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Ganzheitliche IT-Lösungen

Unterstützen durchgängig den Lebenszyklus einer Anlage
Ganzheitliche IT-Lösungen

Der strategische Einsatz von Informationstechnologie ist in der Prozessindustrie ein entscheidender Wettbewerbsfaktor – sowohl für Anlagenbauer als auch für Anlagenbetreiber. Durch eine ganzheitliche Sicht des Anlageninformationsmanagements lassen sich mit IT-Strategien, die ausgelegt sind, Geschäftsprozesse abzubilden und zu unterstützen, Wettbewerbsvorteile erzielen.

Dipl.-Ing. Hermann Jäger

Die heutige IT-Strategie eines Unternehmens kann nicht länger als Insellösung existieren. Vielmehr muss sichergestellt sein, dass eine erzeugte Information im gesamten Lebenszyklus der Anlage wieder verwendet werden kann. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass integrierte Lösungen für den gesamten Lebenszyklus von Anlagen der Schlüssel für künftiges Wachstum sind. Bei der Entwicklung traditioneller IT-Engineering-Systeme wurde oft nicht an den gesamten Lebenszyklus der Anlage gedacht. Bei diesen Systemen entstehen bei jeder Datenübergabe hohe Kosten. Zudem sind die aktuellen Daten nicht schnell am gewünschten Ort verfügbar und stehen nicht in den Formaten zur Verfügung, die in nachgeschalteten Phasen der Arbeitsabläufe benötigt werden. Hinzu kommt, dass die Daten nicht wieder verwendet werden können. Beim Einsatz von IT-Engineering-Systemen, die als Insellösungen konzipiert sind, werden Daten aus anderen Unternehmensteilen manuell erfasst und an die nächste Abteilung wiederum als Papierdokumentation weitergereicht.
Effiziente Arbeitsweise
Der harte Wettbewerb erforderte eine Verbesserung der Geschäftsergebnisse (Bottom-Line) durch intelligentere und effizientere Arbeitsweisen. Innovative und erfolgreiche Unternehmen investierten in eine Reihe von Implementierungsansätzen, um Verbesserungen durch IT herbeizuführen. Die Point-to-Point-Integration ist vielleicht der am weitesten verbreitete Integrationsansatz. Für jede Applikation, die integriert werden soll, wird eine eigene Schnittstelle geschrieben. Mit dieser Vorgehensweise sind jedoch viele Probleme verknüpft. Wird ein System hinzu gefügt, ist unter Umständen eine weitere Integrationsmaßnahme notwendig. Upgrades erfordern die fortgesetzte Integration sämtlicher Schnittstellen, was das System destabilisiert. Die Möglichkeit, Kosten zu senken, ist damit eingeschränkt. Hinter dem Engineering-Data-Management-System verbirgt sich die Idee, eine zentrale Datenbank mit allen relevanten Engineeringdaten zu schaffen. Erfolgreiche Beispiele beschränken sich jedoch häufig nur auf Teilbereiche wie MSR- oder Elektrotechnik. Der vereinzelte Einsatz von Bussystemen war ebenfalls nur selten erfolgreich. Probleme entstehen vor allem dann, wenn große Mengen stark miteinander verknüpfter Daten zu versenden sind. Darüber hinaus entdeckten Unternehmen, dass es sich bei der internen Realisierung dieser IT-Lösungen um eine kostenintensive Aufgabe handelt, da die Softwareentwicklung keine Kernkompetenz von Anlagenbauern und Anlagenbetreibern ist. Immer mehr Unternehmen nutzen daher Standardlösungen von Softwareanbietern, meist eine Mischung aus ERP (Enterprise-Resource-Planning), Plant-Information-Management und Integrierte Anlagenplanung. Die Industrie fordert heute eine neue Generation von IT-Systemen (Abb. 1), die garantieren, dass Anlageninformationen während des gesamten Lebenszyklus der Anlage erzeugt, verwaltet und wieder verwendet werden können. Des weiteren sollten sie auf einem modularen, datenzentrischen, objektorientierten und webfähigen Ansatz basieren, und dabei eine standardisierte Plattform (Engineering Framework) nutzen, die die Lücke zwischen Engineering- und Businesslösungen schließt.
Lösungskonzepte
Da Einzellösungen für sich alleine keine Profitabilität gewährleisten, ist eine Reihe von Strategien rund um das Konzept der ganzheitlichen Lösung nötig (Abb. 2). Dazu gehören:
• ein standardisierter oder modularer Ansatz in der Anlagenplanung, der schnellere und genauere Angebote ermöglicht und Wissen für Folgeprojekte erhält,
• Planungsoptimierung durch Qualitätssteigerung in der frühen Projektphase (Feed-Front End Engineering & Design),
• Unterstützung verteilter und globaler Durchführung,
• durchgängige Effizienzsteigerung in der Projektabwicklung,
• Integration der Versorgungsketten und
• verbesserte Datenübergabe an den Kunden in einem neutralen Industrieformat, das über die ganze Lebensdauer der Anlage Bestand hat.
Auf der obersten Ebene erfordert diese Strategie einen einheitlichen Ansatz in puncto Hardware, Software, Betriebssystem und Netzwerk sowie einen einheitlichen Ansatz für IT-Lösungen und deren Integration mit allen wesentlichen Systemen für Finanzen, Engineering oder Betrieb. Weiterhin ist eine Plant-Management-Infrastruktur erforderlich. Sie bietet die Grundlage für die Anlagenkonfiguration, die Beziehungen von Daten und Dokumenten untereinander und die mit der Struktur verbundenen Arbeitsabläufe.
Engineering Framework
Aktuelle und künftige Anforderungen an IT-Lösungen können meist nicht von einem einzelnen Anbieter erfüllt werden. Daher bilden heute Anbieter komplementärer Lösungen strategische Partnerschaften, die weit über eine vertriebliche Allianz hinausgehen. Engineering Framwork schließt hierbei die Lücke zwischen Engineering- und Geschäftsprozessen. Das Engineering Framework ermöglicht einen schnellen Zugriff auf eine konsistente, akkurate, aktuelle und komplette Projekt-Wissensbasis und beschleunigt damit die Engineering-Montagephase, wodurch die Anlage früher in Betrieb genommen werden kann. Zudem sind alle involvierten Fachbereiche und Partnerorganisationen in der Lage, auf die aktuelle Anlagenkonfiguration sowie auf unterstützende Daten schnell und einfach zuzugreifen. Ein besserer Zugriff auf konsistente Daten bedeutet weniger Änderungen. Dadurch lassen sich die Entwicklungskosten senken und der gesteckte Kostenrahmen einhalten (Abb. 3). Wird das Wissen und die Erfahrung aus früheren Projekten genutzt, lassen sich auch Alternativen evaluieren. Zuverlässige Informationen über erfolgreiche Funktionen einer Anlage helfen bei der Planung der nächsten Anlage. Die parameterische Konfiguration von Modulen beschleunigt die Entwicklung. Baugruppen garantieren die Wiederholbarkeit und minimieren die Notwendigkeit, alles von Grund auf neu zu entwickeln. Das Ergebnis sind bessere Anlagen, geringerer Wartungsaufwand und eine größere Betriebssicherheit sowie Kostenreduzierung bei der Projekt- und Datenübergabe.
E cav 246
PLANT-LIFECYCLE Strategische Partnerschaften
Aktuelle und künftige Anforderungen an IT-Lösungen lassen sich in der Regel nicht von einem einzelnen Anbieter erfüllen. Führende Anbieter komplementärer Softwarelösungen nutzen daher eine gemeinsame, auf Standards basierende Entwicklungsumgebung. So entstehen beispielsweise aus dem Engineering Framework von Intergraph und den Produkten seiner strategischen Partner wie AspenTech, InTools, Icarus, debis und ABB Utility Automation Lösungen der nächsten Generation. Ziel der Partnerschaft ist es, Lösungen für eine durchgängige Unterstützung des Lebenszyklus einer Anlage bereitzustellen, die Prozessdesign, schematische Anlagenplanung, MSR-Planung, Kostenanalyse, Matrialmanagement, 3D-Design und Informationsmanagement sowie Prozessleittechnik auf einheitlicher Basis integrieren.
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