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Etiketten-Trends

Speziallösungen für die Chemie- und Pharmaindustrie
Etiketten-Trends

Das branchenspezifische Know-how insbesondere in der Chemie- und Pharmaindustrie noch konsequenter und rascher in innovative Kundenlösungen umsetzen – mit diesem Ziel hat Herma, einer der führenden europäischen Spezialisten für Selbstklebetechnik, den Vertrieb seiner Sparte Etikettiersysteme neu strukturiert. cav sprach dazu mit Geschäftsführer Manfred Minich, der zusätzlich zu der Leitung der Sparte Papierwaren jetzt auch verantwortlich zeichnet für einen entscheidenden Teil des Industriegeschäfts.

cav: Herma will sich in Zukunft noch stärker auf spezifische Branchenlösungen konzentrieren, unter anderem für die Chemie- und Pharmaindustrie. Welche Trends für Etikettenlösungen sehen Sie denn zur Zeit in diesen Branchen?

Minich: Schauen wir zunächst einmal in Richtung Chemie. Dort sind, etwa unter dem Stichwort Gefahrgut-Kennzeichnung, zunehmend Etikettenlösungen gefragt, die auch unter extremen äußeren Einflüssen und auf ganz unterschiedlichen, auch schwierigen Materialien zuverlässig haften, gleichzeitig sich aber möglichst dezentral auf üblichen Computerdruckern beschriften lassen. Da ein Unternehmen so die Zahl der zu produzierenden und zu bevorratenden Etikettenvarianten erheblich reduzieren kann, tragen solche Lösungen ganz klar dazu bei, die betriebliche Effizienz zu steigern. Für Merck haben wir beispielsweise kürzlich ein Etikettenmaterial entwickelt, das nicht nur gleichermaßen auf Verpackungen aus Pappe, Glas, Kunststoff, PE, lackiertem Blech und Edelstahl haftet, sondern u.a. auch seewasserbeständig ist. Im Klartext: Damit gekennzeichnete Behälter können im Falle eines Falles bis zu drei Monate im Meer liegen, ohne dass sich das Etikett löst. Im Pharmabereich wiederum rückt das Thema Sicherheit noch spürbarer in den Fokus, unter ganz unterschiedlichen Aspekten übrigens.
cav: Können Sie uns ein Beispiel nennen?
Minich: Etwa in puncto zuverlässige Dokumentation eines Medikamenteneinsatzes in Patientenakten. Die sichere Alternative zu handschriftlichen Eintragungen, die immer mit Fehlern behaftet sein können, sind Etiketten mit einem kleinen abnehmbaren Belegteil, der noch einmal alle relevanten Informationen enthält und problemlos in Krankenakten eingeklebt werden kann. Diese Lösung haben wir zum Beispiel für Ampullen mit einem Narkosemittel von Merckle realisiert. Dabei galt es, den Einsatz der Dokumentationsetiketten auch unter schwierigen OP-Bedingungen sicher zu stellen. Deshalb haben wir eine kleberfreie Anfasslasche entwickelt, mit der das Belegteil selbst mit empfindlichen OP-Handschuhen aus Latex problemlos und ohne Beschädigung des Etiketts abgetrennt werden kann. Eine der Herausforderungen bestand darüber hinaus in der Entwicklung eines geeigneten Haftmaterials: Die besagten Ampullen haben einen Durchmesser von nur 10 bis 15 Millimeter. Je kleiner der Radius eines Produkts, desto mehr macht sich die Rückstellkraft der Etiketten bemerkbar. Im weiteren Verpackungsprozess würden sich die aufgestellten Etiketten dann unter Umständen untereinander oder mit der Blisterverpackung verkleben.
cav: Beim Stichwort Sicherheit denken viele Verantwortliche in der Pharmaindustrie aber mehr und mehr auch an Schutz gegen Produktfälschungen …
Minich: Verständlich, wenn man sich vergegenwärtigt, welches Ausmaß das Problem inzwischen angenommen hat: Nach Angaben des internationalen Verbandes der Arzneimittelhersteller sollen mittlerweile weltweit rund sieben Prozent der Arzneimittel gefälscht sein – eine Entwicklung, gegen die Markenartikler auch zahlreicher anderer Branchen kämpfen. Spezielle Sicherheitsetiketten bieten dabei eine effiziente und auch betriebswirtschaftlich interessante Lösung. Auf unseren Bio Code-Etiketten zum Beispiel weisen eine ohne Hilfsmittel zunächst nicht erkennbare Markierung der Etikettenoberfläche das Produkt als Original aus, nach dem Motto: Unsichtbares kann man nicht fälschen. Erst wenn das Etikett mit einer Testflüssigkeit beträufelt wird, erscheint nach kurzer Zeit aufgrund einer chemisch-biologischen Reaktion der Originalitätsbeweis.
cav: Kann man bei den Etikettieranlagen ebenfalls von Trends reden?
Minich: Kunden legen verstärkt Wert darauf, ihre Anlagen nach einem Baukastenprinzip zusammenstellen und gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt erweitern zu können. Das hat neben den betriebswirtschaftlichen auch technische Vorteile: Die einzelnen Module gewährleisten beispielsweise dank großer gefertigter Stückzahlen ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit bei gleichzeitig stark verkürzten Lieferzeiten. Was die reine Technik angeht, ist neben den großen Fortschritten bei Spendegeschwindigkeit und Präzision eine Entwicklung auffällig: Die Industrie setzt, übrigens branchenübergreifend, immer stärker auf eine Bedienung der Systeme mittels Touchpanels. Diese zeigen jeweils ausschließlich die aktuell benötigten Menüpunkte. Der Vorteil liegt auf der Hand: größere Effizienz und verbesserte Sicherheit. Unsere auf der Interpack und soeben auch auf der Emballage in Paris erstmals vorgestellte Anlage 362 M für die Zweiseitenetikettierung ist vielleicht auch deshalb so gut angenommen worden, weil wir im Touchpanel konsequent auf nutzerfreundliche Piktogramme setzen.
cav: Herma hat also bereits in der Vergangenheit Branchenlösungen entwickelt. Was versprechen Sie sich zusätzlich von der neuen Vertriebsstruktur, die Sie jetzt in der Sparte Etikettiersysteme eingeführt haben?
Minich: Wir wollen das Branchen-Know-how, das wir in der Vergangenheit gewonnen haben, künftig noch gezielter einsetzen und ausbauen. Deshalb haben wir jetzt unsere internen Strukturen stärker darauf ausgerichtet. So entstanden eingespielte Key-Account-Teams mit Spezialwissen für die Bereiche Chemie/Pharma, Handel/Logistik, Technik sowie Produzierendes Gewerbe. Key-Account-Manager werden damit künftig unterstützt durch einen ebenfalls nach Anwendungsbereichen ausgerichteten Innendienst sowie jeweils kompetente technische Berater. Gesamtverantwortlich für Vertrieb und Marketing Etiketten zeichnet dabei unverändert Jürgen Keller.
cav: Welchen konkreten Vorteil haben Ihre Kunden von der neuen Struktur?
Minich: Wir gewährleisten jetzt eine durchgängige Know-how-Kette von der Systemberatung und Auftragsannahme bis zur anwendungsbezogenen Umsetzung. Anders ausgedrückt: Schwierigste Projektanforderungen werden nun – sowohl in technischer als auch betriebswirtschaftlicher Hinsicht – ganzheitlich erfüllt. Für unsere Kunden bedeutet das darüber hinaus auch kürzere Reaktionszeiten auf Herma-Seite.
cav: Wie lautet Ihr wichtigstes Ziel in Ihrer neue Position?
Minich: Wir wollen die Vorteile unseres umfassenden Spezial-Know-hows als Problemlöser noch deutlicher in den Vordergrund stellen. Denn Herma liefert schon heute jeweils exakt auf die unterschiedlichsten Bedarfe zugeschnittene Anlagentypen sowie in ihrer Anwendung und Gestaltbarkeit äußerst variable Etiketten höchster Qualität. Ein entscheidender Pluspunkt: Als einer der wenigen Anbieter entwickeln und produzieren wir unser Haftmaterial, den Ausgangsstoff für jede Etikettenfertigung, selbst. Auf diesem Gebiet sind wir der anerkannte Technologieführer. Damit beherrschen wir auf höchstem Niveau alle Produktionsschritte rund um das Etikett.
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