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Stockmeyer: Es geht um die Wurst

Prozessvisualisierungssystem
Stockmeyer: Es geht um die Wurst

Stockmeyer gehört zu den führenden Fleisch- und Wurstherstellern Europas. In seiner Produktionsstätte im münsterländischen Sassenberg produziert das Unternehmen eine breite Palette von Wurstwaren. Um bei großen Produktionsmengen Hygiene und Qualität zuverlässig zu sichern, setzt Stockmeyer das Prozessvisualisierungssystem inVisu ein. Es kontrolliert an den Arbeitsplätzen alle wichtigen Parameter und leitet Maßnahmen zur Behebung von Störungen ein.

Bei Stockmeyer im münsterländischen Sassenberg wird Fleisch veredelt. Auf einer Gesamtfläche von mehreren Hektar sind Produktionsanlagen für Kochwurst, Rohwurst, Brühwurst, Pasteten, Geflügelwurst und Schinken konzentriert. Die Wochenleistung des Unternehmens liegt bei mehreren hundert Tonnen. Mit einem integrierten Bewirtschaftungs- und Steuerungskonzept sowie dem Einsatz moderner Technik und Infrastruktur, werden eine Vielzahl von Artikeln hergestellt.

Zuverlässige Qualitätssicherung
Um bei großen Produktionsmengen Hygiene und Qualität zu sichern, setzt Stockmeyer das Prozessvisualisierungssystem inVisu ein. Begonnen wurde vor einigen Jahren mit der Überwachung der Kühlräume von einem einzelnen Arbeitsplatz aus. Die gemessenen Temperaturwerte speichert man über drei Jahre, ihr Verlauf kann in Form von Trendkurven auf dem Bildschirm angezeigt werden (Abb. 1). Auf diese Weise lässt sich beispielsweise bei Reklamationen nachweisen, dass die Kühlung nicht unterbrochen worden ist. Schrittweise wurden dann weitere Funktionsgruppen und Gebäudebereiche mit in die Visualisierung aufgenommen. Dazu zählen beispielsweise Frischwasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung, Chemikalienlager, Kesselhaus, Heizung, Lüftung, Druckluft, Elektrotechnik, Brandmeldeanlage und die Überwachung der Rauchkammern. Auch die ursprünglich von einem anderen System betriebene Störmeldeanlage konnte integriert werden.
Lange zögerte man, das bewährte, noch unter DOS laufende Visualisierungssystem zu modernisieren, da es die Bediener als wichtiges Instrument zur Datenarchivierung und Störungsüberwachung akzeptierten. Bei der Umstellung auf die aktuelle Version von inVisu PMS (Process Management System) forderte man dann auch, dass das alte DOS-Projekt in seinem Aussehen und seiner Funktionalität übernommen werden muss. Im Unterschied zur DOS-Version arbeitet die neue 32-Bit-Software für Windows 98 und Windows NT mit Vektorgrafik, kann aber Bitmap- und andere Pixelgrafik-Formate einbinden. Auf diese Hintergrund-Bitmaps können Objekte gelegt werden, die mit ihren dynamischen Eigenschaften den Zustand des Prozesses abbilden.
Zugriff von mehreren Arbeitsplätzen
Eine weitere Forderung betraf die Mehrplatzfähigkeit des Systems. Es soll in der ersten Ausbaustufe von vier Arbeitsplätzen und einer Master-Station bedient werden können, eine Erweiterung auf 30 Arbeitsplätze ist problemlos möglich. Bei Ausfall des Netzes sollen die Daten lokal aufgezeichnet werden. Die Inbetriebnahme des Mehrplatzprojektes gestaltet sich denkbar einfach: Es muss nur ein Laufwerksbuchstabe vorhanden sein, um Netz-Laufwerke zu verbinden. Dann werden eine Master-Station und die gewünschte Anzahl Arbeitsstationen definiert. Grundlage für die Mehrplatzfähigkeit ist eine frei wählbare Netzwerkhardware, beispielsweise TCP/IP oder ISDN, und ein beliebiges standardisiertes Netzwerkbetriebssystem, das einen gemeinsamen Zugriff auf Dateien ermöglicht. Als Beispiele seien hier Novell Netware oder Windows NT genannt. Die Master-Station überwacht die inVisu-Stationen und muss als einziger Arbeitsplatzrechner immer in Betrieb sein. Eine Bedienung ist sowohl an der Master-Station als auch an anderen Stationen möglich. Die einzelnen Stationen arbeiten bei Netzwerkausfall auch lokal ohne Verbindung zum Master.
Intelligente Verbindung
Das Visualisierungssystem erhält seine Daten vom Interbus, an den die dezentralen E/A-Module angeschlossen sind. Für Folgeprojekte ist geplant, auch Daten der anderen eingesetzten Feldbussysteme und Steuerungen anzubinden, zum Beispiel von AEG A120 und A250 oder von Simatic S5 und S7. Spezielle Treiber ermöglichen die Kommunikation. Dabei werden nicht ständig alle Prozesswerte von der Steuerung empfangen oder zur Steuerung gesendet, sondern mit Hilfe von verschiedenen Zuordnungstabellen anforderungsabhängig ausgetauscht. Dadurch lässt sich der Datenaustausch so optimieren, dass auch umfangreiche Datenmengen in kurzer Zeit erfasst werden können. Für Simatic-Steuerungen stehen Treiber zur Verfügung, die eine besonders kostengünstige Kommunikation zwischen Steuerung und Visualisierung erlauben. Die Daten werden über die Programmierschnittstelle der S5 bzw. der S7-200 oder S7-300/400 ausgetauscht. Außer einem Adapterkabel zwischen PC und Steuerung ist keine weitere Hard- oder Software notwendig. Neben der Treiber-Schnittstelle steht ein OPC-Client zur Verfügung, der auf jede beliebige Hardware zugreifen kann, die einen OPC-Server bereitstellt.
Störmeldesystem liefert umfassende Informationen
In der Zentrale laufen alle Störmeldungen zusammen. Er alarmiert die jeweiligen Mitarbeiter, die die Störung beseitigen können. Bis zu 3000 verschiedene Störungen und Alarme in maximal zehn Prioritätsstufen werden in ein Ereignisjournal eingetragen (Abb. 2). Sie können dort eingesehen, quittiert und archiviert werden. Ferner ist ein Ausdruck der Ereignisprotokolle sofort möglich. Ein Zusatztext zu jedem Ereignis informiert den Bediener detailliert über die Ursache der Störung und eingeleitete Maßnahmen zu ihrer Beseitigung.
Außer in der Zentrale stehen Arbeitsstationen im Meisterbüro, in der Werkstatt und beim technischen Leiter. Von hier aus kann sich jeder Bediener sofort einen Überblick über das Prozessgeschehen verschaffen. Aus Kapazitätsgründen führten Projektingenieure des Software-Herstellers die Umstellung des ersten Projekts von der bewährten DOS-Visualisierung auf die neue Windows-NT-Version durch. Um das Visualisierungs-Projekt selbst pflegen und warten zu können, entschied man sich bei Stockmeyer für die Anschaffung eines Entwicklungspaketes der Visualisierungssoftware. So kann der Instandhalter Änderungen im Prozessablauf problemlos selbst durchführen. Nahezu alle Änderungen sind online möglich. Des Weiteren werden in dem Softwarepaket bis zu 30 000 Prozessgrößen verwaltet. Zur Entwicklungsumgebung gehört ein Basis-Editor. Er dient zur Erstellung der Prozessbilder mit dynamischen Objekten und Dialogmöglichkeiten für den Bediener (Abb. 3). Die dynamischen Objekte können verschiedene Zustände und Positionen anzeigen, analoge Messwerte als Zahlen oder Säulen darstellen oder Texte enthalten. Für den Dialog zwischen Mensch und Maschine stehen Zahlen- und Texteingabefelder, Text- und Grafikbuttons, Funktionstasten, Scrollbars und Schieberegler zur Verfügung. Bei Laufzeitdarstellungen besteht die Möglichkeit, Fenster einzublenden, die Texte, eingescannte Bilder oder Detailabbildungen enthalten, in denen man auch Bedienungshandlungen durchführen kann. InVisu ist ein offenes System. Über die Standardschnittstellen DDE (Dynamic Data Exchange) und ODBC (Open Data Base Connectivity) kann die Software mit anderen Programmen kommunizieren, die eine dieser Schnittstellen ebenfalls unterstützen. So können zum Beispiel Daten mit MS Excel oder der Datenbank MS Access, Oracle, dem MS SQL-Server, Informix, Paradox, dBase etc. ausgetauscht werden. Damit ist auch die Möglichkeit gegeben, mit einem Rechner zu kommunizieren, auf dem SAP-Module im Einsatz sind.
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