydrodynamischen Wellenabdichtung ergeben sich hohe Wirkungsgrade. Die Anpassung der Kunststoffpumpen in Anlagen mit dynamischem Bedarfsprofil durch frequenzgeregelte Motoren ermöglicht die jeweils optimale Steuerung von Förderstrom und Förderhöhe mit dem niedrigsten Energieverbrauch. Hierdurch sind große Energieeinsparungen möglich, da ca. 80% der Betriebskosten einer Pumpe durch die Energiekosten des Pumpenmotors verursacht werden.
Die Antriebsmotoren der ETLB-Kunststoffpumpen sind mit verstärkter Wälzlagerung und Lebensdauerschmierung ausgerüstet. Die Wälzlager der Antriebsmotoren sind an der Wellendurchführung sicher durch eine vorgeschaltete, speziell ausgebildete Doppeldichtung in der Kombination Silizium/FPM vor aufsteigendem aggressivem Medienkontakt geschützt. Zusätzlich halten vorgeschaltete Radialwellendichtringe an der Motorlagerung mögliche aggressive Umluft von der Lagerung fern. Dies ergibt eine hohe Betriebssicherheit verbunden mit wartungsfreier Betriebsweise und langer Lebensdauer
In der Praxis bewährt
In Galvanoanlagen wird mit trocken aufgestellten ETLB-Pumpen Chemisch Nickel gefördert. Das schwierig zu verpumpende Medium neigt dazu, in Pumpen starke Ablagerungen aufzubauen. Daher scheidet der Einsatz von gelagerten Eintauchpumpen hier von vornherein aus. Ablagerungen in den Pumpen, besonders im Spiralgehäuse und auch im Laufrad können beim Verpumpen nur durch extrem glatte, porenfreie Oberflächen vermieden werden.
Aus tiefgezogenen Metallen hergestellte Pumpen haben auch hier Probleme. Daher wählte ASV einen speziellen thermoplastischen Kunststoff aus ihrer Angebotspalette und setzt diesen in den Eintauchpumpen ETLB-T ein. Auch bei langer Laufzeit traten keinerlei Ablagerungen in den Pumpen auf.
Betrieb in falscher Drehrichtung möglich
Auch dieser durch Fehlbedienung hervorgerufene Betriebszustand verursacht in den Stübbe-Pumpen keinerlei Schäden. Das spritzgegossene Pumpenlaufrad der Kunststoffpumpen in geschlossener Ausführung mit eingegossenem Metallkern zur sicheren Drehmomentmitnahme ist mittels der Laufradbefestigung drehrichtungsunabhängig mit der Pumpenwelle verbunden. So wird sicher verhindert, dass sich das Laufrad infolge falscher Drehrichtung beim Anfahren der Pumpe löst. Diese Art der Laufradbefestigung ist bei sämtlichen Kunststoffpumpen Standard und vermeidet vor allem bei der Inbetriebnahme der Pumpenanlagen kostenintensive Betriebsunterbrechungen.
Halle 8.0, S17-S19
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