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Der Beginn einer neuen Ära

Tetra Pak Deutschland steigt in den Kunststoffmarkt ein
Der Beginn einer neuen Ära

Tetra Pak bietet ab sofort in Deutschland neben Karton- auch Kunststoffverpackungen an. Außerdem führt das Unternehmen in Deutschland die bereits im Ausland erfolgreich erprobten aseptischen PET-Abfüllanlagen und Blasmaschinen sowie eine aseptische HDPE-Abfüllanlage ein. Abgerundet wird das Angebot durch zwei neuartige Barrierelösungen, mit denen PET-Flaschen diffusionsdicht werden.

Die Etablierung von Flaschen aus Polyethylenterephthalat (PET) für Bier, Säfte und kohlensäurehaltige Getränke wurde bislang durch die ungenügenden Barriereeigenschaften des Kunststoffs behindert. Hierbei kam es einerseits zu einem vorzeitigen Entweichen der Kohlensäure und andererseits zum Eintritt von Sauerstoff, was die Haltbarkeit flüssiger Nahrungsmittel stark beeinträchtigte. Mit den beiden Beschichtungslösungen Glaskin und Sealica bietet Tetra Pak jetzt diffusionsdichte PET-Flaschen an (Abb. 2). Sie gewährleisten eine Lagerfähigkeit empfindlicher Lebensmittel von bis zu 12 Monaten.

Beim Glaskin-System wird eine kristallklare, dünne Schicht einer Silicium-Sauerstoff-Verbindung auf die Innenseite fertig geblasener PET-Flaschen aufgetragen. Glaskin unterbindet den Gasaustausch und ist darüber hinaus geschmacksneutral. Tests mit Bier und Saft ergaben keinerlei Qualitätsbeeinträchtigungen der verpackten Produkte. Das Beschichtungsverfahren ist für Flaschen von 0,2 bis 2 l Inhalt in allen gängigen Flaschenformen geeignet. Es lassen sich bis zu 18 000 Flaschen pro Stunde beschichten.
Die an den Markttests teilnehmenden Abfüller geben bislang der Anlieferung fertiger Flaschen und Verschlüsse den Vorzug, doch auch die Vor-Ort-Produktion wird in Zukunft möglich sein. Dabei übernimmt Tetra Pak das Aufblasen von Preforms und die Glaskin-Beschichtung in einem Nebenraum des Abfüllbetriebs und führt von dort die Flaschen direkt an die Abfüllanlage. Die Recyclingfähigkeit der PET-Flaschen wird durch die Glaskin-Beschichtung nicht beeinträchtigt. Das Recycling in Deutschland wird über das DSD im Rahmen der Kunststoffverwertung abgewickelt.
Das Sealica-Verfahren basiert auf einer Beschichtung, die auf den Vorformling von außen aufgetragen wird. Die Schichtstärke lässt sich individuell verändern, so dass unterschiedliche Grade an Gasdichtigkeit für verschiedene Füllgüter erreicht werden können. Der Anwender zahlt nur für die Menge Barrierematerial, die er tatsächlich verbraucht.
Bei der Barriereschicht handelt es sich um einen thermoplastischen Kunststoff, der über eine strategische Allianz von Tetra Pak und Dow Chemical geliefert wird. Dow Chemical vertreibt das Material unter dem Markennamen Blox.
Aseptische Abfüllung in PET
Seine fast 40-jährige Erfahrung in der aseptischen Abfüllung von flüssigen Nahrungsmitteln in Kartonverpackungen setzt Tetra Pak in Deutschland ab sofort auch für aseptische PET-Abfüllsysteme ein. Für die Abfüllung stiller Getränke wie Säfte und Eistee bietet das Unternehmen eine Komplettlösung mit Streckblasmaschinen und Abfüllanlagen an. „Unsere Kompetenz ist die wirtschaftliche und flexible aseptische Abfüllung, unabhängig vom Verpackungsmaterial“, erklärt Harry Salonaho, Vorsitzender der Geschäftsführung der deutschen Tetra Pak-Gruppe.
Die Abfüllanlage für PET-Flaschen kommt ohne den handelsüblichen Reinraum aus, was die Bedienerfreundlichkeit erhöht und zu erheblichen Kosteneinsparungen führt. Nach dem Blasen werden die Flaschen in der aseptischen RFA-40-Rotationsabfüllanlage Tetra Plast über drei 40-Kopf-Karussells sterilisiert, ausgewaschen und kaltaseptisch abgefüllt (Abb. 3). Anschließend werden die Flaschen über ein 12-Kopf-Karussell mit vorsterilisierten Schraubverschlüssen versehen. Angeboten werden heute Flaschenhalsgrößen zwischen 28 und 38 mm.
„Unsere PET-Anlagen zeichnen sich durch einfache Bedienung und wirtschaftlichen Betrieb aus“, erklärt Salonaho. „Nachdem wir weltweit mit drei Anlagen fast 100 Millionen Flaschen ohne Probleme gefüllt haben, sind wir davon überzeugt, ein sehr sicheres und einfach zu operierendes PET-Abfüllsystem auch für den deutschen Markt entwickelt zu haben.“
Die Anlagenkapazität einer Anlage beträgt 12 000 Abfüllungen pro Stunde. Auf einer Maschine lassen sich alle gängigen Flaschengrößen und Flaschenformen verarbeiten.
Bis zu 7200 PET-Flaschen pro Stunde
Für das Blasen der Preforms hat Tetra Pak zwei vollautomatische PET-Streckblasmaschinen entwickelt: die Tetra Plast LX-2 für kleine Kapazitäten und die Tetra Plast LX-6 (Abb. 4) für bis zu 7200 PET-Flaschen pro Stunde. Die Tetra Plast LX-2 mit einer Kapazität von maximal 3000 Flaschen pro Stunde ist so ausgelegt, dass sie zwei Flaschen gleichzeitig bläst. Das durch Infrarotkameras gesteuerte Heizsystem ermöglicht eine hohe Heizleistung für eine sehr gute Materialverteilung beziehungsweise Materialdehnung und gewährleistet eine hohe Produktionsleistung bei gleich bleibend hoher Flaschenqualität. Die Bedienerführung und Kontrolle über Touch-Screen ermöglicht kurze Umrüstzeiten für unterschiedliche Flaschengrößen und Flaschenformen. Die Maschine ist für die Herstellung von 0,25- bis Drei-Liter-Flaschen geeignet.
Die Tetra Plast LX-6 ist für Flaschengrößen von 0,25 bis 2 l ausgelegt – durch leichte Modifikationen sogar bis zu 2,25 l.
Die Flaschen sind für eine breite Palette von Getränken und flüssigen Lebensmitteln geeignet, von kohlensäurehaltigen Getränken über Bier und Eistee bis hin zu Speiseöl.
Aseptische Abfüllanlagen für HDPE-Flaschen
Im Bereich der aseptischen Abfüllung für Molkereiprodukte erweitert der Verpackungsspezialist sein Angebot um Flaschen aus HDPE (High-Density-Polyethylen). Harry Salonaho: „Auf internationalen Märkten sind haltbare Milchprodukte in der Plastikflasche kein Novum mehr. Um deutsche Molkereien im internationalen Wettbewerb zu unterstützen, haben wir uns entschieden, neben Getränkekartons auch Kunststoffflaschen anzubieten.“
Das Konzept des Unternehmens besteht in der Herstellung fertig geblasener Flaschen beim Kunden. Für die einfache und kostengünstige Abfüllung von haltbarer Milch in HDPE-Flaschen hat Tetra Pak eine Abfüllanlage entwickelt, die ebenfalls ohne Reinraum auskommt. Diese lineare Abfüllanlage Tetra Plast LFA 20 kommt im Sommer diesen Jahres in Serie auf den Markt. Sie hat eine Kapazität von 12 000 Flaschen pro Stunde.
Weitere Informationen
zu den Barrierelösungen dei 200
zur aseptischen PET-Abfüllung dei 201
zu den PET-Streckblasmaschinen dei 202
zur aseptischen HDPE-Abfüllung dei 203
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