Als Vertragshersteller ist VSI darauf spezialisiert, Riegel nach Kundenwunsch zu entwickeln und zu produzieren. Zum Portfolio gehören Diät-, Sport- und Energieriegel, aber auch Riegel mit verschiedenen funktionellen Inhaltsstoffen und Snackriegel mit einem besonderen Geschmack oder ernährungsphysiologischen Profil. dei sprach mit Geschäftsführer Gerard Janssens.
dei: Herr Janssens, VSI ist einer der führenden europäischen Entwickler und Produzent von Riegeln. Wie setzen sich Ihre Kunden zusammen?
Janssens: So breit gefächert wie unsere Angebotspalette zeigt sich auch unser Kundenstamm. Das geht von kleinen, sehr spezialisierten Firmen in Nischenmärkten bis hin zu international operierenden Unternehmen.
dei: Wie gehen Sie bei einem neuen Kunden vor?
Janssens: Am Anfang steht eine spezifische Idee, ein bestimmter funktioneller Inhaltsstoff oder eine konkrete Zielgruppe. Davon ausgehend starten wir in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden den Produktentwicklungsprozess, den VSI falls gewünscht vollständig übernehmen kann – von der Beschaffung der Ingredients, über Erforschung und Tests bis hin zu Herstellung, Verpackung und Transport. Da jeder Riegel einzigartig und auf die Wünsche des Kunden maßgeschneidert ist, wird eine beträchtliche Zahl von Mitarbeitern aktiv in den Forschungs- und Entwicklungsprozess involviert. Das gibt den Herstellern die Möglichkeit, mit relativ geringen Investitionen neue Märkte zu erobern oder neue Produkte zu lancieren, ohne eigene Entwicklungsspezialisten zu beschäftigen. VSI hat im März dieses Jahres eine zusätzliche Anlage in Betrieb genommen und verfügt jetzt über insgesamt fünf Produktionsstraßen mit einer Kapazität von 250 bis 300 Mio. Riegeln jährlich.
dei: Wodurch unterscheidet sich VSI von anderen Anbietern?
Janssens: VSI setzt den Fokus auf die Entwicklung neuer Produkte und unterhält deshalb, wie schon erwähnt, eine relativ große Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Mit diesem Team von Fachleuten übersetzen wir Kundenwünsche erfolgreich in einen marktreifen Riegel. Darüber hinaus verfügen wir über einen sehr flexiblen Produktionsprozess, der es uns erlaubt, ein hohes Niveau an Produktentwicklung mit einem relativ niedrigen Auftragsvolumen zu kombinieren.
dei: Welche Mechanismen kommen in Ihrem Innovationsprozess zum Tragen?
Janssens: Unser Innovationsprozess basiert auf drei Pfeilern. Zum einen arbeitet VSI eng mit seinen Partnern zusammen, um die Markterfordernisse und -wünsche zu kennen. Des Weiteren halten wir ständigen Kontakt mit unseren Rohstofflieferanten, um den Überblick bei allen Neuerungen auf dem Rohstoffmarkt zu behalten, die in die Entwicklung von neuen Riegeln einfließen könnten. Und last but not least verfügen wir über ein engagiertes und erfahrenes Team von Produktentwicklern.
dei: Welcher Sektor ist in Europa der innovativste im Nahrungsmittelbereich?
Janssens: Der Gesundheits- und Lifestyle- Bereich ist enorm innovativ, und das wird sich in naher Zukunft noch verstärken. Dieser Markt entwickelt sich sehr schnell, weil den Menschen immer bewusster wird, wie wichtig gute, gesunde Ernährung und körperliche Aktivitäten sind und wie eng sie miteinander verknüpft sind. Das wird nicht nur von einer sich verändernden Nachfrage des Marktes gelenkt, sondern hat auch demografische Gründe, weil Menschen auch mit zunehmendem Alter fit bleiben möchten. Dennoch bleibt der Geschmack nach wie vor das Verkaufsargument Nummer eins.
dei: In Europa ist VSI bereits führend. Wie sieht es im Rest der Welt aus?
Janssens: Unsere Kunden kommen mittlerweile auch aus dem Nahen Osten, aus Australien, Südafrika und Südamerika. Mit unseren jüngsten Investitionen in eine Kapazitätserweiterung stärken wir unsere Position auf diesen Märkten, die in den letzten Jahren ständig gewachsen sind.
dei: Welche Ihrer Innovationen würden Sie als die wichtigste bezeichnen?
Janssens: Da wir kontinuierlich nach neuen Ingredients suchen und unsere Produktionsprozesse anpassen, hat sich die Palette unserer Möglichkeiten bei der Riegeltextur deutlich erweitert. Noch vor fünf Jahren waren Meal-Replacement-Riegel hart und hatten keinen wirklich angenehmen Geschmack, entsprachen also der Philosophie, dass man bei einer Diät zu leiden hat. Heutzutage können diese Riegel eine weiche oder knusprige Struktur haben und sind kaum noch von Schokoriegeln zu unterscheiden.
dei: An wie vielen Produkten arbeitet VSI jährlich?
Janssens: Wir entwickeln jedes Jahr über 1000 Muster mit einer breiten Vielfalt an Strukturen, Größen und Geschmacksrichtungen, aus denen dann etwa 120 bis 130 neue Riegel entstehen, die auf den Markt kommen. Damit sind wir für die Mehrheit der innovativen Marktneuheiten verantwortlich. Wir haben im Dezember auf der FiE in Paris eine herzhafte Variante mit Geschmacksrichtungen wie Pizza, Schinken, Chili oder Wasabi vorgestellt. Eine Abwechslung zu all den süßen Diätprodukten also. Selbstverständlich kann diese pikante Variante auf Wunsch auch mit weiteren funktionellen Komponenten angereichert werden.
dei: An welchen anderen Neuheiten arbeitet VSI momentan?
Janssens: Da fallen mir spontan drei ein. Ein Riegel mit einem 25 %igen Proteingehalt aus reinem Milchprotein, und das in Bio-Qualität. Dann ein Riegel, der 3 g Pinnothin enthält und dadurch ein höheres Sättigungsgefühl erreicht. Und schließlich noch ein 40-g-Riegel mit nur 99 Kalorien, die bisher schon in einem 25-g-Riegel stecken, wodurch ein besserer Sättigungseffekt bei gleicher Kalorienzahl erzielt wird. Sie sehen, die Ideen gehen uns nicht aus – die einzige Grenze ist die Fantasie.
prozesstechnik-online.de/dei0512426
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