Steigt das Thermometer, freuen sich die Eishersteller, denn der kühle Genuss findet reißenden Absatz. Doch Schönwetterperioden lassen sich nur schwer planen. Setzt die Hitze ein, steigt die Zahl der Eishungrigen explosionsartig an. Eine rasche und flexible Eistütenproduktion ist erforderlich, um leere Kühltruhen zu vermeiden.
Eine neue Maschine der Weyhmüller Verpackungstechnik GmbH für die Verarbeitung konischer Flachtüten sorgt jetzt für schnelleren Nachschub von buntem Wassereis aus der Schiebetüte, dem sogenannten Squeezer. Mit einer Ausbringung von 8400 Tüten in der Stunde ist sie nach Herstellerangaben die schnellste Eistütenproduktionsmaschine der Welt. Damit steigert der Weltmarktführer für Eistütenwickelmaschinen aus Neu-Ulm die Höchstleistung des Vorgängermodells um mehr als 50 %. Möglich machte dies auch eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung. „Schon in den ersten Gesprächen merkten wir, dass Bosch Rexroth in der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie zu Hause ist und unsere Anforderungen wirklich versteht“, erinnert sich Heinrich Peitz, Geschäftsführer von Weyhmüller. Auch das Lastenheft listete ehrgeizige Anforderungen auf: Die Taktrate sollte gesteigert, enge Toleranzen für die Ovalität der Mundrolle erreicht und darüber hinaus ein marktge- rechter Maschinenpreis erzielt werden. Zudem sollte die Maschine schnelle Format- oder Bearbeitungswechsel durchführen können und ressourcenschonend arbeiten.
Standards setzten Maßstäbe
Zentral für die Erhöhung der Taktzahl war der Umstieg von einer mechanischen auf eine virtuelle Achse, die der Hauptantrieb erzeugt und dadurch alle anderen Achsen per Software synchronisiert. Softwarespezialisten von Bosch Re-xroth unterstützten Weyhmüller dabei mit dem sogenannten Generic Application Template GAT – einem Bestandteil von Open Core Engineering für alle Rexroth-Steuerungen und -Antriebe.
Das Antriebs- und Steuerungskonzept basiert auf der Systemlösung IndraMotion. Servoantriebe der IndraDrive-Baureihe formen die von der Maschinensteuerung errechneten Vorgaben in synchronisierte und präzise geregelte Motorpositionen um. Für die Linearbewegungen kommen die Vorschubmodule VKK und für die Kraftübertragung Compact-Module zum Einsatz. Diese Standardbaugruppen ermöglichen eine schnelle Ersatzteillieferung und verkürzen damit Stillstandzeiten.
Obwohl die Produktivität um 50 % gesteigert wurde, verbraucht die Maschine dank der Systematik Rexroth 4EE weniger Energie als das Vorgängermodell. Das kommt nicht nur bei den Eisproduzenten gut an, auch Peitz stellt im Hinblick auf zukünftige Projekte fest: „Die Zusammenarbeit war überaus effizient. Mit diesem Projekt hat sich Bosch Rexroth als unser Systempartner auch für die nächste Maschinengeneration qualifiziert.“
Halle 6, Stand D62
prozesstechnik-online.de/dei0514430
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