Die Lebensmittelproduktion setzt hohe Qualitätsmaßstäbe an die Handhabungseinrichtungen für Schüttgüter, von den Rohstoffen bis hin zum konfektionierten Endprodukt. Gerade im Bereich der Entleerung von Großgebinden sollte die Konstruktion dem Produktfluß optimal angepaßt sein. Das Produkt ist außerdem vor Einflüssen der Umgebung zu schützen, die Anlage muß reinigbar und keimarm sein.
Richard Denk
Das Reinigungsverhalten hängt entscheidend von der Oberflächenqualität des Werkstoffes ab. Maßstab hierzu ist im allgemeinen der Mittenrauhwert Ra. Für die gesamte Anlage sollte daher ein Reinigungskonzept erarbeitet und dokumentiert werden.
Das Anschlußsystem für den Auslaufstutzen des Big-Bags ist als Doppelring-System konzipiert. Ein staubdichtes Anschließen des Big-Bags wird dadurch gewährleistet. Der Innenring sollte die Anforderung als Verlängerung des Big-Bag-Auslaufstutzens ohne wesentliche Querschnittsverengung erfüllen können. Durch eine optimierte Geometrie ist ein durchgehender Produktfluß erzielbar. Die Reinigung des Anschlußsystems kann dadurch auf einfachste Weise erfolgen. Außerdem ist eine Entstaubung des Ringspaltes während der Entleerung notwendig.
Hygiene-Konzept für konstruktiven Aufbau
Gerade im Bereich der Big-Bag-Entleerung, wo die Eigenheiten der flexiblen Gebinde genauestens berücksichtigt werden müssen, ist ein optimal ausgearbeitetes Konzept unumgänglich. Größtenteils werden heute die Oberflächen – aufgrund der hygienischen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie – durch Elektropolieren hergestellt. Eine riß- und porenfreie Oberfläche ist dadurch gewährleistet. Schutzgasschweißungen und Füllungen der Rohre mit Inert- oder Formiergas erzielen zudem eine porenfreie Naht. Im Dichtungsbereich des Big-Bag-Anschlußsystems wird eine vorgespannte Profildichtung mit einer Schwalbenschwanznut eingesetzt. Durch diese Art der Konstruktion erfolgt ein Anpressen der Dichtung an die Nutwände auf ihrer gesamten Länge. Eine Wärmeausdehnung kann durch zusätzlichen Raum auf der Rückseite der Nut ausgeglichen werden.
Für den Produktfluß besonders geeignet sind Schläuche oder Metallfilterkerzen. Hierdurch wird die Gefahr der Produktanbackungen minimiert. Die Befestigung im Filtergehäuse ist annähernd spaltfrei auszuführen. Auf den Einbau von zusätzlichen, rohgasseitigen Armaturen sollte verzichtet werden. Die Anforderungen der Fertigungsqualitäten gelten genauso für nachgeschaltete Anlagenteile, zum Beispiel für Dosierschnecken oder Schleusen.
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