Frigologo Kühllogistik wollte nicht in große und damit teure Grundstücksflächen investieren. Deshalb baute der Logistikdienstleister sein Hauptverteilzentrum in die Höhe. Damit sich dabei eine wirtschaftliche Nutzung des Luftraums ergibt, ließ er zwei automatische Etagenförderer als Bindeglied zwischen dem im Obergeschoss untergebrachten Kühllager und dem ebenerdigen Versand installieren.
Das in Seekirchen bei Salzburg errichtete, mit verschiedenen Temperaturzonen versehene Kühlhaus wurde 1998 von 4400 m2 auf fast 10 000 m2 umbaute Fläche vergrößert. Betreiber ist die Frigologo Kühllogistik. Mit rund 70 Mitarbeitern zählt das 1991 in Salzburg gegründete Unternehmen in seinem Marktsegment zu den führenden Anbietern Österreichs. Neben Seekirchen unterhält der Logistikdienstleister eine Niederlassung in Wien mit einer gekühlten Fläche von etwa 2300 m2 und weitere, ebenfalls gekühlte Umschlagflächen in der Steiermark sowie in Kärnten und Vorarlberg.
Komplettes Dienstleistungsspektrum
In Seekirchen lagert Frigologo Molkereierzeugnisse wie Milch, Käse, Joghurt und Butter, aber auch Wurst und Fleisch. Um alle Produkte unter den vorgeschriebenen Bedingungen aufbewahren zu können, ist dort für die Ware – abgesehen von einem auf 15 °C temperierten Bereich – ein Frischdienst-Segment mit Temperaturen von 2 bis 7 °C eingerichtet.
Frigologo bietet ein komplettes Dienstleis-tungsspektrum rund um die Logistik an. Das beginnt mit der Annahme der Bestellungen für den österreichischen Lebensmitteleinzelhandel und -großhandel und reicht über die Warendisposition und Beschaffungslogistik bis hin zur Lagerung, Kommissionierung, Distribution und Fakturierung.
Derzeit umfasst das Sortiment etwa 500 unterschiedliche Artikel. Die Erzeugnisse stammen aus dem gesamten EU-Raum, in den sie über ein europaweites Partnernetz auch wieder verteilt werden. Der Schwerpunkt liegt für Frigologo allerdings im Inland, wo das Unternehmen eine flächendeckende Versorgung des Handels garantiert. Dessen Zentralen werden täglich angefahren, die einzelnen Geschäfte zweimal wöchentlich. Bezogen auf eilige Fälle sichert Frigologo innerhalb Österreichs eine Auslieferzeit von maximal zwölf Stunden ab Seekirchen zu.
Raum und Zeit sparen
Das Kühllager in Seekirchen ist mit 1200 Lager- und 800 Pickplätzen ausgestattet. Der Inhalt des Lagers wird in gut einer Woche zweimal umgeschlagen. Da der Anteil der Ganzpaletten-Entnahmen gering ist, müssen die meisten Artikel kommissioniert werden. Deshalb setzt Frigologo dort auf manuelle Abläufe, die das Unternehmen mit Hilfe von Gabelstaplern durchführen lässt.
Ankommende Ware wird entweder sofort wieder auf abgehende Touren verteilt oder sie ist für die Einlagerung bestimmt. In diesem Fall nutzt Frigologo die automatischen Etagenförderer, die täglich rund 800 Paletten in das Obergeschoss transportieren. Die im Februar 1999 in Betrieb gegangenen Förderer sind für Einsätze bei Temperaturen von 0 bis 40 °C ausgelegt. Ihre Heber arbeiten jeweils mit einem Feingangantrieb. Letzterer sorgt für eine langsame, exakte und schonende Positionierung der Ware. Überdies ist einer der Heber mit einem integrierten Drehtisch versehen. Der verändert die Aufnahme- und Abgaberichtung des Etagenförderers und ermöglicht auf diese Weise, dass eine alte, verglichen mit dem neuen Hauptlager etwas erhöhte Lagerebene in den Materialfluss einbezogen werden kann.
Als Bindeglied zwischen den Stockwerken und den Etagenförderern fungieren in beiden Ebenen je zwei Rollenbahnen. Mit ihrer Funktion als Pufferstrecken für je sieben Europaletten kompensieren sie zugleich Schwankungen, die bei der Anlieferung der Waren auftreten können. Dadurch arbeiten die Etagenförderer kontinuierlich, ohne Personal für die Übergabe zu binden. Von den beiden pro Etage montierten Rollenbahnen wird in der Regel zur selben Zeit je eine für Ein- und Auslagerungen genutzt, so dass die Etagenförderer nie leer fahren müssen. Falls aber in einem Bereich ein wesentlicher Arbeitsüberhang besteht, kann der Anwender beide parallel in eine Richtung schalten.
Durch die Investition in die Etagenförderer spart Frigologo Raum und Zeit, denn die Ware lässt sich stets prompt und ohne Bedarf an zusätzlichem Stauraum weiter transportieren. Daraus resultiert ein deutlicher Vorteil gegenüber dem früher im alten Lager verwendeten „normalen“ Transportlift, den die Mitarbeiter immer manuell füllen und leeren mussten.
Redundanz sichert hohe Verfügbarkeit
Damit Frigologo die Etagenförderer durchgehend nutzen kann, ist eine hohe Verfügbarkeit erforderlich. Die ist, mit Ausnahme des Drehtisches, aufgrund der Redundanz gegeben, denn beide Förderer arbeiten autonom. Sollte doch einmal der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass beide Förderer zusammen ausfallen, müsste die Ware zeitaufwendig über das alte Lager entnommen werden. Deshalb wurde mit dem Hersteller der Etagenförderer vereinbart, dass dessen Kundendienst binnen zwei bis fünf Stunden im Hauptverteilzentrum eintrifft.
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