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Die Zeit war reif

Dechema schlanker im Namen und flexibler mit internationalen Konzepten
Die Zeit war reif

Die wissenschaftlich-technischen Entwicklungen in den stoffumwandelnden Industriezweigen in diesem Jahrhundert wurden von Beginn an intensiv von der Dechema begleitet. Mit dem Jahr 2000 sind einige gravierende Neuerungen bei der Dechema zu verzeichnen. So wurde der Langname der Gesellschaft verkürzt und das Konzept der Achema auf weitere Kontinente übertragen.

Dr. Christina Hirche

Vor hundert Jahren begann Fritz Haber mit seinen Arbeiten zur Ammoniaksynthese, 1908 übernahm die BASF dafür die Patente, 1913 wurde die erste Großanlage gebaut und 1918 folgte der Nobelpreis. Damit setzte ein rasanter Aufschwung der industriellen Chemie ein, verbunden mit einer intensiven Entwicklung von Apparaten und Anlagen, der Verfahrenstechnik und angrenzender Bereiche wie Werkstoffentwicklung, Sicherheitstechnik und Mess-, Regel- und Prozessleittechnik.
Wird es solche umwälzenden Entwicklungen auch im kommenden Jahrhundert geben? Ohne Zweifel sind hier aus jetziger Sicht die Informationstechnologien und die Biotechnologie an erster Stelle zu nennen, die nicht nur die Prozessindustrien schlechthin, sondern auch die Arbeitswelt und Märkte weltweit verändern werden. Dennoch deutet auch in der klassischen Chemie beispielsweise bei der Reaktionstechnik und der Katalyse vieles darauf hin, dass auch diese noch eine Renaissance vor sich hat und keineswegs schon eine ausgereifte Technik darstellt.
Die Wurzeln
Die Dechema ging 1926 als Deutsche Gesellschaft für Chemisches Apparatewesen aus der bereits seit 1918 bestehenden Fachgruppe für Chemisches Apparatewesen im Verein Deutscher Chemiker hervor. Von Anfang an war sie der Lösung interdisziplinärer Aufgaben und dem technischen Fortschritt verpflichtet. Von Anfang an ist ihre Entwicklung auch mit der Achema verbunden, die seither eine achtzigjährige Erfolgsgeschichte aufzuweisen hat.
Lagen die Schwerpunkte der Arbeit in den ersten Jahrzehnten, wie es der Gründungsname deutlich machte, auf dem Gebiet des Apparate- und Anlagenbaus und damit verbundener Fragen der Werkstoffwahl, Korrosion und Normung, so brachten die Namenserweiterung des Dechema-Langnamens um die Chemische Technik und die Biotechnologie im Jahre 1985 das erweiterte Tätigkeitsfeld zum Ausdruck. Stets wurden neue Aufgaben aus dem Bereich der stoffumwandelnden Industrien aufgegriffen, die auf den interdisziplinären Sachverstand von Ingenieuren, Chemikern, Biotechnologen, Informatikern und vielen anderen Disziplinen angewiesen waren. Und dies nicht nur auf der Achema, sondern als dauerhafte und kontinuierliche Aufgabe der Forschungsausschüsse und Gremien der Dechema, national, europäisch und international.
Die Dechema ist aber auch für die Aufgaben der Zukunft gerüstet. Dank ihrer Forschungsplanung und der intensiven Mitarbeit im Rahmen des BMBF-Auftrages zur Identifizierung innovativer Technologiefelder und Bewertung ihres branchenübergreifenden Entwicklungspotentials hat sie sich langfristig und kontinuierlich auf neue Aufgaben vorbereitet. Wenn auch die Suche nach besseren Lösungen bei der Konstruktion im Apparatebau, in der Sicherheitstechnik oder Verfahrensentwicklung noch immer eine gewichtige Rolle spielt, sind doch die Schwerpunkte heute zunehmend auf Zukunftstechnologien wie Nantotechnik, Mikroreaktionstechnik, DNA-Chiptechnologien, die kombinatorische oder supramolekulare Chemie, die Katalyse-, Wirkstoff- oder Materialforschung gerichtet.
Neuer Langname für Dechema
Auf der Mitgliederversammlung am 26. November 1999 wurde eine neue Satzung beschlossen, die nunmehr an die gelebten Realitäten der Gesellschaft angepasst ist, und z.B. die Arbeit der Dechema-Fachsektionen, die industrielle Gemeinschaftsforschung, die verstärkten internationalen Aktivitäten oder die Öffentlichkeitsarbeit auch satzungsgemäß festschreibt – und damit neue Handlungsspielräume eröffnet. Bestandteil dieser Satzungsänderung ist auch eine Verkürzung des Langnamens. Bekannt unter dem Synonym und Markenzeichen Dechema bringt der neue Langname „Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.“ die interdisziplinären Aktivitäten klarer und prägnanter zum Ausdruck. Dass zur Chemischen Technik auch Apparate, Pumpen, Membranen, Fermenter oder Analysengeräte gehören, ist dabei wohl selbstredend. Vor dem Hintergrund der ausländischen Mitglieder und der zunehmend internationalen Aktivitäten und Aufgaben in der europäischen Forschungsförderung, ist auch das „Deutsche“ verzichtbar geworden.
Neues Kapitel in der Geschichte der Achema
Neu und von besonderer Bedeutung für die Fachleute und Unternehmen ist auch das Konzept Achema worldwide: drei Ausstellungstagungen, auf drei Kontinenten, im Dreijahresrhythmus. Der Achema 2000 im Mai in Frankfurt folgt 2001 die Achemasia in Beijing und 2002 die Achemamerica in Mexico City.
Was steckt dahinter? Weltweite Netzwerke prägen heute erfolgreiche Forschung und wie kaum ein anderer Industriezweig ist die Prozessindustrie und mit ihr der Apparate- und Anlagenbau von der Globalisierung geprägt. Für den ökonomischen Erfolg von Unternehmen ist dabei heute neben technologischer Kompetenz auch die globale Präsenz erforderlich. Das bedeutet: um den Erfordernissen der wachsenden Wirtschaftsregionen auf anderen Kontinenten Rechnung zu tragen, müssen sich die Ausrüsterfirmen mit ihren Angeboten auch vor Ort präsentieren und dort persönliche Kontakte schließen. Das Konzept der Achema einer Integration von internationaler Ausstellung und Kongress ist dafür bestens geeignet.
Bereits vor zehn Jahren hat sich nach Achema-Vorbild die Achemasia in Beijing/China etabliert, die sich für die Ausrüster der stoffumwandelnden Industrien inzwischen zur Nr. 1 in Asien entwickelt hat. Zielgruppen sind dabei insbesondere jene Bereiche, die derzeit einen starken wirtschaftlichen Aufschwung erfahren, wie z.B. chemische Industrie, Petrochemie, Pharma- und Lebensmitteltechnik, Apparate- und Anlagenbau, aber auch der Umweltschutz in seiner ganzen Breite und Bedeutung für ein Sustainable Development.
Auch die Achemamerica vom 19. bis 22. März 2002 in Mexiko City soll zu einer solchen Kommunikationsplattform für den amerikanischen Kontinent werden, die den Austausch von Forschungsergebnissen, neuesten Entwicklungen, Know-how und Technologie wirksam unterstützt. Den Unternehmen wird damit weltweit geholfen, ihren Zugang zu dieser Region vorzubereiten oder auszubauen. Mexiko als territoriales Bindeglied zwischen dem hochgradig industrialisierten Norden und dem aufstrebenden Süden Amerikas nimmt fraglos eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Entwicklung ein.
Die Integration in die nordamerikanische Freihandelszone, reiche Erdöl- und Rohstoffvorkommen, ein beträchtlicher Binnenmarkt mit 100 Millionen Verbrauchern, wirtschaftliche Strukturreformen und die stabilisierende Rolle der USA als unmittelbarer Nachbar sind weitere Aspekte, die Mexiko als geeigneten Standort erscheinen lassen. Zum Spektrum der Zielgruppen gehören insbesondere der chemische Apparate- und Anlagenbau, die Prozesstechnik, Instandhaltung und Qualitätssicherung, Petrochemie, Umweltschutztechnik, pharmazeutische Industrie, Nahrungsmittel- und Agrarchemie, Biotechnologie, Labor- und Analysentechnik und die Verpackungs- und Lagertechnik.
Wie die Achemasia wird auch die Achemamerica von einer intensiven Zusammenarbeit der Dechema als Veranstalter mit einem Netzwerk lokaler Gesellschaften und Institutionen getragen sein, die den Schlüssel zum Erfolg bieten.
Selbst Australien ist nichtzu weit
Erstmals wird die Dechema für alle interessierten Aussteller auch eine Begleitausstellung unter dem Motto „Achema visits Australia“ zum 6. Weltkongress der Chemieingenieure vom 23. bis 27. September 2001 in Melbourne/Australien organisieren. Unter dem Motto „A new Century of Chemical Engineering“ treffen sich dort Experten aus Forschung und Industrie aus der ganzen Welt und werden ihre Erfahrungen austauschen. Australien ist an einer internationalen Ausstellung zu diesem Thema deshalb stark interessiert, da bei dem derzeitigen wirtschaftlichen Aufschwung die chemischen Prozessindustrien einen besonders hohen Stellenwert haben.
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