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Ein Rohr für alle Fälle

Ondal tauscht Leitungsnetze komplett gegen Edelstahlsystem in kalter Pressverbindungstechnik
Ein Rohr für alle Fälle

Über Jahrzehnte hinweg ist das Rohrnetz für verschiedene Medien in den Verwaltungs- und Produktionsgebäuden der Ondal-Werke in Hünfeld gewachsen. Der damit einhergehende Materialmix – von Schwarzrohr bis PVC – erschwert die fachgerechte Instandhaltung und Erneuerung derart, dass jetzt sukzessive sämtliche Netze gegen das Rohrleitungssystem Sanpress Inox ausgetauscht werden. Da dieses System nur noch kalt verpresst statt wie herkömmlich geschweißt wird, kann die Neuinstallation in kürzerer Zeit erfolgen.

Wahre Schönheit, sagt der Volksmund, kommt von innen. Betrachtet man jedoch die Marktdaten des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW), stellt sich die Situation etwas anders, gewissermaßen realitätsnäher, dar: 2,8 Milliarden Euro gaben die deutschen Verbraucher 2004 allein für Haarpflegemittel aus, weitere 2,4 Milliarden für Hautpflegeprodukte, und 646 Millionen Euro waren ihnen Deodorantien wert. Einer der traditionsreichen Hersteller, die diesen Bedarf decken, ist Ondal, die Zweigniederlassung der Wella AG. Rund 60 000 t Ansatztonnage werden von Ondal im hessischen Hünfeld (bei Fulda) pro Jahr von gut 600 Mitarbeitern des Kosmetikbereiches unter strengsten hygienischen Bedingungen zu Shampoos und Haarpflegeprodukten wie Spülungen und Kuren, zu Haarsprays und Blondiermitteln veredelt.

Maximaler Hygieneanspruch
Um die maximalen Hygienevorschriften, die für die Herstellung von Kosmetik- und Pflegemitteln zum Beispiel nach dem „Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG), §§ 4 und 5“ gefordert sind, erfüllen zu können, investiert Ondal kontinuierlich in die Erneuerung und Optimierung der Rohrnetze in den seit 1945 errichteten und immer wieder ausgebauten Fabrikationsstätten in Hünfeld. „Eine wesentliche Herausforderung ist dabei,“ so Bernhard Krönung, Mitarbeiter der Energiezentrale, „dass die Rohrnetze beispielsweise fast ausnahmslos ohne Unterbrechung der laufenden Produktion ausgetauscht oder parallel zu den alten Netzen erstellt und dann in kürzester Zeit umgeschlossen werden müssen. Neben den Hygieneaspekten spielt also zudem die Schnelligkeit, in der die Installation realisiert werden kann, eine wichtige Rolle.“
Als dritte Einflussgröße kommt schließlich die optische Hygiene hinzu: Wo irgend möglich, signalisiert Edelstahl nicht nur die nahezu unbegrenzte Einsetzbarkeit für den Transport unterschiedlichster Medien, sondern zugleich deren Wertigkeit – und damit die Qualität der aus ihnen gefertigten Produkte.
Materialmix vor dem Aus
Das Rohrnetz für Kalt- und Warmwasser, Zirkulation, Kühlwasser, Kondensat, Druckluft und Heizung in den rund 22.500 Quadratmeter großen Verwaltungs- und Produktionsgebäuden der Ondal in Hünfeld ist – typisch für über die Jahre gewachsene Gewerbeobjekte – ein fast schon repräsentativer Mix verschiedenster Materialien und Installationstechniken: geschweißte Schwarzrohre neben hart- und weich-gelöteten Kupferrohren, geklebtes PVC in direkter Nachbarschaft zu geschweißtem oder verpresstem Edelstahl. Dadurch werden die Mitarbeiter um Frank Schmidt, Leiter der Energiezentrale, in der Instandhaltung trotz lückenloser Erfassung sämtlicher Trassen täglich mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert, denn neben dem kostenintensiven Vorhalten der verschiedenen Rohrsysteme in ihren diversen Nennweiten mussten selbst für kleinste Reparaturen aufwändig die entsprechenden Werkzeuge bereitgehalten oder herbeigeschafft werden.
Sowohl unter technischen als auch betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten fiel daher bei Ondal bereits vor einigen Jahren die Entscheidung, sämtliche neuen sowie die zum Austausch anstehenden Rohrnetze im ersten Schritt nur noch durch kalt zu verpressende Systeme zu ersetzen. Für die Haustechniker stellt die damit verbundene Zeitersparnis von – je nach Rohrdurchmesser – bis zu 90 Prozent allerdings nur ein nachgeordnetes Argument dar: „Gerade angesichts der speziellen Medien, die in unseren Rohrnetzen transportiert werden, ist der Sicherheitsaspekt einer garantiert dichten Rohrverbindung wesentlich entscheidender. Deswegen haben wir uns auch auf das Viega-System mit der patentierten Sicherheitskontur der Fittings, also der Verbindungselemente, festgelegt, da hier schon bei der Dichtheitsprobe mit Wasser oder Druckluft jede eventuell vergessene Verpressung sofort auffällt.“
Zudem kann die gleiche, ohne offene Flamme auskommende Installationstechnik auch in den explosionsgefährdeten Bereichen – zum Beispiel in den Produktionshallen für Haarsprays – eingesetzt werden. Die Fachkräfte der Instandhaltung müssen sich also weder auf unterschiedliche Verarbeitungsweisen mit den entsprechenden Sicherheitsvorschriften einstellen, noch bei wechselnden Baustellen ständig anderes Werkzeug mitführen.
Einheitlich Edelstahl
Die zweite wesentliche Optimierung in der Instandhaltung des Ondal-Rohrnetzes kam mit der konsequenten Umstellung auf den Werkstoff Edelstahl, hier das System Sanpress Inox (Werkstoff-Nr. 1.4401 und 1.4408). „Das sieht gerade bei mehreren parallel geführten Rohrtrassen nicht nur optisch besser aus“, so Bernhard Krönung, „sondern hat gleichzeitig zu einer spürbar geringeren Lagerhaltung mit entsprechend reduzierter Kapitalbindung geführt, ohne dass wir bei kurzfristig notwendigen Reparaturen die benötigten Rohrmaterialien oder Fittings erst bestellen müssten.“
Dazu trägt nicht zuletzt bei, dass die von Viega als Systemhersteller gelieferten Fittings durch einfaches Austauschen der Dichtelemente für fast alle Medien geeignet sind: In Trinkwasser- und Heizungsinstallationen sind bis 110 °C temperaturbeständige EPDM-Dichtelemente Standard. In Niederdruck-Dampfanlagen (<120 °C und <1 bar) oder Heizungsanlagen, Heißwasser bis 140 °C und 16 bar, kommen FKM-Dichtelemente zum Einsatz. Für Gas-, Heizöl- und Dieselkraftstoff-Rohrnetze sind die Fittings aus dem System Sanpress Inox G mit einem HNBR-Dichtelement versehen.
Diese Freiheit in der Systemwahl, die auch die notwendigen Ventile, Übergangsverschraubungen, Kompensatoren oder Flansche sowie – im Einzelfall – zudem den Rückgriff auf abgestimmte Kupferrohr-Programme einschließt, waren für Bernhard Krönung auch der Grund, sich auf nur einen Hersteller als Zulieferanten in diesem Bereich einzulassen: „Aufgrund der Vielzahl der Rohrnetze und Aufgabenstellungen stellt es eine erhebliche Arbeitserleichterung dar, wenn wir uns uneingeschränkt auf die Kompatibilität der Systemkomponenten verlassen können, also nicht erst mit allen damit verbundenen Risiken in der Praxis austesten müssen, inwieweit Rohre, Fittings und ähnliches bezüglich Toleranzen oder Verhalten unter wechselnden Betriebsbedingungen tatsächlich zueinander passen.“
Darüber hinaus komme – ein weiteres Argument für einen ausgewählten Partner – der Serviceorientierung des Zulieferers ein immer wichtiger werdender Stellenwert zu: „Die Anforderungen zur fachgerechten Planung von Rohrnetzen für mehr als ein halbes Dutzend Medien sind beispielsweise bezüglich hydraulischer Auslegung mit gleichzeitig möglichst wirtschaftlich-knapper Pumpenleistung, bezüglich Dämmung und Brandschutz, bezüglich Hygieneerhalt oder Ausdehnung extrem komplex geworden. In der Praxis, wo solche Arbeiten ja nur ein Teil des Tagesgeschäftes sein können, sind wir daher zunehmend auf Unterstützung durch die Hersteller, auf deren Beratung und Schulung angewiesen, um optimale Lösungen für die in der Regel sehr individuellen Probleme der jeweiligen Installation zu finden.“
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