Impulse für die Umweltbranche

Die Entwicklung der Umwelttechnologien weist große regionale Unterschiede auf. Während in der Europäischen Union zunehmend die Vermeidung von Umweltproblemen in den Mittelpunkt der Aktivitäten rückt, sind in Osteuropa, Afrika, Südamerika und Teilen Asiens mit den End-of-Pipe-Technologien weiterhin die Nachsorgetechniken gefragt. Besonders die internationalen Wassermärkte bieten gute Chancen für innovative Technologien. Dass es sich lohnt, rechtzeitig den Zugang zu internationalen Wassermärkten zu finden, zeigen jüngst veröffentlichte Prognosedaten. Ausgehend vom gegenwärtigen Versorgungsstand der Weltbevölkerung im Trinkwasserbereich wird sich allein hier das Weltmarktvolumen von 48 Mrd. Euro im Jahr 2000 auf 89 Mrd. Euro in 2015 voraussichtlich knapp verdoppeln. Hinzu kommt der Abwassersektor, der als größtes Marktsegment im gleichen Zeitraum von 102 Mrd. Euro auf 146 Mrd. Euro zulegen soll. Das über alle Marktsegmente – zusätzlich vor allem Industriewasser, Mess-, Regel- und Analysentechnik – summierte jahresdurchschnittliche Umsatzwachstum bis 2010 wird auf min-destens 8% geschätzt.

Einen weiteren Investitionsschub für den Umweltsektor bringt die Ende 2000 in Kraft getretene EU-Wasserrahmenrichtlinie. Sie regelt den Gewässerschutz sowie die integrative Bewirtschaftung der Ressource Was-ser auf der Basis von Flusseinzugsgebieten. Damit die Mitgliedstaaten innerhalb der vorgesehenen 16 Jahre die gesteckten Ziele erreichen können, brauchen sie starke Partner. Die Unternehmen der Wasserwirtschaft haben sich auf das neue europäische Regelwerk eingestellt. Mit Managementmodellen, Softwaretools und technologischem Equipment sind sie für dessen Implementierung bestens gerüstet.

Auf der IFAT 2002 vom 13. bis 17. Mai zeigen rund 1970 Aussteller aus 39 Staaten den neuesten Stand der Technik zur Umsetzung praxisorientierter und wirtschaftlicher Lösungen sowie ein breites Angebot an qualifizierten Dienstleistungen im Bereich der Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft. 140000 m² Ausstellungsfläche in 14 Hallen plus Freigelände bieten viel Raum für umfassende Produktpräsentationen. Rund um den Themenbereich Wasser setzt die IFAT die Schwerpunkte Wassergewinnung, Abwasserbehandlung, mechanisch-physikalische, chemisch-physikalische und biochemische Verfahren, Schlamm- und Reststoffbehandlung sowie Rohrleitungsbau. In diesem Bereich verzeichnet die Messe mit 5000 m² zusätzlicher Ausstellungsfläche gegenüber 1999 den größten Zuwachs. Zu den Themen Abfallentsorgung und Recycling präsentieren die Aussteller Behälter, Fahrzeuge, Aufbauten und technisches Equipment zur Abfallsammlung und Beförderung sowie Kompostierung, Deponierung und Stoffrecycling. In den Bereich Altlastensanierung und Bodenaufbereitung fallen die Erfassung, Bewertung und Überwachung entsprechender Projekte sowie der umfassende Komplex der Sanierung. Ein weiterer wichtiger Messeschwerpunkt ist die Abgas- und Abluftreinigung sowie der komplexe Bereich der Regenwasseraufberei-tung und -nutzung. Des Weiteren sind auf der IFAT Aussteller mit Produkten und Innovationen in der Mess-, Regel-, und Labortechnik vertreten. Dazu gehört auch die Pro-zessleittechnik für Wasser, Abwasser, Abfall und Luft. Aus dem Themenfeld Wissenschaft und Forschung stellen sich Verbände und Institutionen, Hochschulen, Forschungs-institute sowie Fachverlage vor. In den Bereich Dienstleistungen fallen Entsorgungsdienstleistungen, Umweltmanagement, Soft-wareprodukte sowie die Finanzierung.

Eine Reihe hochkarätiger Veranstaltungen unterstützen den Erfahrungsaustausch zwischen Ausstellern und Besuchern. Zentrales Ereignis des Rahmenprogramms ist das 12. Europäische Wasser-, Abwasser- und Abfallsymposium. Diese Fachveranstaltung findet vom 13. bis 15. Mai 2002 auf der IFAT statt. Themen sind unter anderem Membrantechnologien für Trinkwasser und Abwasser, Finanzen, TV-Inspektion für Betrieb und Instandhaltung, thermische Abfallbehandlung sowie die Deponierung und Entsorgung von Abfällen. Erstmals werden in diesem Jahr Foren für Firmen- und Produktpräsentationen der Aussteller in den Messehallen installiert. Die Aussteller erhalten dadurch die Möglichkeit, aktuelle Themen mit dem Fachpublikum zu diskutieren. Auf dem Gemeinschaftsstand des Internationalen Transferzentrums für Umwelttechnik und der Auslandshandelskammern sowie der Industrie- und Handelkammern werden Podiumspräsentationen zum Thema „Treffpunkt globale Umweltmärkte” veranstaltet.