Ein wesentliches Merkmal der Neumarkter Lammsbrauerei ist die konsequente Ausrichtung des Unternehmens nach ökologischen Gesichtspunkten. Vor diesem Hintergrund entschied man sich für die Installation von neuen, Strom sparenden Transportanlagen. Wesentliche Komponenten dieser Anlagen sind Energiesparantriebe von Nord.
Die Lammsbrauerei befindet sich seit sechs Generationen in Familienbesitz. Mit dreizehn Biersorten im Programm ist die mittelständische Brauerei weltweit füh-rend in der Herstellung von Bieren aus öko-logischem Landbau. Entsprechend wächst das Angebot, auch an nichtalkoholischen Getränken. Strenge ökologische Grundsätze gelten bereits beim Anbau der verwendeten Zutaten. Sie stammen zu 100 % von einem lokal ansässigen Bioland-Erzeugerzusammenschluss. Schon 1991 wurde die erste Ökobilanz erstellt, und ein systematisches, nachhaltiges und nachvollziehbares Umweltmanagement mit Hilfe von Öko-Controlling, EG-Öko-Audit, Qualitätsmanagement und Umweltkostenrechnung ein-geführt.
Produktion, Logistik und Energieversorgung sind seit 1977 durch eine Vielzahl von Maßnahmen umweltverträglicher und wirtschaftlicher geworden. Der Einsatz von Solaranlagen, Abwärmenutzung, die Umrüstung der PKW auf Pflanzenölbetrieb, eine verbesserte Abfallwirtschaft, oder das Spülwasserrecycling sind nur einige Beispiele dafür. Über das vor einem Jahrzehnt eingeführte Umweltmanagementsystem werden sämtliche Investitionen laufend und systematisch nach Umweltgesichtspunkten beurteilt. Die Ökobilanzierung dient dazu, alle relevanten Daten aus dem Energiebereich zu ermitteln, zusammenzufassen und auszuwerten, um gezielt Verbesserungen einzuführen. So erkannte man im Zuge einer Neuplanung der Transportanlagen, dass hier beträchtliche Einsparpotentiale bestanden. An den Transportanlagen für Flaschen, Kästen und Paletten befanden sich eine Vielzahl von herkömmlichen Antrieben, die in der Summe beträchtliche Energiemengen benötigten. Diesen Stromverbrauch galt es deutlich zu reduzieren.
Den Auftrag für die Erneuerung dieser Anlagen erhielt das Unternehmen BMS-Transportanlagen. Letzteres hat sich auf Transportanlagen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie spezialisiert. Bei der Antriebstechnik fiel die Wahl auf Getriebebau Nord. Beide Unternehmen waren aufgrund ihrer flexiblen mittelständischen Struktur besonders gut in der Lage, auf die Wünsche der Brauer einzugehen. Zum Beispiel konnte die Anzahl der verwendeten Getriebe auf nur drei Typen reduziert werden. Alle Antriebe wurden mit einem umweltfreundlichen Lack versehen, als Schmiermittel kommt ein biologisch abbaubares Öl zum Einsatz.
Struktur der Anlage
Am Anfang steht die Aufgabe der Leergutpaletten. Die Kästen durchlaufen die Leerguterkennung, die Entkork- und Entschraubstation und den Auspacker. Hier trennen sich die Wege der Kästen und Flaschen. Erstere werden durch die Kastenwaschanlage direkt zum Einpacker gefördert, während die Flaschen eine andere Waschanlage passieren, durch die auch die in der Nebenhalle aufgegebenen Neuflaschen laufen. Danach folgt eine drucklose Zusammenführung, der „Bottle-Inspektor” kontrolliert noch einmal die gereinigten Flaschen, und es geht weiter zum Füller und zur Etikettiermaschine. Anschließend werden die Flaschen zur Einpackmaschine transportiert und in die Käs-ten geladen, die schließlich ausgerichtet und in der Palletierstation zusammengestellt werden. Die Anlage erreicht eine Leistung von 24 000 Flaschen pro Stunde.
Die verwendeten Energiesparantriebe von Nord – insgesamt werden rund 100 davon eingesetzt – bestehen aus einem Energiesparmotor, einem zweistufigen Kegelstirnradgetriebe mit einem Wirkungsgrad von 98 % und einem Nordac-Frequenzumrichter. Diese Kombination bietet eine Reihe von Vorteilen. Wie das Getriebe zeichnet sich auch der Motor durch einen besonders hohen Wirkungsgrad und einen geringen Energiebedarf aus. Die praktisch verschleißfreie Verzahnung des Getriebes garantiert dauerhaft einen zuverlässigen Betrieb; die Frequenzumrichter sorgen mit ihrer sensorlosen Vektorregelung für eine optimale Anpassung der Antriebe an die Anwendungsparameter und Prozessbedingungen. Auf diese Weise ist eine deutliche Senkung der Betriebskosten um bis zu 40 % möglich. Die Antriebe sind aber auch unter EMV-Gesichtspunkten umweltfreundlich, denn die üblichen Versorgungsleitungen – sie gelten als Quelle für die Emission von elektromagnetischer Strahlung – zwischen Umrichter und Motor entfallen. Ferner halten integrierte Netzfilter das Versorgungsnetz sauber. Die Antriebseinheiten sind über Profibus-DP mit der übergeordneten Steuerung direkt verbunden. Dadurch können Anpassungen der Beschleunigungen und Geschwindigkeiten (Drehzahlen) jederzeit per Software vorgenommen werden.
Ökologie rechnet sich
Kalkuliert man die jährlichen Stromverbrauchswerte, zeigt sich ein erheblicher Einspareffekt: Der Energieverbrauch der Transportanlagen sinkt um 40% auf 79,5 kWh pro Jahr. Im Einschichtbetrieb bedeutet dies Einsparungen von jährlich über 2500 Euro bzw. über 5000 Euro im Zweischichtbetrieb. Unter ökologischen Gesichtspunkten leistet die Lammsbrauerei auch einen wesentlichen Beitrag zur Klimaentlastung, denn eine kWh entspricht etwa 600 g des klimaschädlichen Treibhausgases CO2.
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