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Gentechnikdebatte dämpft Umsätze

Märkte für Lebensmittelzusatzstoffe und probiotische Erzeugnisse in Bewegung
Gentechnikdebatte dämpft Umsätze

In der derzeit geführten Debatte um gentechnisch veränderte Nahrungsmittel scheinen in der Bevölkerung eher die warnenden Stimmen Gehör zu finden. Zwar ist die öffentliche Meinung zweifellos ein wichtiger Faktor in dieser Auseinandersetzung. Allerdings wird nach Meinung der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan der bisher noch fehlende gesetzliche Rahmen über die Zukunft der Gentechnik entscheiden.

Langfristige Umsatzsteigerungen auf dem europäischen Markt für Eiweißzusätze erwartet die internationale Unternehmensberatung Frost & Sullivan. Der zunehmende Trend zur vegetarischen Ernährung führt zu einer steigenden Nachfrage nach Lebensmittelzusätzen aus pflanzlichem Eiweiß sowie nach dem Pilzprodukt Quorn aus Mycoproteinen. In Fertiggerichten werden tierische und pflanzliche Eiweiße vor allem zur Geschmacks- und Strukturverbesserung sowie zur Erhöhung des Nährwerts eingesetzt.

Gen-Soja-Kontroverse beeinflußt Markt für Eiweißzusätze
Im Jahr 1997 wurden auf dem europäischen Markt für Eiweißprodukte Umsätze in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Frost & Sullivan erwartet für diesen Sektor der Lebensmittelindustrie im Jahr 2004 einen Umsatz von ca. 6,9 Milliarden US-Dollar. Im Zuge der Produktentwicklungen im Bereich pflanzlicher Eiweiße wird der Anteil tierischer Zusatzstoffe immer weiter zurückgehen. Allerdings ist auch innerhalb des Segments der pflanzlichen Eiweiße mit Verschiebungen zu rechnen. Auslöser hierfür ist die Einführung gentechnisch veränderter Sojabohnen. Der Einsatz solcher Produkte ist nach wie vor sehr umstritten. Auf der einen Seite weisen Verbraucherverbände auf mögliche Konsequenzen solcher Produkte für die Menschen und das Ökosystem hin. Andrerseits rücken die Hersteller die Vorteile von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen wie Resistenz und Ertragsstärke in den Mittelpunkt der Diskussion.
Einer der wichtigsten Vorteile der Genprodukte ist Frost & Sullivan zufolge die Kostensenkung auf dem Lebensmittelmarkt und damit die Möglichkeit zur effektiveren Bekämpfung des Welthungers. Erste Folgen der teilweise recht emotional geführten Gentechnik-Diskussion sind bereits spürbar: Viele Hersteller verweigern die spezielle Auszeichnung von gentechnisch veränderten Produkten. Andere verwenden den Rohstoff Soja nicht mehr. Sie befürchten einen allgemeinen Boykott von Sojaprodukten und verwenden ersatzweise Eiweißprodukte aus Erbsen und Weizen. Verstärkt sich diese Tendenz, so sind Umsatzeinbrüche im Segment Sojaeiweiße zu erwarten.
Steigende Ansprüche an pflanzliche Nahrungszusätze
Auch die Erzeuger von pflanzlichen Nahrungszusätzen stehen vor der Frage nach dem Einsatz der Gentechnik. Obwohl die Gentechnik zu einer Erhöhung der Ernteerträge und zur Reduzierung der Keimzahl in Nahrungsmitteln führt, bleiben die Verbraucher nach wie vor skeptisch gegenüber gentechnisch manipulierten Lebensmitteln. Möglicherweise wird die Gentechnik durch die Hintertür eingeführt, indem Hersteller von Lebensmitteln beispielsweise genetisch verändertes Gemüse mit traditionell angebautem vermischen. Als Nahrungszusätze wären sie dann nicht mehr zu unterscheiden.
Die Umsatzwachstumsraten auf dem europäischen Markt für pflanzliche Nahrungszusätze werden bis zur Jahrtausendwende weiter abnehmen, wie eine Studie von Frost & Sullivan voraussagt. In Europa betrug der Umsatz in diesem Segment 1997 mehr als 1,37 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einer Wachstumsrate von 2,6 Prozent. Am Ende des Prognosezeitraums im Jahr 2002 wird das Marktvolumen auf 1,46 Milliarden US-Dollar angewachsen sein, allerdings bei einer Wachstumsrate von lediglich 0,3 Prozent. Die Ursachen für diesen Wachstumsrückgang sind vielfältig: Zum einen ist es die zunehmende Sättigung des europäischen Marktes. Zum anderen spiegelt sich in dieser Entwicklung der immer größer werdende Preisdruck seitens der Nahrungsmittelhersteller sowie dauerhafte Überkapazitäten wider. Der Markt für pflanzliche Nahrungszusätze wird von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Beneluxstaaten angeführt. Diese vier nordeuropäischen Länder machten 1996 zusammen 83,4 Prozent des Umsatzes aus. Das entspricht einem Gesamtmarktvolumen von 88,5 Prozent. Dabei hält Deutschland mit 34,1 Prozent den weitaus größten Anteil des gesamten Marktumsatzes für 1996 und weist zudem die höchste Konzentration an verarbeitender Industrie im Bereich der pflanzlichen Nahrungszusätze in der EU auf. Das größte Wachstum wird im Bereich der qualitativ hochwertigen Produkte erwartet. Der Grund hierfür liegt in den gestiegenen Ansprüchen der führenden Nahrungsmittelhersteller, die damit ihrerseits auf Wünsche der Verbraucher nach höherwertigen Produkten reagieren. Vor allem bei getrockneten und gefriergetrockneten Nahrungszusätzen wird mit einem überdurchschnittlichen Zuwachs gerechnet. Im Laufe der letzten Jahre änderte sich der Geschmack der Verbraucher deutlich, was sich in einer steigenden Nachfrage nach exotischen Nahrungszusätzen widerspiegelt. Dieser Trend wird auch in den kommenden Jahren anhalten und für einen wachsenden Anteil von pulverisierten Nahrungszusätzen am Gesamtmarkt sorgen. Unter den verschiedenen Produktarten halten die Konzentrate mit 55,5 Prozent des Gesamtumsatzes (1996) den größten Marktanteil.
Probiotische Lebensmittel liegen auch weiterhin im Trend
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