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Denkende Tanks

I/O-System erlaubt flexible Vernetzung
Denkende Tanks

Ghent Processing and Logistics, kurz GPL, ist ein Service-Zentrum für die petrochemische Industrie. Der Systemintegrator Egemin hat die Anlage vor kurzem automatisiert. Mit Hilfe des Wago-I/O-Systems 750 wurde ein äußerst flexibles Konzept verwirklicht.

Dipl.-Phys. Martin Witzsch

Die Unternehmenszentrale der europaweit tätigen Egemin-Gruppe befindet sich in Belgien. Dort befasst sich die Abteilung Process Systems mit Prozesssteuerung und Automatisierung. Strategische Allianzen mit weiteren Spezialisten sichern Egemin eine Marktposition als gefragter Systemintegrator.
Speziell für Tanklager hat Egemin das Konzept E’vita (Egemin vertically integrated tank terminal automation) entwickelt. E’vita bietet eine durchgängige Verbindung aller Automations-Ebenen von Business Management Systemen zu Prozess Control Systemen. Erreicht wird dies durch den Einbau der Zwischenebene Terminal Executing System Level oder kurz TES. Diese Ebene enthält eine zentrale Datenbank, auf die sowohl von der PCS-Ebene (Process Control System) als auch von der BMS-Ebene (Business Management System) zugegriffen werden kann. Das Ergebnis ist ein direkter Draht zwischen der Chefetage und einem Tank im Anlagenfeld. Die IO-Anbindung muss dicht an der Tankinstrumentierung erfolgen. Digitale und analoge EAs werden gleichermaßen benötigt, dazu Spezialkomponenten, wie z. B. Zähler. Im Wago-I/O-System 750 können all diese Funktionen in einem Knoten beliebig kombiniert und im Nachhinein erweitert werden. Damit sind auch komplexe Anbindungen kostengünstig zu realisieren.
Komplizierte Topologie
Eines der Egemin-Projekte im Geschäftsbereich Tanklager ist GPL (Ghent Processing and Logistics) am Seehafen von Gent/Belgien. Das ehemalige Texaco-, später Ethyl Additives-Werk gehört seit Ende 1997 zur ADPO-Gruppe. Unter der Leitung von ADPO wurde GPL zu einem Logistik- und Verarbeitungszentrum mit erheblichen Kapazitäten umgebaut. GPL verfügt über 180 Tanks mit einer Gesamtkapazität von 61 000 m3. Die Mehrzahl der Tanks ist isoliert, beheizbar und mit Mischern oder Rührwerken versehen. In separaten Reaktoren lassen sich Hochtemperatur- und Hochdruck-Prozesse, Veresterung und Polymerisation kundenspezifisch fahren. Ein vollautomatisches Lager mit über 4000 Palettenplätzen, mehrere Abfüllstationen, eine Anlegestelle für hochseetüchtige Schiffe und ein eigener Gleisanschluss gewährleisten einen zügigen Warenumschlag.
Um die Anlage auf dem Stand der Technik zu halten, wurde Egemin mit der Automatisierung und der Installation eines Supervisions-Systems beauftragt. Hierbei gilt zu beachten, dass bei GPL sehr verschieden große Tanks in unterschiedlichen Kombinationen über das gesamte Gelände verteilt sind. Das heißt, man hat es nicht nur mit einer sehr komplexen Gesamttopologie zu tun, sondern jeder Tank hat zusätzlich seine eigene, spezielle Topologie. Außerdem verändert die Anlage ständig ihr Gesicht. Neue Tanks werden gebaut, teils von GPL, teils von Fremdfirmen. Diese Firmen mieten sich auf dem Gelände ein, weil sie von der GPL-Infrastruktur profitieren. Zur Automatisierung einer derartig komplexen Anlage benötigt man eine hochflexible I/O-Anbindung. Beim Wago-I/O-System 750 genügt es, einen neuen Sensor bis zur nächsten control box (Verteiler im Feld) zu verdrahten. Dort wird dann an einen vorhandenen Knoten eine weitere Klemme angefügt und schon steht die Verbindung. Kostspielige Extra- Koppler und ein Eingriff in das Busnetz entfallen.
Hohe Anforderungen erfüllt
Die Automatisierung von GPL war selbst für die erfahrenen Tankanlagen-Profis von Egemin ein schwieriges Projekt, da hohe technische Anforderungen und scharfe Vorschriften zu beachten waren. Deren genaue Umsetzung war maßgeblich für den Erfolg des Projekts. Teilweise wurden Glasfaserkabel eingesetzt, um den Ex-Schutzvorschriften zu genügen. Das Netz ist sehr flexibel gehalten. Notfalls kann bei Ausfall einer Steuerung durch simples Wechseln des Busanschlusses eine andere Einheit die Prozesskontrolle übernehmen.
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