Bei verschiedenen Branchen der Getränke- und Lebensmittelproduktion treten relativ hoch belastete Teilströme, wie Obsttrester, Schlempen, Gärhefen, Trubstoffe, Fette, Gemüseabfälle, Fehlchargen, Abfüllverluste, Reinigungsverluste auf. Diese sollten weitgehend erfaßt und einer gezielten Behandlung zugeführt werden. Die Verwertung und Entsorgung ist jedoch mit zunehmenden Problemen verbunden. Das unkontrollierte Ablassen in das Abwasser führt zu hohen Abwasserkonzentrationen und -frachten. Diese sind häufig mit Betriebsproblemen der kommunalen Kläranlage und der Erhebung von Starkverschmutzerzuschlägen verbunden. Auf der anderen Seite weisen kommunale Kläranlagen teilweise einen Mangel an organischer Schmutzfracht auf, so daß zurückgehaltene, hochbelastete Teilströme im Rahmen des Betriebes der kommunalen Kläranlage sinnvoll eingesetzt bzw. verwertet werden können. Hierzu bieten sich folgende Möglichkeiten an:
• Einsatz als Kohlenstoffquelle für eine gezielte weitergehende Denitrifikation und biologische Phosphorelimination,
• Zugabe direkt in die Schlammfaulung zur Biogasgewinnung,
• Zugabe in die kommunale Kläranlage zu Schwachlastzeiten.
Um eine gezielte Dosierung zu ermöglichen, ist häufig der Transport zur Kläranlage und die Zwischenspeicherung sinnvoll. In Abhängigkeit der Transportdistanz sollten die flüssigen Reststoffe ausreichend konzentriert sein. Ist keine ausreichende Konzentration der hochbelasteten Teilströme erreichbar und damit ein Transport zur Kläranlage mit gezielter Dosierung nicht möglich, kann betriebsintern ein Puffertank errichtet werden. Dieser kann dann zu bestimmten, mit der kommunalen Kläranlage abgestimmten Zeiten, entleert werden. Durch die aufgezeigte Zusammenarbeit zwischen Betrieb und kommunaler Kläranlage können für beide Seiten ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen bezüglich der Reststoffverwertung, der weitgehenden Stickstoffelimination und der Betriebssicherheit der Anlagen erarbeitet werden.
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