Startseite » Chemie »

Hochreines Wasser im Industriepark Höchst

Verteilsystem für Pharmawasser in Betrieb genommen
Hochreines Wasser im Industriepark Höchst

Hochreines Wasser im Industriepark Höchst
13 km hochwertige, aufwendig geschweißte und isolierte Rohrleitungen aus Edelstahl wurden auf Rohrbrücken zur Realisierung des Ringleitungssystems verlegt
Ende letzten Jahres wurde im Industriepark Höchst das weltweit größte Verteilsystem für hochgereinigtes Wasser in Betrieb genommen. Zum einen schafft die Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst damit für die im Industriepark ansässigen Pharmaunternehmen optimale Produktionsbedingungen. Zum anderen ermöglicht das System eine weitere deutliche Reduzierung des Brunnen- und Trinkwassereinsatzes auf dem Gelände.

Vollentsalztes Wasser hat für die pharmazeutische und chemische Produktion im Industriepark Höchst eine enorme Bedeutung. Es ist Energieträger, Reinigungs- und Lösemittel und wird demgemäß an vielen Stellen im Industriepark benötigt. Ein flächendeckendes Verteilsystem versorgt sämtliche Verbraucher. Da hierzu auch pharmazeutische Produktionen und Fertigungen zählen, musste entsprechend den geltenden Vorschriften als Rohwasser Trinkwasser oder Brunnenwasser in Trinkwasserqualität auch für Verbraucher verwendet werden, die diesen Anforderungen nicht unterlagen. Zwar wurde auch bisher schon ca. 60% des vollentsalzten Wassers aus Flusswasser aufbereitet, doch konnte dies mangels eines Verteilsystems nur im Kraftwerk zur Dampferzeugung eingesetzt werden. Durch die Errichtung des neuen Verteilsystems speziell für die Verbraucher, die auf Trinkwasser oder Brunnenwasser als Rohwasser angewiesen sind, wurde die Möglichkeit geschaffen, VE-Wasser aus Flusswasser in das bisherige VE-Wasserverteilnetz einzuspeisen und so Grundwasser zu ersetzen. Durch die Netzseparierung lässt sich der Brunnen- und Trinkwassereinsatz um etwa 1 Mio. m3, das entspricht etwa 20%, verringern.

Brunnenwasser-Aufbereitung
Das Brunnenwasser, das aus einer sehr ergiebigen Brunnenanlage im Mönchhofgebiet stammt, wird zunächst in einer Aufbereitungsanlage von Eisen und Mangan befreit und entspricht dann in allen Punkten der Trinkwasserverordnung. Dieses Trinkwasser dient als Rohwasser für die Vollentsalzung. In einem mehrstufigen Ionenaustauschprozess wird es von allen Ionen befreit und darüber hinaus der Gehalt an gelösten organischen Substanzen durch diverse Adsorptionsschritte verringert. Das Wasser entspricht dann den Anforderungen sowohl des europäischen wie auch des amerikanischen Arzneibuchs. Dies wird durch intensive und ständige Kontrolle aller qualitätsrelevanten Schritte und Strukturen sichergestellt.
Aufbau des Verteilsystems
Um hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten und zum Ausschluss mikrobiologischer Aktivität ist das Verteilsystem als Ringsystem konzipiert. Damit sich mikrobiologischer Bewuchs, ein sogenannter Biofilm, nicht im System festsetzen kann, und es zu keinen weiteren Qualitätseinbußen während der Verteilung kommt, werden verschiedene Maßnahmen durchgeführt:
• Das Wasser wird ständig umgepumpt, um so überall eine turbulente Strömung zu gewährleisten.
• Das Wasser wird ständig unter einer sehr geringen Menge Ozon gehalten. Dazu dienen 13 Ozondosierstationen, die auch bei längeren Rohrleitungsstrecken zwischendurch installiert sind. Sollte eine besondere mikrobiologische Gefährdungssituation auftreten, sind die Ozonisierungseinrichtungen in der Lage, auch höhere Dosierungen für eine sogenannte Sanitisierung zu gewährleisten.
• Es wurden nur besondere Edelstahlqualitäten mit einer sehr geringen Oberflächenrauigkeit eingesetzt.
• Ebenso wurden spezielle automatisierte Schweißverfahren eingesetzt.
• Strömungsberuhigte Zonen (Toträume) wurden vermieden.
• Die Ausgleichsbehälter, die dazu dienen, die Verbrauchsspitzen des jeweiligen Rings abzupuffern, weisen keine Kanten auf. Sie sind mit einer speziellen Zuführungseinrichtung und einem internen Ozonverteilsystem ausgestattet.
Ausreichend dimensioniert
Das neue Verteilsystem erschließt die pharmazeutischen Produktionsstätten im Nord- und im Südteil des Industrieparks. 20 Betriebe sind derzeit angeschlossen. Insgesamt wurden 13 km isolierte Rohrleitungen mit Durchmessern zwischen 65 und 300 mm verlegt. Die Ausgleichsbehälter haben ein Volumen von insgesamt 438 m3. Der Spitzenverbrauch kann bis zu 380 m3/h betragen. Ein Jahresbedarf bis zu 1,5 Mio. m3 kann gedeckt werden, zurzeit liegt er bei 1 Mio. m3.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de