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Den Fälschern ein Etikett voraus

Moderne Etiketten erfüllen gleich mehrere wichtige Funktionen
Den Fälschern ein Etikett voraus

Das Auge isst mit, bereits beim Griff in das Supermarktregal. Den entscheidenden Impuls für die Produktauswahl liefert häufig das Etikett auf der Verpackung. Doch was passiert, wenn der Lieblingswein nach Spülmittel schmeckt oder der Räucherlachs nach verdorbenem Fisch riecht? Schuld daran sind häufig nicht Qualitätsmängel in der Produktion, sondern Lebensmittelfälschungen. Moderne Etikettentechnik hilft nicht nur bei der Präsentation, sondern auch beim Schutz vor kriminellen Machenschaften.

Süßigkeiten, Champagner, Essig, Öl, Gewürze, Käse und Honig gehörten zu den beliebtesten Produkten, die in den letzten Jahren unter falscher Flagge auf den Markt kamen. Aber es gab kaum ein Lebensmittel, das nicht von Kriminellen unter falschem Etikett in Umlauf gebracht wurde. Auch umetikettierte Fleischwaren wie Schinken, Wurst und Steaks sind für die Lebensmittelwirtschaft ein Ärgernis, das sich regelmäßig wiederholt.

Kein Wunder, dass die Verbraucher irritiert sind und in vielen Fällen zunächst den Herstellern die Schuld geben. Ein beträchtlicher Reputationsschaden ist die Folge. Die über viele Jahre mühsam aufgebaute positive Markenwahrnehmung wird dabei innerhalb kürzester Zeit ramponiert. Noch schlimmer sind die Folgen, wenn der Verzehr eines solchen Produkts zu gesundheitlichen Schäden führt. Regressansprüche kann der Hersteller nur dann abwehren, wenn er zweifelsfrei nachweist, dass das mangelhafte Produkt gar nicht aus seiner Produktion stammt. Dies gerichtsverwertbar zu belegen, ist jedoch gar nicht so leicht. Gelingt es nicht, muss der Hersteller den Schaden tragen, auch wenn er ihn nicht verursacht hat.
Sicherheit in mehreren Stufen
Der Schutz vor nachgemachten Produkten ist also eine lohnende Investition, insbesondere da immer mehr Firmen die Umsatzeinbußen oder Markenschädigungen durch Produktpiraterie zu spüren bekommen. Ein gewisser finanzieller und organisatorischer Aufwand ist deswegen beim Schutz vor Fälschungen sehr gut vertretbar. Obendrein kann der Endkunde durch den sichtbaren Schutz erkennen, dass die Marke hochwertig und das Produkt wertvoll ist. Besondere Formen, Aussparungen sowie Prägungen verleihen ihm einen hochwertigen Auftritt, den sich nachgemachte Produkte nicht leisten.
Wie bei einem Geldschein lassen sich auch bei Etiketten verschiedene Sicherheitsmerkmale aufbringen. Mit einfachen Merkmalen ist es für den Verbraucher leichter, einen Unterschied zwischen Original und Kopie zu erkennen. Sehr komplexe Merkmale wiederum helfen dabei, den Beweis der Urheberschaft anzutreten. Gleichzeitig steigt der Aufwand für den Fälscher erheblich an. Merkmale der Stufe 1 sind mit bloßem Auge einfach zu erkennen. Dazu gehören besondere Druckfarben, Prägungen, besondere Etikettenformen oder Stanzungen. In Stufe 2 sind die Kennzeichen nur mit Hilfsmitteln wie Lupe, Lampe oder Infrarot-Scannern zu finden. Zudem können sie so versteckt sein, dass Ort und Anwesenheit bekannt sein müssen, um sie zu entdecken.
Für Hersteller ist es empfehlenswert, zunächst mit relativ geringem Aufwand zu versuchen, ein besseres Schutzniveau zu erreichen. So lassen sich Schmuckfarben nutzen, die nicht aus den Grundfarben angemischt werden können. Solch einfache Sicherheitselemente kosten weit weniger als einen Cent pro Anwendung. Ein weiteres Beispiel für die erste Sicherheitsstufe ist die Verwendung eines Hologramms. Dieses Merkmal wirkt auf den Verbraucher attraktiv, da es sich bei Bewegung der Verpackung optisch verändert. Ein derart sichtbares Sicherheitsmerkmal bietet damit eindeutig einen Vorteil im Wettbewerb. Treten Fälschungen auf, lässt sich das Sicherheitsniveau mit wenig Aufwand weiter anheben.
So bietet Stufe 2 die Möglichkeit, zusätzliche Effekte in das Hologramm einzubauen, beispielsweise bewegte Darstellungen, Mini-schriften und Elemente, die nur mit Laserlicht sichtbar gemacht werden können. Höchste Fälschungssicherheit erzielen Mikroschriften, sehr kleine oder ultrahochaufgelöste Bilder. Dabei lassen sich alle genannten Effekte auch auf einem einzigen Hologramm kombinieren.
Merkmale der Stufe 3 sind gerichtsverwertbare Elemente, die individuell und einzigartig sind sowie unsichtbar sein können. Um dieses Sicherheitsniveau zu etablieren, bedarf es eines hohen Aufwands, da es sich um versteckte Charakteristika oder Zeichen handelt, die nur mit Spezialgeräten erkennbar sind. Das Umgehen dieser Schutzstufe ist mit besonders hohen Kosten verbunden.
Das universelle Etikett
Moderne Etiketten, wie sie Bizerba in vielen Varianten anbietet, vereinen jedoch nicht nur Sicherheitsmerkmale, sondern decken ein breites Spektrum an Aspekten ab: So sind sie nicht nur ein Indikator für Preis und Inhaltsstoffe, sondern liefern auch Barcodes, QR-Codes, RFID- oder RF-Tags. Damit werden sie zum Kommunikator und zentralen Bestandteil der Verpackung. Sie transportieren Corporate Design und Markennamen. Eine enge Abstimmung aller an der Herstellung Beteiligten ist deshalb ebenso wichtig wie moderne Drucktechnologien, die die Multifunktionalität von Etiketten ermöglichen. Manche Druckereien geraten hier schnell an die Grenze ihrer Möglichkeiten, besonders wenn es darum geht, Lösungsansätze zu definieren und operativ umzusetzen. Hoher Mehrwert entsteht vor allem dann, wenn die Eigenheiten des Herstellungsprozesses inklusive der eingesetzten Geräte bekannt sind und bei der Etikettierung berücksichtigt werden können. Der Kunde kann dann sämtliche technischen Möglichkeiten nutzen, um Funktionen auf einem Etikett zu vereinen.
Rechtskonforme Etiketten
Ein weiterer Punkt, der beim Druck von Etiketten nicht vergessen werden darf, sind die rechtlichen Vorgaben: Seit Dezember vergangenen Jahres gelten strenge Anforderungen für Etiketten. Im Zuge der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) muss der Kunde sämtliche Inhaltsstoffe und mögliche Allergene einwandfrei erkennen können.
Fehlerhafte Etiketten halten diesen Vorgaben nicht stand. Besonders wenn variable Informationen erst bei der Herstellung des Produktes eingebracht werden, kommt es zu schlecht lesbaren Etiketten. Die neueste Generation thermosensitiver Etiketten reagiert dank eines neuartigen Materials sehr viel besser auf Temperaturschwankungen. Das erlaubt punktgenaues Bedrucken und reduziert Fehldrucke. Da diese Etiketten im Gegensatz zum Thermotransferverfahren im und nicht auf dem Material reagieren, hält der Eindruck physikalischen Beanspruchungen von außen wesentlich besser stand. Das oberflächenversiegelte Material aus Papier oder thermosensitiver Folie ist darüber hinaus extrem kratzfest und weitgehend unempfindlich gegenüber Wasser. Dies ist insbesondere bei solchen Produkten ein Vorteil, die lange Lieferwege haben oder mit Kondenswasser in Verbindung kommen.
Das oberste Ziel bleibt immer, dass der Kunde auch weiterhin beherzt ins Regal greift und sich für jene Produkte entscheidet, die ihm optisch am besten gefallen und Vertrauen erwecken. Unternehmen, die zu diesem Zweck auf Variabilität der Etiketten, unterschiedliche Designs und Technologien setzen, können den Fälschern eine Etikettenlänge voraus sein.
prozesstechnik-online.de/dei0515403
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